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1151 - Mandragoros Monsterwelt

1151 - Mandragoros Monsterwelt

Titel: 1151 - Mandragoros Monsterwelt
Autoren: Jason Dark
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ebenfalls über die Bordwand hinweg und verfolgte den Lichtkegel, der auf der Oberfläche weiterglitt. Wohin ich auch sah, sie waren da. Sie hatten sich herangeschlichen wie Diebe, und sie lagen nicht nur auf der Oberfläche, sondern schwebten dicht darunter. Tang, Pflanzen, was und wie auch immer. Jedenfalls ein Zeug, das einfach nur widerlich zäh war.
    Etwas hatte es aus der Tiefe nach oben gestoßen. Als dunkle Schattenboten umschwebten sie das Boot und hatten regelrechte Gefängnismauern gebildet. Was wir auch immer versuchten, sie würden sofort in die Schraube hineingeraten und sie wieder verstopfen.
    »Nichts zu machen, John«, stöhnte Karina. »Die packen auch den stärksten Motor.«
    Karina leuchtete weiter. Ich wusste, wonach sie suchte. Nicht nur nach der Masse Tang, sie dachte auch an die Zombies. Schon einmal war dieser verdammte Kopf erschienen. Da lag es durchaus im Bereich des Möglichen, dass auch andere an der Oberfläche auftauchten. Nicht nur Teile der lebenden Leichen, sondern Gestalten. Bisher hielten sie sich zurück. Nur die Pflanzen waren überall, als hätte jemand auf dem Grund das Unterste nach oben gedreht.
    »Ich stelle dir jetzt eine dumme Frage, John. Was machen wir?«
    »Nichts.«
    »Ja, da kann ich nicht einmal widersprechen.«
    »Wir sind außen vor.« Ich zerrte die schleimigen Pflanzen von der Schraube ab. Sie klebten daran, und ich musste mich schon gewaltig anstrengen, um das Zeug loszuwerden, das ich schließlich ins Wasser schleuderte.
    Ich drückte die Schraube wieder in den See. Wenn sie in Bewegung geriet, würde sie sofort wieder von den verdammten Lianen umschlossen werden.
    »Man will uns behalten, John. Man weiß verdammt gut über uns Bescheid. Nur wissen wir nicht, wer dahinter steckt. Ich bezweifle, dass es die Zombies allein sind. Da gibt es eine Kraft, die uns unbekannt ist.«
    Dagegen konnte ich nichts sagen. Ich ärgerte mich über die verdammte Hilflosigkeit. Karina wollte etwas tun. Sie holte eines der beiden Paddel, die an Bord waren. Dimitri sprach sie an.
    Sie antwortete auf Russisch und deutete mit dem Ruder über die Bordwand hinweg. Dimitri nickte, dann faltete er seine Hände wie zum Gebet.
    Ich lächelte etwas säuerlich, als Karina wieder bei mir war. »Sollen wir rudern?«
    »Nein. Ich will nur versuchen, die Umgebung von diesem Zeug freizuräumen. Vielleicht haben wir dann eine Chance. Du steuerst, und ich mache den Weg frei so gut wie möglich. Sag, wenn du eine bessere Idee hast.«
    »Im Moment nicht!«
    »Es gibt auch keine!« behauptete Karina.
    Selbstsicher war sie schon immer gewesen, das bewies sie auch in dieser Zeit.
    Sie begann das Zeug dicht am Heck zu entfernen. Es war nicht einfach. Das Zeug gehörte nicht zu irgendwelchen Pflanzenresten, die man einfach von der Oberfläche eines Teichs pflücken konnte.
    Es war zäh, nass und auch entsprechend schwer. Karina strengte sich an, als sie das Paddel aus dem Wasser holte. An seiner breiten Spitze klebte die Masse wie Schlamm, und sie schleuderte das Zeug weg vom Heck. Es klatschte ins Wasser wie alte Wäsche, doch das Problem war damit nicht gelöst, denn andere Pflanzenreste schoben sich durch das Wasser, als wären sie eigene Lebewesen.
    Träge trieben sie auf uns zu, und schon bald war die Lücke am Heck wieder gefüllt. Karina ließ sich dennoch nicht beirren. »Wir hätten schon längst einen Startversuch unternehmen können, John. Die Schraube ist ja inzwischen sauber.«
    Das hatte ich getan, beobachtet von Dimitri. »Gut, räum noch einmal das Zeug zur Seite.«
    Sie nickte nur.
    Ich hielt sie fest, weil sie sich diesmal über die niedrige Bordwand beugte. Sie keuchte vor Anstrengung.
    Sie wühlte eine Menge Zeug in die Höhe. Viel mehr als beim ersten Mal. Sie bekam den schweren Tang nicht richtig hoch. Bevor ich sie unterstützen konnte, rutschte das Zeug vom nassen Holz ab und verschwand im Wasser.
    Karina stieß einen Fluch aus. Das Paddel war ebenfalls mit seinem breiten Blatt im Wasser verschwunden. Sie wollte es wieder hochziehen und fluchte los.
    »Was hast du?«
    »Es steckt fest, verflucht!«
    Die Lampe lag zwischen uns. Ich holte sie und leuchtete auf das Wasser. Das Paddel steckte und ruckte sogar leicht. Das lag nicht an Karina. Unter Wasser musste es etwas geben, das daran zog.
    Plötzlich glaubte ich nicht mehr daran, dass es einzig und allein am Tang lag, das musste eine andere Ursache haben.
    Ein Teil der breiten Fläche war verschwunden. Ich leuchtete genau dorthin.
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