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1172 - Triumph der Kosmokratin

Titel: 1172 - Triumph der Kosmokratin
Autoren: Unbekannt
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informierte sie die Kopfjäger, und ein ungeduldiges Brummen zeigte ihr, daß die drei Wesen aus Feuerlinse und ihre Maschinerie bereit waren, den Auftrag auszuführen.
    Das Schiff der abtrünnigen Kosmokratin raste der Erde entgegen. Vishna spürte die mentale Anwesenheit des Schattens, und die Aura wurde immer stärker und machte sie rasend. Sie hoffte, daß die Kopfjäger ihren Auftrag schnell ausführten und sie ungehindert an die Umwandlung gehen konnte.
    Terra wuchs rasch an. Der Bildschirm zeigte die Miniatursonnen. Wie Geschosse näherten sie sich und zogen blitzartig an dem Schiff vorbei. Der Planet lag vor ihm, und die Kosmokratin wurde von einem Gefühl der Wiedergeburt erfüllt. Nach langer Zeit der Zerrissenheit, der zersplitterten Existenz im explodierten Virenimperium lag jetzt sie unter ihr.
    Die neue Heimat. Nach unendlich langer Zeit besaß Vishna wieder eine Heimat.
    Das Kleinschiff oder Spezialboot, wie sie es nannte, tauchte in die Atmosphäre ein und erzeugte einen winzigen Wirbelsturm. Rasch sank es der Oberfläche entgegen. Vishna steuerte jenen Bereich an, in dem sich die Zentrale der irdischen Macht befunden hatte.
    Als das Schiff die Nähe der Oberfläche erreichte, sah sie sie. Milliarden kleiner Kugeln waren es, die über dem Boden schwebten. Jede von ihnen war eine winzige Erde, und auf jeder Minierde lebte ein einziger, winziger Mensch. Die Minierden strahlten hellblau wie die ursprüngliche Erde außerhalb des Korridors, und Vishna dachte daran, daß das bald wieder so sein würde, wenn Terra und Luna nicht mehr im Grauen Korridor steckten.
    Über Terrania ging das Schiff nieder. Es sank in jenen Bereich im Zentrum, der kreisförmige Struktur besaß und acht Kilometer Durchmesser hatte. Es war das bisherige HQ-Hanse, das Herz der Kosmischen Hanse. Umgeben war es von einem Grüngürtel, der jedoch eine leicht gelbliche Färbung erhalten hatte.
    Mein Reich! flüsterte Vishna lautlos, und nur die Kopfjäger von Suun vernahmen sie.
    Das ist meine Burg, mein Wohnsitz.
    Alles, die ganze Umgebung einschließlich der Gebäude, machte einen typisch menschlichen Eindruck. Das mißfiel der abtrünnigen Kosmokratin, und sie beschloß, es so schnell wie möglich zu ändern.
    Sie befreite die Wesen aus Feuerlinse von der Außenhülle ihres Schiffes und schickte sie hinweg. Längst hatte sie erkannt, daß Chthon sich nicht hier befand. Er war nicht auf der Erde, sondern auf dem Mond. Es war logisch.
    Vishna nannte den Kopfjägern ihr Ziel und trug ihnen zusätzlich auf, NATHAN zu neutralisieren. Sie beobachtete, wie sie in ihren Schutzanzügen und von dem schwarzen Faß begleitet in die Atmosphäre des Planeten hinaufstiegen und den Weg zum Erdtrabanten nahmen.
    Vishna setzte sich mit dem Virenimperium in Verbindung.
    „Es gibt keine Schwierigkeiten", teilte sie dem Riesencomputer mit. „Woher sollten sie auch kommen. Ich bin zum Empfang der Virengebilde bereit!"
    Das Virenimperium setzte die Meta-Agenten in Marsch.
     
    2.
     
    Ernst Ellert erwachte mit einem Schrei. Er richtete sich ruckartig auf, und mit einemmal tat ihm der ganze Körper weh.
    Dieser schreckliche Körper, den er haßte, obwohl er sein ureigener war.
    Das Licht ging an, und Ellert sah, daß Chthon durch die geschlossene Tür trat. Der Schatten blieb neben dem Bett stehen.
    „Wo bin ich?" ächzte Ellert. „Wo ist Bully? Wo sind die anderen?"
    Chthon machte Anstalten, als wollte er Ellert in die Kissen zurückschieben. Sein Gesicht blieb ausdruckslos, und er bewegte sich umständlich.
    „Du hattest das Bewußtsein verloren, Ernst", klang die mentale Stimme in Ellert auf.
    „Erinnere dich! Wir sind zum Mond geflohen!"
    Ellerts fratzenhaftes Gesicht verzerrte sich noch mehr. Die Augen traten aus ihren Höhlen, und der frühere Teletemporarier stieß hervor: „Die Menschen! Die Minierden! Wir müssen zurück!"
    Seufzend ließ er sich zurückfallen. Er erinnerte sich wieder, und die Gedanken an das Erlebte ließen den Schock wiederkehren, den er durch die Bewußtlosigkeit für kurze Zeit verdrängt hatte.
    Die Erde war menschenleer. Die Menschen waren geschrumpft und in einem geisterhaften, erschreckenden Vorgang nach oben in die Minierden gefallen. Chthon und Ellert hatten niemanden retten können und mußten schließlich vor der Bedrohung durch die flugfähigen Metalligel die Flucht ergreifen. Die technomanischen Maschinen machten Jagd auf alles, was sich bewegte.
    Zusätzlich hatten die entarteten Energien, die der Vorgang der
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