Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1165 - Einsteins TrÀnen

Titel: 1165 - Einsteins TrÀnen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
darüber sprechen sollte? Vielleicht erging es dem LFT-Chef genauso. „Was soll ich jetzt im Hauptquartier? Wir müssen möglichst schnell möglichst viele Fragen beantworten. Das können wir nur, wenn wir an Ort und Stelle Untersuchungen durchführen. Übrigens, Chthon ist wieder aufgetaucht. Er leidet unter den ndimensionalen Schocks und verändert dabei ständig seine Größe."
    Tifflors Gesicht bekam einen nachdenklichen Zug.
    „Ob wir Chthon richtig einschätzen? Vielleicht arrangiert er für uns nur ein Schauspiel und ist in Wirklichkeit ein Agent Vishnas."
    Diese Worte entsprachen dem Verdacht, den Bull auch schon einige Zeit in sich nährte.
    „Ob es klug wäre, gegen ihn vorzugehen und zu versuchen, ihn vorübergehend festzusetzen?" fuhr Tifflor fort.
    Bull gab sich einen Ruck. So einfach durften sie es sich nicht machen. Außerdem bezweifelte er, daß man einen vierdimensionalen Schatten so ohne weiteres gefangen nehmen konnte.
    „Im Zweifelsfall für den Angeklagten!" zitierte er. „Das sollte auch in Extremsituationen Gültigkeit haben. Wenn wir unsere moralischen Prinzipien über Bord werfen - was unterscheidet uns dann noch von Vishna?"
    „Ich muß Schluß machen", sagte Tifflor. „Es gilt, ein paar Milliarden Menschen zu beruhigen."
    „Ich habe nicht den Eindruck, daß sie diesmal besonders aufgeregt sind", meinte Bull. Er begann, sich über diese Tatsache Gedanken zu machen. Die Gelassenheit, die die Menschen in den letzten Stunden an den Tag legten, war erstaunlich. „Ob es daran liegt, daß sie das, was geschieht, nicht mehr begreifen können? Die tödliche Gefahr hat diesmal weder eine Gestalt noch einen Namen."
    Darauf wußte auch Tifflor keine Antwort. Er drängte Bull noch einmal, möglichst bald zurückzukommen, dann beendete er das Gespräch.
    Inzwischen hatten Narwonwors Spezialisten damit begonnen, ihre Ausrüstung in die Nähe eines der „Igel" zu bringen. Es handelte sich um ein acht Meter durchmessendes Gebilde. Unter dem Schutzschirm war der Kern des Apparats deutlich zu sehen. Er bestand aus zahlreichen zusammengeschweißten Metallschalen. An diesen Schalen waren stachelförmige Auswüchse angeflanscht.
    Eine groteske Maschine, dachte Bull. Scheinbar ohne jeden Sinn und Zweck.
    „Wir wollen versuchen, eines der Objekte zu knacken und es zu zerlegen", erläuterte Narwonwor das geplante Vorgehen. „Dabei hoffen wir eine Spur zu finden. Alle Meßgeräte sind aktiviert."
    Bully erklärte sich mit allem einverstanden. Er konnte die großen Zusammenhänge verstehen, aber wenn es um Details ging, mußte er Wissenschaftlern wie Narwonwor den Vortritt lassen.
    Einen Teil der neuen Ausrüstungsgegenstände hätte Bully nicht einmal bedienen können, so fremd waren sie ihm. In mancher Beziehung war er eben doch ein Fossil aus dem zwanzigsten Jahrhundert alter Zeitrechnung.
    Die Erinnerung an die Vergangenheit stimmte ihn ein bißchen wehmütig, und er dachte automatisch an Perry Rhodan.
    Wenn wenigstens Perry hier gewesen wäre...
    Chthons Geisterstimme drang in sein Bewußtsein und unterbrach seine nostalgischen Überlegungen.
    „Wir haben einen Verbündeten bekommen!" verkündete das Geschöpf im Nebelwams.
    „Einen Verbündeten?" stieß Bull überrascht hervor. „Wir können jede Hilfe brauchen, wer ist es?"
    „Ein Gespenst!"
    „Ein Gespenst?" Bull wurde ärgerlich. „Was heißt das?"
    Chthon schwieg. Er hatte sich von den technomanischen Objekten zurückgezogen. Er schien völlig erschöpft zu sein, denn er rührte sich kaum.
    Aber seine Pulsationen hatten wieder nachgelassen.
    Bully lehnte sich gegen einen Brunnensockel.
    Ein absurder Gedanke stieg in ihm auf.
    „Du solltest drei Münzen in diesen Brunnen werfen", sagte er zu Chthon. „Einer alten terranischen Überlieferung nach kehrst du dann immer wieder hierher zurück."
    Chthon antwortete ernsthaft: „Darauf lege ich keinen Wert. Außerdem besitze ich keine Münzen und könnte sie auch nicht ergreifen, da es sich um materielle Dinge handelt."
    Der Graue Korridor wetterleuchtete stärker als je zuvor, und der mentale Ton, der die Plagen ankündigte, schien diesmal nicht mehr verstummen zu wollen.
    Das Ende! dachte Bull müde.
    Er ging zur Brunnenschale hinauf und tauchte den Kopf ins kalte Wasser, um sich munter zu machen. Fatalistischen Gedanken durfte er nicht nachgeben.
    Er dachte an das von Chthon erwähnte Gespenst.
    Wer mochte es ein und wo befand es sich in diesem Augenblick?
     
    4.
     
    Das Gespenst, kein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher