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1174 - Duell der Kosmokraten

Titel: 1174 - Duell der Kosmokraten
Autoren: Unbekannt
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bevor die Erde das Zielgebiet erreicht hatte?
    Bull fischte sich die Antwort aus den Infoströmen. Entsetzen packte ihn, als er erfuhr, welche möglichen Folgen sich daraus ergeben konnten.
    Ein unkontrollierter Zusammenbruch des Grauen Korridors hätte unweigerlich die Zerstörung des Virenimperiums zur Folge. Und das schloß die Vernichtung der Erde und ihrer Bewohner mit ein.
    Das wäre ein teurer Preis für den Sieg über Vishna.
    Bevor Bull weitere Überlegungen in dieser Richtung anstellen konnte, kam es zur Katastrophe.
    Der gigantische Infostau hielt dem inneren Druck nicht mehr stand und barst. Eine kilometerhohe Infowelle raste auf Bull zu.
    Eine unglaubliche Druckwelle von Geräuschen, Bildern und Emotionen prallte gegen ihn und brachte ihn fast um den Verstand.
    Vermutlich hätte er diesem Druck leichter standhalten können, wäre er noch in Computertrance gewesen. Aber als denkender, fühlender und ichbewußter Sturmreiter war er den auf ihn einstürmenden Eindrücken fast hilflos ausgeliefert.
    Er besaß keine Immunität mehr.
    Nur noch die Virenrüstung bot ihm einigermaßen Schutz. Und er hatte noch das Mentalnetz. Er warf es aus und hielt es wie einen Schild gegen die auf ihn herabstürzende Infoflut hoch. Das Netz wurde zerfetzt, aber ein Gedanke genügte, um es wieder neu zu weben. Es wurde wiederum zerrissen, doch Bull hatte die Kraft, es erneut zu regenerieren.
    Diesmal hielt der Schild aus rötlichen Fäden der Belastung stand.
    Bull wartete, bis die Flutwelle ihn erreichte, dann steuerte er den Jet über die Flanke zum Wellenkamm hoch und ritt auf ihm entlang.
    Er harrte so lange aus, bis die Welle zusammenbrach und ihn unter sich zu begraben drohte. Erst dann wechselte er durch das Wellental zur nächsten Flutwelle hinüber.
    Doch als er den Jet über die steil aufragende Infowandung hochfuhr, merkte er voll Entsetzen, wie die Welle auf ihn kippte und über ihn hinwegrollte.
    Bull sah sich in einem rasenden Tunnel gefangen, der hinter ihm immer enger wurde. Er holte das letzte aus seinem Jet heraus, um dem mörderischen Mahlstrom zu entkommen und nicht von ihm aufgerieben zu werden.
    Die Fahrt wurde zu einem regelrechten Höllentrip.
    Von den sich verengenden Tunnelwänden aus wirbelnden Infoströmen hämmerten vielfältige Geräusche und Bilder auf ihn ein. Er sah Tausende von Szenen gleichzeitig und in blitzschneller Folge vor seinen Augen ablaufen, und ein Trommelfeuer von Gefühlsexplosionen wurde auf ihn abgefeuert.
    Und dann hatte er eine Vision: Er sah sich selbst - auf Virengröße reduziert - zwischen die rasenden Informationsströme gepreßt und von der unkontrollierbaren Energie des Virochips aufgerieben werden.
    Wie als Ironie des Schicksals ging ihm dabei die Information zu, daß es seine eigene überschüssige Energie war, die den Virochip speiste und die ihn letztlich zur Auflösung bringen würde.
    Bull kämpfte mit aller Kraft dagegen an, daß diese Vision Wirklichkeit wurde. Aber seine Chancen waren nur gering.
     
    *
     
    Vishna war leichtsinnig gewesen, daß sie der Befreiung einiger Virochips zu wenig Beachtung geschenkt hatte. Sie tat dies so lange als Bagatelle ab, bis sich die ersten dramatischen Auswirkungen dieses Aufstands zeigten.
    Nicht nur, daß zuerst Stein Nachtlicht und in der Folge weitere Ordensmänner umgedreht worden waren und nun auf der Seite der rebellierenden Virochips standen, waren andere Ordensmänner mitsamt ihren Zeittürmen in Nichts aufgelöst worden. Selbst ihr Virenhorst war nicht verschont geblieben.
    Erst als sie sich hierher zurückzog und die Verteidigung organisierte, war eine Entspannung der Situation eingetreten. Aber die Rebellion der Virochips griff weiter um sich, sie breitete sich wie ein Lauffeuer über die virotronische Vernetzung aus.
    Vishna hatte kein Mittel, diesen Vorgang einzudämmen oder gar rückgängig zu machen.
    Zumindest hatte sie nicht die Möglichkeit, von ihrem Virenhorst aus Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Dazu war es längst zu spät, die Rebellion hatte schon auf zu viele Virochips übergegriffen. Die Gefahr, die Kontrolle über das Virenimperium zu verlieren, wurde immer akuter.
    Durch die Rebellion der Virochips war noch ein anderer beunruhigender Nebeneffekt aufgetreten - der Graue Korridor wurde immer unstabiler. Die ersten Strukturrisse zeigten sich. Es kam zu Überlagerungen mit der Zwischenzone, so daß die dort gefangenen Wesenheiten plötzlich auf der virotronisch vernetzten Erde auftauchten.
    „Das ist
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