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1181 - Die Clansmutter

Titel: 1181 - Die Clansmutter
Autoren: Unbekannt
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sich in diesem Sinn. Die meisten aber waren einfach sprachlos - teils vor Entsetzen, teils vor Bewunderung für diesen Plan. „Aber die Zelle!" wandte schließlich jemand ein. „Eine einzige Zelle!" wehrte T'lhan ab. „Ich bitte euch - was soll eine einzige Zelle an unserem Schicksal ändern?"
    „Sie wird von F'durnadde entfernt!" stellte K'thon streng fest. „Wir haben viel mehr als eine einzige Zelle von F'durnadde entfernt", erwiderte T'lhan sarkastisch. „Wie viele Sammler sind im Lauf der Zeit nicht zurückgekehrt, weil sie irgendwo dort draußen zerstört wurden?"
    „Ein Sammler lebt nicht..."
    „Aber er besteht aus Materie, die von diesem Planeten stammt, und manche Werkstoffe waren auf künstlichem Weg aus organischen Grundstoffen gewonnen. Abgesehen davon - ist es für F'durnadde so wichtig, ob Materie lebt oder nicht? Auf unserem Planeten hat es schon seit langem nur noch wenig Leben gegeben. Um unsere Sammler zu bauen, haben wir ganze Gebirge abgetragen und das Erz aus den Felsen geschmolzen, bis nur noch verbranntes Gestein zurückblieb. Glaubt ihr wirklich, daß die Entsendung einer einzigen Zelle im Vergleich dazu so schwer wiegt?"
    T'lhan war nicht nur alt, sondern auch weise geworden, und er wußte genau, wie er seine Mit-Skops anzufassen hatte. K'thon sah es an der Reaktion der Ratsmitglieder, und irgendwie war auch er selbst geneigt, diesen Plan in die Tat umzusetzen. Die Skops hatten ein sehr entspanntes Verhältnis zum Tod, denn er begegnete ihnen sehr leicht. K'thon hatte wenig dagegen einzuwenden, sein Leben auf F'durnadde zu beschließen, selbst wenn die große Katastrophe früher als erwartet eintreffen und auch ihn selbst dahinraffen sollte. Aber in diesem Fall ging es nicht nur um sein persönliches Ende, sondern um das seines Volkes. Die Vorstellung, daß das Volk der Skops dennoch weiterexistieren sollte, war allzu verlockend.
    Er hatte einen letzten Einwand, und er hoffte, daß er damit auch die anderen Skops ansprach. „Und wenn der Sammler keinen geeigneten Planeten findet?" fragte er nachdenklich. „Dann wird er nach einer festzulegenden Zeit nach F'durnadde zurückkehren", erklärte T'lhan, der offenbar wirklich an alles gedacht hatte. „Alle Berechnungen deuten einwandfrei darauf hin, daß die große Katastrophe kommen wird. Kein einziger Skop auf F'durnadde wird sie überleben. Aber es besteht durchaus die Möglichkeit, daß Nad nur vorübergehend seine Aktivität einschränkt und daß unser Planet nach einiger Zeit wieder bewohnbar wird. Dann ist die Kernzelle im Innern des Sammlers unsere einzige Chance dafür, daß auf F'durnadde nach der Katastrophe wieder Skops leben werden.
    Für den Fall, daß der Sammler einen geeigneten Planeten findet, wird er die Anweisung enthalten, sobald als möglich eine andere Kernzelle nach F'durnadde zu schicken, damit unser Volk die Senken und Täler erneut in Besitz nehmen kann."
    K'thon gab sich geschlagen, denn T'lhans Plan erschien ihm als perfekt. Wie es sich schon nach kurzer Zeit herausstellte, hatte T'lhan auch den Rest des Rates von B'rhy für sich gewonnen. Die Bewohner der Senken, die eifriger als je zuvor zu F'durnadde beteten, wurden gar nicht erst gefragt
     
    3.
     
    Stira hatte das Lied der Forscher zu Ende getanzt, und nun hielt sie inne und widmete ihre Aufmerksamkeit ihrer Herrin.
    F'durnadde befand sich in tiefer Trance, und ihre Schuppen waren kein bißchen gesträubt. Sie gab sich offenbar völlig den Erinnerungen hin, die Stiras Tanz in ihr geweckt hatten. ,Ich sollte sie wecken', dachte Stira. ,Sie hat schon seit Tagen nichts mehr zu sich genommen, und diese lange Trance Vor kurzem hatten die Clansköpfe zu einem Treffen geladen, aber F'durnadde war so geschwächt, daß sie nicht daran teilnehmen konnte. Sie schien auch kein Interesse mehr daran verspürt zu haben, und das war ein schlechtes Zeichen. Aber wenn Stira sie aus ihrer Trance weckte, würde sich die Euphorie nicht einstellen, und dann hatte Stira keine Chance, ihren Wunsch vorzutragen.
    Sie lauschte nach draußen.
    Es war still geworden, und niemand hämmerte gegen die Tür. Sie vernahm nicht einmal das gewohnte Tappen von Füßen, ja, selbst das ewige Geschwätz der Wächterinnen war verstummt.
    Stira empfand diese Stille als unnatürlich und unheimlich, und sie wäre am liebsten nach draußen geeilt, um dort nach dem Rechten zu sehen. Aber es war völlig undenkbar, daß sie F'durnadde in diesem Zustand auch nur für einen Augenblick alleine
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