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1165 - Einsteins TrÀnen

Titel: 1165 - Einsteins TrÀnen
Autoren: Unbekannt
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anderer als Ernst Ellert, bewegte sich in diesem Augenblick in einer Art Zickzack-Kurs auf HQ-Hanse zu. Er hatte gelernt, den einzelnen Barrieren, die durch die Sextadim-Schocks entstanden, aus dem Weg zu gehen. Gegen die Energien selbst schien er eine gewisse Immunität zu besitzen.
    Ab und zu war er gezwungen, Menschen auszuweichen, die sich auf den Straßen versammelt hatten. Die unheimliche Ruhe der Bürger störte ihn. Irgend etwas stimmte da nicht. Nach anfänglichen Unruhen und panikartigen Ausbrüchen nun dies.
    Ab und zu wurde Ellert von neuen Visionen heimgesucht. Er versuchte, sie zu ignorieren, denn sie lenkten ihn ab und konnten schließlich dazu führen, daß er die Richtung verlor.
    Ein visionäres Motiv kehrte jedoch immer wieder zurück und löste in Ellert zunehmende Unruhe aus.
    Er sah die Erde sich wieder und immer wieder teilen. Es war, als würde sie in Milliarden identischer Duplikate zerfallen.
    Was mochte dieses Bild bedeuten?
    Es mußte eine Bedeutung haben, andernfalls wäre es nicht so oft wiedergekehrt.
    Vishnas erste Drohung fiel ihm ein, die Erde in „Scheiben schneiden" zu wollen.
    Gab es da einen Zusammenhang?
    Ellert stieß mit jemand zusammen, weil er die letzten Schritte gedankenverloren zurückgelegt hatte. Sofort war er hellwach. Der Mann, gegen den er gerannt war, starrte ihn wie eine Erscheinung an. Unwillkürlich griff Ellert sich an den Kopf.
    Der Turban war verrutscht. Hastig brachte Ellert ihn wieder in Ordnung, so daß sein schreckliches Gesicht vor dem Anblick anderer Menschen verborgen blieb. Dann eilte er weiter.
    Hinter ihm klangen laute Stimmen auf. Man rief ihm nach. Der Mann, mit dem er zusammengestoßen war, machte die Umstehenden auf den unheimlichen Fremden aufmerksam.
    Ellert bog in eine Seitenstraße ein und verbarg sich vorübergehend in einem leerstehenden Geschäftsraum. Die meisten Geschäfte waren verlassen. Niemand dachte in dieser Lage daran, Geschäfte zu machen. Ohne die öffentlichen Versorgungsstellen wären die Menschen längst in noch größere Not geraten, als sie es ohnehin schon waren.
    Als Ellert sicher sein konnte, daß niemand in seiner Nähe war und niemand ihm folgte, vergewisserte er sich noch einmal, daß seine Maskerade richtig saß, dann setzte er seinen Weg fort.
    Als er in die Außenbezirke des ehemaligen Imperium-Alpha kam, wurde er von einer Patrouille gestellt. Sie bestand aus drei bewaffneten Männern, einer Frau und zwei Robotern. Die Frau war offensichtlich die Anführerin der Gruppe. Sie war nervös und gereizt. Außerdem war sie ziemlich ungepflegt, was ein deutliches Licht auf ihre seelische Verfassung warf.
    „Ich wette", sagte einer der Männer, „der Kerl ist ein Plünderer."
    „Sei still, Mose", verwies ihn die Frau.
    Sie wandte sich an Ellert.
    „Du befindest dich hier im Sperrbezirk. Wir werden dich überprüfen und dann zurückschicken."
    „Ich habe keinerlei Papiere bei mir, nicht einmal eine ID-Karte", bekannte der ehemalige Mutant. „Trotzdem will ich nicht zurück. Ich möchte mit Bull, Tifflor oder Deighton sprechen."
    Einen Augenblick waren sie verblüfft.
    Die Frau griff nach Ellerts Turban, aber er wich einen Schritt zurück, so daß sie ihn nicht zu fassen bekam.
    „Halt", rief er. „Ich bin Ernst Ellert. Bestimmt habt ihr schon von mir gehört."
    „Befand Ellert sich nicht im Coolafe-Körper?" fragte einer der Männer.
    Sie hatten alle drei ihre Waffen auf ihn gerichtet, ein sicheres Zeichen dafür, wie sehr sie ihm mißtrauten.
    „Der Coolafe-Körper gehört der Vergangenheit an", beteuerte Ernst. „Ich habe einen neuen Körper. Laßt mich ins Hauptquartier, ich muß die Verantwortlichen vor der neuen Plage warnen."
    „Nimm das Ding ab!" befahl die Frau. „Was bist du - vielleicht ein Elefantenmensch?"
    „Schlimmer", versetzte Ellert so ruhig wie möglich. „Es ist besser, wenn ihr mich nicht anschaut, das bekommt euch nicht."
    Die Frau machte eine heftige Geste.
    „So kommen wir nicht weiter, Fremder. Entweder, du nimmst jetzt den Turban ab, damit wir dich sehen können, oder wir schleppen dich zum nächsten Stützpunkt, damit man dir auf die Nieren fühlt."
    Den vier Menschen wäre er vielleicht entkommen, aber gegen die beiden Roboter hatte er keine Chance.
    Ellert griff sich an den Kopf und begann das Hemd abzuwickeln. Als sein skelettiertes Gesicht freigelegt war, stieß die Frau einen Entsetzensschrei aus.
    „Ein Androide!" schrie einer der Männer. „Oder eine Kreatur von
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