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1160 - Aitheran ruft

Titel: 1160 - Aitheran ruft
Autoren: Unbekannt
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der mächtigen Seth-Apophis trotzen? Die Mutanten waren versammelt - mit Ausnahme von Gucky, der in wichtigem Auftrag unterwegs war. Alaska Saedelaere, Carfesch und Jen Salik waren zurückgebracht worden und wußten einiges Wissenswerte über die Vorgänge im Innern des Schiffs. Nachor von dem Loolandre, der Armadaprinz, stand in der Nähe der Kommandokonsole und starrte vor sich hin.
    Und schließlich war er noch da, der Mann mit den grauen Augen - der Terraner, um den sich alles drehte. Niemand hatte ihn bisher in unseren Plan eingeweiht. Es war nicht sicher, ob Immunität auch vor Seth-Apophis' telepathischen, gedankenlesenden Fähigkeiten schützte. In meinem Fall zum Beispiel war es äußerst fraglich. Unsere Chancen waren eindeutig um so größer, je weniger Mitwisser unser Vorhaben hatte.
    Sicher aber hatte er die Grundzüge unseres Plans inzwischen erraten. Er schien meinen Blick zu spüren. Er wandte sich um und grinste mich an - ein großer, unbekümmerter Junge, dem es Spaß machte, in Geheimnisse verstrickt zu sein. Ich wäre zu ihm gegangen, und sei es nur, um ein paar Worte mit ihm zu wechseln. Aber in diesem Augenblick griff die Droge wieder nach mir. Meine Gedanken machten wilde Sprünge, und ich hätte keinen einzigen vernünftigen Laut hervorbringen können.
    Als ich wieder klar denken konnte, stand Gucky vor mir.
    „Die Relaiskette steht", meldete er. „Wir haben Radakomverbindung mit dem Quartier der Cygriden. Weitere Roboter postieren sich längs des Weges nach Hangar sieben."
    Roboter, das hatten wir frühzeitig erkannt, bildeten die Lösung unseres Kommunikationsproblems. Der Hyperkom funktionierte nicht mehr, seit der Raum polarisiert worden war. Konventionelle Radiowellen waren innerhalb des Schiffs von begrenzter Reichweite. Wir brauchten Relais, wenn wir uns über mehrere Kilometer hinweg miteinander verständigen wollten. Für diesen Zweck waren Roboter aufgrund ihrer reichhaltigen kommunikationstechnischen Ausstattung wie geschaffen. Sie waren zudem beweglich. Man konnte ihnen befehlen, sich an einem bestimmten Ort aufzustellen, und das taten sie. Unsere einzige Sorge war, daß uns die Umgepolten in die Quere kommen könnten. Wenn sie erfuhren, wozu wir die Roboter brauchten, würden sie sich bemühen, unser Relais zu zerstören.
    In dieser Hinsicht wirkten die Erfahrungen, die Jen, Carfesch und Alaska gesammelt hatten, beruhigend. Sie hatten Gruppen von Seth-Apophis-Agenten mehrere Stunden hindurch beobachtet und festgestellt, daß diese an der Robotbesatzung der BASIS nur mäßiges Interesse zeigten. Ohne Zweifel wäre es zu ihrem Vorteil gewesen, wenn sie die Gesamtheit der Roboter in ihrem Sinn hätten umprogrammieren können. Das aber war nur mit Hamillers Hilfe möglich, und gerade sie waren es gewesen, die Hamillers Kommunikationsknoten durchtrennt hatten. Hier und da, so berichteten unsere drei Scouts, waren Umprogrammierungen an einzelnen Robotern vorgenommen worden. Aber im großen und ganzen, so schien es, gingen die Umgepolten den Maschinenwesen aus dem Weg und waren es zufrieden, daß diese sie unbelästigt ließen.
    Ich löste den kleinen, handlichen Kommunikator vom Gürtel. Wir arbeiteten auf Radakombasis. Auf diese Weise konnten bestimmte Adressen direkt angesprochen werden, und die Gefahr des Abgehörtwerdens, die der weit streuende Radiokom heraufbeschwor, existierte nicht.
    „Bei der schwarzen Erfüllung", sagte ich. „Kannst du mich hören?"
    Jercygehl An antwortete noch in derselben Sekunde.
    „Nimm den Namen der dunklen Macht nicht ohne Not in den Mund", tadelte er mich, aber ich hörte seiner Stimme an, daß er es nicht übermäßig ernst meinte. „Ich höre dich deutlich."
    „Die Relaiskette wird weiter ausgebaut", sagte ich. „Wir lassen die Roboter auf Umwegen in Richtung Hangar sieben vordringen, damit niemand vorzeitig erfährt, wo unser Ziel liegt."
    „Euer Voraustrupp macht sich auf den Weg?" fragte der Cygride.
    „Noch in dieser Minute", bestätigte ich. „Seid ihr bereit?"
    „Wir brechen auf", bestätigte Jercygehl An.
    Guckys braune Knopfaugen blitzten mich an. Er wartete, bis ich das kleine Gerät wieder am Gürtel befestigt hatte. Er hatte die Oberlippe zu einem vergnügtem Grinsen emporgezogen, wodurch sein breiter Nagezahn entblößt wurde. Er streckte die Hand zu mir in die Höhe.
    „Du bist die Hälfte des Voraustrupps", sagte er. „Also komm mit."
     
    *
     
    Es war ungemütlich in der kahlen, leeren Halle des technischen
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