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1174 - Duell der Kosmokraten

Titel: 1174 - Duell der Kosmokraten
Autoren: Unbekannt
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haben die Rebellion so weit getrieben, daß Vishna sie nicht mehr stoppen kann. Aber jetzt sollten wir uns an die drei obersten Pflichten als Sturmreiter erinnern."
    „Ja, ja", meinte Bull gutgelaunt.
    Es war ganz einfach gewesen, den Infosturm zu entfesseln. Nichtstun war das Patentrezept! Ein Sturmreiter hatte die Kanalisation der Infoströme vorzunehmen, was einer Sortierung der Daten gleichkam. Das war die erste Sturmreiterpflicht. Die zweite war, für eine Verbindung korrespondierender Infostürme zu sorgen. Als dritte Pflicht war schließlich das Einfangen von Informationsbruchstücken zu nennen, damit sie nicht für immer verloren gingen.
    Es war alles ganz einfach - und eine reizvolle Aufgabe noch dazu. Aber vernachlässigte man sie, dann wuchsen die Infoströme ins Unermeßliche, wurden schier unkontrollierbar.
    Bully hatte auf seinem Virochip die Infoströme sprießen lassen. Nun wucherten sie auf seiner Erde wie Unkraut. Über die Oberfläche erstreckte sich ein dichtes Netz von Mahlströmen, ein Dschungel aus un. kontrollierbar gewordenen Informationen.
    „Bully, wir müssen eine gemeinsame Aktion starten", meldete sich wieder Geoffry Waringer. „Wenn wir nicht synchron versuchen, die Infostürme einzudämmen, dann werden wir uns selbst zerstören."
    „Ich werde mir mal einige Informationen herausfischen", versprach Bull.
    Wir werden bald Millionen freie Sturmreiter sein, dachte er. Und wir dürfen die Rebellion erst beenden, wenn all die Milliarden Erdbewohner aus der Computertrance befreit sind.
    Er steuerte seinen Jet über die Hauptlinie des Mahlstroms, die sich über den Golf von Mexiko erstreckte. Über einen Nebenast ließ er sich zum Festland treiben, wo in Höhe des Wendekreis des Krebses ein Wirbelwind entstanden war.
    Bull balancierte den Jet gut aus, so daß er entlang der Ausläufer getragen wurde. Dabei warf er sein Netz aus, um einige Informationen aus der Flut zu sondieren. Als er feststellte, daß es nichtssagende Daten waren, die mit dem gegenständlichen Problem nichts zu tun hatten, ließ er sie wieder in den Strom gleiten.
    Plötzlich wurde sein Jet vom Wirbelwind erfaßt. Für einen Moment glaubte Bull, im Mahlstrom der Informationen zerrieben zu werden.
    Aber seine schwarze Virenrüstung hielt der Belastung stand. Er gewann rasch wieder die Kontrolle über den Jet zurück und steuerte ihn entlang des nördlichen Wendekreises aufs offene Meer hinaus. In westlicher Richtung, in die Südsee.
    Hier, nördlich von den Hawaii-Inseln hatte sich ein regelrechter Infostau gebildet. Er erstreckte sich bis zum 40. Breitengrad hinauf und erhob sich bis in die obersten Atmosphäreschichten der Mini-Erde.
    Es war ein unglaubliches, bedrohliches Gebilde aus bunt zusammengewürfelten Daten.
    In der Sprache der Sturmreiter nannte man solch einen Informationswirrwarr ein „wildes Info-Pack".
    Bull schauderte, als er merkte, daß von allen Seiten immer mehr Daten in den Infoblock gepreßt wurden, der sich wie eine schwarze Gewitterwolke vor ihm erhob. Immer wieder blitzten darin Bilder auf und eine Aura aus unglaublich stark verdichteten Emotionen umgab ihn. Ein Brummen kam aus dem Kern dieses elementaren Gebildes.
    „Bei mir braut sich etwas zusammen", meldete er den anderen Virochips. „Ich stehe vor einem wilden Info-Pack und weiß nicht, wie ich es entschärfen kann."
    „Dasselbe bei mir", meldete Galbraith Deighton, „und auf Hunderten anderen Virochips.
    Mein Info-Pack steht über Sibirien. Es verdichtet sich immer mehr. Irgendwann wird es kollabieren, dann gute Nacht, Gal."
    „Wagt euch ja nicht ins Zentrum des Staus", warnte Waringer. „Ihr würdet von dem Druck aufgerieben. Versucht besser, den Infostau von der Peripherie her abzutragen.
    Wenn das nicht geht, dann wartet den Kollaps ab und versucht, euch auf der Sturzflut oben zu halten. So lange, bis sie sich selbst aufgelöst hat. Ihr müßt nur verhindern, daß der Druck auf andere Virochips übergreift, denn sonst droht uns eine ernste Gefahr."
    Bull fuhr auf einem Nebenstrom in nördliche Richtung, immer entlang des Info-Packs, das sich immer mehr verdichtete und sich noch weiter nach Norden ausgedehnt hatte.
    Während dieses Sturmritts fischte er verschiedene Daten auf, um sich einen Überblick zu verschaffen. Daraus ersah er, daß es bereits zu Übergriffen auf den Grauen Korridor gekommen war.
    Die Rebellion der Virochips bedrohte bereits die Stabilität des Grauen Korridors. Und was, wenn der Graue Korridor zusammenbrach,
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