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1165 - Einsteins TrÀnen

Titel: 1165 - Einsteins TrÀnen
Autoren: Unbekannt
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Vishna!"
    Auch das noch! dachte Ellert.
    Einer der Wächter gab einen Schuß ab. Die Hitzeflamme fauchte über Ellert hinweg. Er begann zu rennen. Er hörte, daß die Männer sich stritten. Dann hörte er die festen Schritte der Roboter. Ein Paralysestrahl traf ihn. Dann bereitete eine Schockwelle, die wie aus dem Nichts entstand, der Jagd auf Ellert ein Ende. Die Wächter standen wie versteinert, die ndimensionale Energie beutelte sie so stark, daß ihre Körper konvulsivisch zuckten. Die Roboter drehten sich im Kreis. Dank seiner Immunität gegen diese entarteten Energien konnte Ellert weiterlaufen.
    Der Zufall hatte ihn diesmal entkommen lassen, aber schon bei der nächsten Wache konnte sein Glück ihn im Stich lassen.
    Was sollte er tun?
    Kein Mensch würde akzeptieren, daß er Ernst Ellert war.
    Er besaß nichts, womit er sich identifizieren konnte. Außerdem sah er aus wie das Grauen persönlich.
    Verzweiflung machte sich in ihm breit. Warum hatte ES ihn zur Erde geschickt, wenn er hier keine Fortschritte erzielen konnte?
    Gemessen am Aussehen des Grauen Korridors und allen anderen Dingen, die Ellert erlebte, mußte die siebente Plage bereits im vollen Gang sein.
    Einsteins Tränen!
    Es würden die letzten sein, die auf der Erde jemals vergossen wurden, wenn nicht noch ein Wunder geschah.
    Und es waren ganz besondere Tränen - für jeden Menschen eine.
    Ellert ging wie benommen weiter. Er kam an einem der öffentlichen Interkome vorbei.
    Das Gerät war aktiviert, das Symbol der LFT zeichnete sich auf der Mattscheibe ab.
    Ellert erneuerte seine Maske nicht. Er trat vor den Bildschirm.
    „Ich bin Ernst Ellert", sagte er. „Benachrichtigt irgend jemand im Hauptquartier, daß er mich anschaut und identifiziert."
    Es war ein Versuch. Die Chancen, daß er gelang, standen eins zu neunundneunzig.
    Aber er war ein Gesandter von ES. Das ließ ihn hoffen.
    Zu seinem Erstaunen erschien nach einiger Zeit tatsächlich ein Gesicht auf dem Schirm.
    Es war das eines sehr jungen und sehr blassen Mannes. Er trug eine Uniform. Er zitterte und seine Stimme bebte, aber er kämpfte unverdrossen um Fassung.
    „Mein Gott!" ächzte er. „Wer oder was bist du?"
    „Das sagte ich schon: Ernst Ellert", sagte Ellert.
    „Kannst du das beweisen?"
    Ellert bleckte die Zähne. Es mußte grausig aussehen, und es verfehlte seine Wirkung nicht. Dem Jungen wurde übel, er mußte sich abwenden.
    Er konnte gerade noch stammeln: „Ich gebe einem Vorgesetzten Bescheid!" dann war er verschwunden.
    Ellert wartete geduldig.
    Sein nächster Gesprächspartner war ein alter Mann um die hundert. Er wirkte jovial, aber desinteressiert. Man sah ihm an, daß er viel zu tun hatte. Er war eindeutig überlastet.
    Ellert schien er nicht richtig wahrzunehmen.
    Ellert schrie ihn an.
    „Was ist das für eine Nummer?" erkundigte sich der Mann. „Wo trittst du auf?"
    „Nur auf der Weltbühne", versicherte Ellert. „Ich muß einen der Verantwortlichen sprechen."
    „Deighton", sagte der Mann. „Er ist gerade drüben im E-Raum. Vielleicht kann ich ihn holen."
    „Ja", drängte Ellert. „Das kannst du."
    Eine Zeitlang verbrachte er zwischen Hoffen und Bangen vor dem Interkom. Endlich entstand auf dem Bildschirm eine Bewegung. Erwartungsvoll blickte Ellert auf.
    Da traf ihn etwas in den Rücken. Es war ein dumpfer Druck, von dem aus sich schnell Eiseskälte wie ein Krampf durch den Körper ausbreitete. Ellert sank in die Knie.
    Paralyse! schoß es ihm durch den Kopf.
    Die verdammte Patrouille hatte ihn schließlich wieder aufgespürt.
    Schritte klangen hinter ihm auf, und ein Mann sagte triumphierend: „Er ist es, dieser komische Androide!"
    Deighton erschien auf dem Bildschirm. Er blickte auf Ellert herab, der jetzt endgültig vornüber kippte.
    Mit schwerer Zunge und schier übermenschlicher Anstrengung sagte Ernst: „Ich komme von ES. Die siebente Plage... Einsteins Tränen... müssen etwas unternehmen."
    Deighton stöhnte auf.
    „Das ist Ellert - der Originalkörper!" hörte Ernst ihn sagen.
    Die Männer der Patrouille traten neben ihn und zerrten ihn auf die Beine.
    Die Frau trat vor den Interkom.
    „Wir haben ihn erwischt, als er hier herumspionierte. Ein komischer Vogel. Siehst aus wie sein eigener Tod."
    „Rührt ihn nicht an!" schrie Deighton. „Ich komme."
    Ellert gab der Bewußtlosigkeit nach.
    Er war wieder zu Hause. Aber sein Zuhause war die Welt, die unterzugehen drohte - aufgeteilt zu werden in Milliarden winziger Welten.
    Einsteins
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