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1172 - Triumph der Kosmokratin

Titel: 1172 - Triumph der Kosmokratin
Autoren: Unbekannt
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einziger Zugriff zu diesen Daten. Er hat sie kurze Zeit nach ihrer Eingabe wieder gelöscht, da er die Überzeugung hegte, daß eine solche Waffe immer nur zum Schaden anderer Wesen eingesetzt würde, nie jedoch zu ihrem Nutzen. Denkt daran, was die Menschheit später unter der Zeitpolizei und der mißbrauchten Riesenstation OLD MAN alles erdulden mußte. Das wäre nie geschehen, wenn Rhodan auf den Potentialverdichter der MdI hätte zurückgreifen können!"
    Ellert fühlte, wie die Kraft aus seinen Beinen wich. Er versuchte instinktiv, sich an Chthon festzuhalten, aber er griff durch den Schatten hindurch und stürzte zu Boden. Er fing sich mit den Händen ab und verstauchte sich das rechte Handgelenk. Mühsam richtete er sich auf, und Chthon schritt erregt um ihn herum.
    „Gibt es sonst eine Möglichkeit?" forschte der Schatten, und Ellert gab die Gedanken wieder an NATHAN weiter.
    „Es ist mir nichts bekannt", sagte die Inpotronik. „Es gibt nichts, womit ihr direkt eingreifen könntet!"
    Ellert nickte heftig. Er hatte begriffen. Es hatte alles keinen Sinn mehr. Seine Rückkehr zur Erde war unnötig gewesen. Der Menschheit konnte nicht mehr geholfen werden. Der Vorgang war irreversibel.
    „Chthon!" Ernst stieß die Luft zwischen den Zähnen hindurch. Er fühlte sich todmüde.
    „Komm! Ziehen wir uns zurück!"
    Er schaltete den Interkom ab und schleppte sich an der Wand entlang davon.
    „Wohin?" echote der Schatten.
    „Egal. Irgendwohin, wo es dunkel ist. Wo man ungestört sterben kann!"
     
    *
     
    Chthon machte ihn auf die Roboter aufmerksam, die sie am jetzt aktivierten Antigrav empfingen. Drei Maschinen waren es, und sie verharrten reglos. Als sie jedoch sahen, daß Ellert sich kaum noch auf den Beinen halten konnte, eilten zwei heran und stützten den Mann in seinem schwachen Körper. Sie führten ihn in den Antigrav und brachten ihn in die Tiefe bis in die Nähe des Energieschirms, der die Sektoren NATHANS von der Außenwelt abschloß. Sie trugen ihn in eine kleine Medostation und betteten ihn auf eine fahrbare Liege. Zwei weitere Maschinen schwebten geräuschlos herbei, und Ellert spürte den sanften Druck der Vakuumpflaster. Diagnosemaschinen nahmen ihre Arbeit auf, und der frühere Teletemporarier und jetzige Feuerwehrmann von ES schloß ergeben die Augen.
    Irgendwo klirrte und rumorte es, dann tappte eine schwere Maschine herbei und verkündete mit knackender Stimme Formeln, die Ellert entfernt an chemische Formeln erinnerten. Er nahm sie nur undeutlich wahr, und irgendwo in ihm schrillte eine Warnglocke.
    „Ich... ich verliere das Gehör!" rasselte er, und die Geräusche der Roboter neben seiner Liege verstummten immer mehr. Wieder sagte eine Stimme etwas, aber sie hörte sich an wie das Murmeln eines Baches, und dann herrschte gänzliche Stille.
    Ellert riß die Augen auf und versuchte sich aufzurichten. Eine harte Hand drückte ihn zurück, die ihm weder kalt noch warm vorkam. Etwas blitzte, dann spürte er mehrere Einstiche von Injektionsnadeln. Der Schmerz an verschiedenen Körperstellen war unterschiedlich und zeigte ihm, wie weit der Verwesungsprozeß teilweise schon fortgeschritten war.
    Sie werden mir nicht helfen können! dachte er und suchte mit den Augen nach Chthon.
    Der Schatten war verschwunden, und er tauchte die ganze Zeit über nicht auf, in der die Roboter Ellert behandelten. Über ein Dutzend Injektionen erhielt er, und die Roboter legten ihn für mehrere Stunden in Emulsionsbäder. Dem Körper wurden alle wichtigen Nährstoffe zugeführt, und Ellert bildete sich nach einer Weile ein, daß sie ihm tatsächlich halfen. Sein Gehör kehrte zurück. Er bekam neuen Mut und begann, sich mit den Robotern zu unterhalten.
    Die Maschinen blieben wortkarg. Sie waren zwar aktiviert, aber der fehlende Kontakt zu NATHAN ließ sie nur eingeschränkt agieren. Sie gaben ihm Antwort über ihre Tätigkeit und über die Aussichten auf Heilung. Sie sagten, wie es war, und machten Ellert nichts vor, wie menschliche Ärzte das getan hätten. Hinterher war Ellert erleichtert, wußte er doch, daß die Medikamente den Verwesungsprozeß zwar verzögern, aber nicht aufhalten konnten. Das Ende war vorhersehbar.
    Sechs Stunden nach seiner Einlieferung entließen die Roboter Ellert. Sie brachten ihm frische Unterwäsche und eine neue Kombination, und er zog einen leichten Raumanzug darüber und klappte den Helm zu, um sich in den silbrig spiegelnden Geräten der Medostation nicht ständig ins Gesicht schauen
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