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1160 - Aitheran ruft

Titel: 1160 - Aitheran ruft
Autoren: Unbekannt
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Gemeinschaft eingegangen. Wenn unsere Hilfe gebraucht wird, verweigern wir sie nicht. Wenn dein Vorhaben gelingt, erwerben wir ein gewisses Maß der Unabhängigkeit."
    Ich wußte, worauf er anspielte. Viele von seinen Cygriden fühlten sich an Bord der BASIS trotz des freundschaftlichen Verhältnisses mit den Terranern als Gefangene; Seit jenem Tag, da ihr Flaggschiff, die BOKRYL, mit der BASIS kollidiert war und hatte aufgeben müssen, trachteten sie danach, in den Besitz eines neuen Fahrzeugs zu gelangen. Sie wollten zurück zu ihrem Volk, zur Armadaeinheit 176. Die chaotischen Ereignisse der vergangenen Wochen und Monate hatten alle Bemühungen in dieser Richtung vereitelt. Aber jetzt bot mein Plan Jercygehl An die Möglichkeit, das Kommando über ein eigenes Raumschiff zu übernehmen. Konnte ich ihm verübeln, daß ihm diese Aussicht wichtiger war als die Gefahr, die von Seth-Apophis ausging?
    Ras Tschubai hatte aufmerksam zugehört, während ich dem Cygriden meinen Plan auseinander setzte. Für ihn war es die erste Gelegenheit, die Einzelheiten unseres Vorhabens zu erfahren.
    „Die Frage ist, wie die Umgepolten darauf reagieren", sagte er, „wenn wie bemerken, daß die Cygriden eines der Theben-Schiffe kapern wollen."
    „Zwei Faktoren arbeiten zu unserem Vorteil", antwortete ich. „Es gibt unter den Seth-Apophis-Agenten kein örtliches zentrales Kommando. Die einzelnen Gruppen der Umgepolten arbeiten unabhängig voneinander. Zuerst also muß Seth-Apophis von dem Vorhaben der Cygriden erfahren, dann kann sie Anweisungen geben, das Schiff zu verteidigen. Das ist umständlich und zeitraubend. Wenn wir rasch zuschlagen, können wir am Ziel sein, bevor Seth-Apophis reagiert."
    „Die Theben-Schiffe haben, eine Kernbesatzung an Bord", gab Ras zu bedenken. „Es wäre ein Wunder, wenn sie vom Jetstrahl verschont geblieben wären."
    „Die Kernmannschaft wird ausgeschaltet", drängte Jercygehl An. „Du sprachst von zwei Faktoren."
    „Seth-Apophis wünscht sich ein Heer von Sklaven", erklärte ich. „Nicht nur Perry Rhodan, sondern alle, die in dieses Unternehmen verstrickt sind, sollen ihr dienen. Sie wird mit der Anwendung tödlicher Gewalt zögern; denn damit zerstörte sie ihre Beute. Ich rechne damit, daß Auseinandersetzungen - wenn es überhaupt dazu kommt - mit Schockund Paralysewaffen geführt werden."
    An neigte das mächtige Haupt.
    „Nicht, daß es von einem gewissen Punkt an noch eine Rolle spielte", sagte er dumpf.
    „Wenn die Cygriden das Ziel vor sich sehen, fahren sie fort zu kämpfen, auch wenn tödliche Waffen gegen sie eingesetzt werden."
    „Das ist nicht Perry Rhodans Absicht", mahnte ich.
    „Gewiß nicht", seufzte er. „Es ist die Bürde der Gewohnheit. Ich hoffe, es kommt nicht soweit. Mach dir keine Sorgen: Mit den entsprechenden Vorbereitungen von eurer Seite werden wir das Raumschiff erbeuten."
    „Die eigentliche Gefahr beginnt unmittelbar nach dem Start", erinnerte ich ihn. „Wir wissen nicht, wie es draußen aussieht. Aber man kann sich an den Fingern einer Hand abzählen, daß Seth-Apophis sämtliche verfügbaren Hilfsvölker aufgeboten hat, die Galaktische Flotte zu bewachen. Man wird versuchen, euch abzufangen, wenn ihr auf Fahrt geht."
    „Dann kommt es nur noch auf die Geschicklichkeit an", sagte Jercygehl An, und auf dem Grund seiner Augenhöhlen erschien ein eigenartiges Leuchten. „Wir sind mit der Technik eurer Raumschiffe vertraut, und was die Erfahrung im Führen eines Schiffes angeht, so gibt es niemand, der einem Armadisten etwas vormachen könnte. Verlaß dich auf uns!
    Wenn wir aufbrechen, veranstalten wir einen derartigen Wirbel, daß das zweite Fahrzeug von niemand bemerkt wird."
    Seine Zuversicht war ansteckend.
    Als ich Ras Tschubais Hand ergriff, um mich von ihm zu Zentrale zurückbringen zu lassen, war ich fest davon überzeugt, daß unser Plan gelingen würde.
     
    *
     
    Die große Halle war fast leer. Die blitzenden Gestalten der Roboter standen an den Wänden aufgereiht. Ihre traurige Arbeit war getan. Alle, deren Immunität dem Jetstrahl gegenüber im Zweifel stand, waren entfernt worden. Ihre Gefangenschaft würde nur von kurzer Dauer sein. In spätestens zwei Stunden hatten die Umgepolten die Kommandozentrale übernommen; dann waren die Eingesperrten wieder frei.
    Die gewaltigen Ausmaße des Kommandoraums ließen das kleine Häuflein der Zurückgebliebenen um so hilfloser und erbärmlicher erscheinen. Mit dieser Handvoll von Geschöpfen wollten wir
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