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1172 - Triumph der Kosmokratin

Titel: 1172 - Triumph der Kosmokratin
Autoren: Unbekannt
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stellte sich das Bild des Schattens vor, aber es verschwamm mit dem einer anderen Gestalt und jagte Vishna einen gehörigen Schrecken ein. Sie dachte daran, daß sich die beiden eines Tages finden würden, wenn der Schatten noch länger einen deutlich sichtbaren Lebensfaden besaß. Wenn es Chthon gelang, seine Aura über den Grauen Korridor hinaus zu verbreiten, besaß er eine konkrete Chance.
    „Nein!" Das war Vishnas einziger Kommentar. Sie glaubte nicht daran, und zudem dauerte es höchstens noch ein paar Tage, bis sie sich die Erde endgültig unterjocht hatte.
    Dann war es zu spät für Chthon.
    Andererseits wollte Vishna sich nicht damit abfinden, den Schatten durch zufällige Umstände sterben zu sehen. Sie selbst wollte die Ursache sein. Hatte Chthon dem Jäger Voyde H'ot widerstanden, so gab es in der vielschichtigen Zone der Korridorwandung genug andere Wesen, die gefährlich genug waren, um gegen das Versprechen der Freiheit einen Schatten zu beseitigen, der nicht einmal ein vollwertiges Lebewesen war.
    Niemand würde je erfahren, wer diesen Schatten „warf". Die immaterielle Bindung würde einfach durchgeschnitten, und der andere würde mit schmerzlicher Intensität erkennen, daß auch er ein Torso bleiben mußte.
    Das war Vishnas persönlichster Teil ihrer umfassenden Rache, den sie sich bis zuletzt aufbewahrt hatte. Sie traf damit die Kosmokraten zweimal, und die Gegenden jenseits der Materiequellen würden erfüllt sein vom Jammern und Seufzen der Wesenheiten, die über die Abgründe trennender Materiequellen hinweg bezwungen und besiegt worden waren.
    Von einem Einzelwesen, dessen Name sich glühend wie die Urexplosion des Universums in ihre Herzen einbrennen würde.
    Vishna. Kosmokratin Vishna. Das mächtigste Wesen des Weltalls.
    Sie setzte ihr Raumschiff in Bewegung und raste im Schutz seiner Dimensionsschirme durch das Inselland. Viele der Inseln und ihrer Bewohner glühten dabei auf, aber sie entstanden hinter ihr neu, da sie zum energetischen Gerüst des Grauen Korridors gehörten und höchstens ersetzt, niemals aber vernichtet werden konnten. In dieser Beziehung glich die Waffe „Grauer Korridor" einem gefräßigen Ungeheuer, das Materie aufnahm und seinen Energiehaushalt aufstockte, niemals jedoch einen Teil seiner gewonnenen Macht abgab.
    Der Graue Korridor war ein systembezogenes Spiegelbild Vishnas und gehörte zu deren mächtigsten und durchschlagendsten Waffen.
    Die Helligkeit des feststofflichen Insellands nahm ein wenig zu bei diesem Vorgang.
    Vishna achtete nicht darauf, denn sie steuerte auf jene Trennschicht zu, durch die die Karzitanen sich ihre Nahrung besorgten. Für einen Augenblick bangte die abtrünnige Kosmokratin, ob die gefräßigen Wesen ihr überhaupt genug Material zur Auswahl übriggelassen hätten. Sie jagte das Schiff voran, und es vollführte einen Satz und berührte die Trennschicht.
    Augenblicklich verschwand das Leuchten des Insellands und machte grauem Dämmerlicht Platz. Es ließ keine Abgrenzungen erkennen oder etwas Ähnliches, das auf einen begrenzten Raum hinwies. Das graue Nichts erschien als Raumlosigkeit, und auch hier hatte sich die Zeitlosigkeit ausgebreitet.
    In dem semistofflichen Bereich der grauen Zone hingen reglos die Wesen in ihrem halb materiellen Zustand. Sie wirkten wie verlorene Lasten eines Raumfahrzeugs oder wie der Abfall aus einer Produktionsstätte. Und doch handelte es sich um intelligente Wesen aller Art und jeder Herkunft. Die verschiedensten Ereignisse hatten sie hierher verschlagen - von der Neugier bis zur galaktischen Gravo-Katastrophe. Sie alle suchten nach einem Ausweg, ohne ihn zu finden. Kamen sie der undefinierbaren Trennschicht zu nahe, wurden die meisten von den empfindlichen Rüsseln der Karzitanen gepackt und hinüber in das Inselland gezogen. Die Übriggebliebenen zählten noch immer nach Tausenden, und Vishna fiel es nicht schwer, jene drei Gestalten auszumachen, die offensichtlich zusammengehörten und über eine beachtliche technische Ausrüstung verfügten, bei der sich sogar ein Computer befand. Das alles verhalf den Wesen nicht dazu, einen Weg aus der Grauzone zu finden, wenn Vishna es nicht wollte.
    In diesem Einzelfall wollte sie es und näherte sich den Wesen und beobachtete sie. Sie orteten sie nicht, obwohl sie die Zeitverlangsamung um die Gruppe für kurze Zeit aufhob.
    Ihr Ortungsschutz war zu perfekt.
    Vishna verfolgte, wie der Funkverkehr der drei Wesen in ihren transparenten Raumanzügen zu jähem Leben
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