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1151 - Mandragoros Monsterwelt

1151 - Mandragoros Monsterwelt

Titel: 1151 - Mandragoros Monsterwelt
Autoren: Jason Dark
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hatte man Baumwurzeln menschliche Gesichter gegeben, und hier war es ebenso.
    Dann hörte ich die Stimme. Wieder nur in meinem Kopf. Karina, die neben mir stand und sich an mir festhielt, würde sie kaum verstehen können, aber sie sah, wie ich dem Gebilde zunickte. Da hatte ich bereits meine erste Antwort gegeben und sie durch das Nicken noch unterstrichen.
    »Ja, ich gebe zu, dass du stärker bist, Mandragoro: Das ist deine Welt. Hier bist du der Herrscher.«
    »Ich habe euch töten wollen!«
    »Das weiß ich.«
    »Noch einmal lasse ich Gnade vor Recht ergehen. Schick den Menschen eine Warnung. Sag ihnen, dass sie den See in Ruhe lassen sollen. Ich werde auch keine Zombies mehr schicken. Versuche den Menschen ins Gewissen zu reden, das ist besser so. Sie können fischen, sie können im Wasser schwimmen, aber sie sollen sich hüten, auf den Grund zu tauchen, denn ich und meine Welt sind nicht zu zerstören. Wir leben weiter. Und ich weiß auch, dass wir uns irgendwann Wiedersehen werden, John. Es kann sein, dass du mich dann nicht mehr störst und wir wieder zusammen Seite an Seite kämpfen werden. Aber auch dir sei gesagt. Hüte dich davor, meine Kreise zu stören. Ich muss hin und wieder mit den Menschen abrechnen, um die Natur zu retten. Wäre das Boot nicht getaucht, hätte es auch hier keine Probleme gegeben. So aber musste ich eingreifen, und wenn ich das tue, wird es für die Menschen schlimm…«
    »Ich weiß es. Aber du kennst auch mich.«
    »Ja, deshalb bist du nicht tot. Und deiner Frau dort an der Seite schenke ich das Leben ebenfalls. Bleibt dort stehen, wo ihr seid. Es wird sich einiges verändern…«
    Ich kam nicht mehr dazu, eine weitere Frage zu stellen, denn plötzlich bewegte sich der Boden. Er kippte einfach weg, und Karina klammerte sich noch fester an mich.
    Gemeinsam fielen wir nach links, gerieten in einen Kreis hinein, der sich zuerst langsam, dann schnell und danach immer schneller drehte, so dass wir völlig die Übersicht verloren.
    Das Stück Vergangenheit, das sich in dem See gehalten hatte, kippte uns einfach aus. Es wollte uns nicht mehr, und Mandragoro hatte das Tor geöffnet.
    Als wir wieder einigermaßen zu uns selbst kamen, hatte sich die Welt verändert.
    Als mir der erste Schwall Wasser in den Mund gespült wurde, da wusste ich, dass ich schwimmen musste…
    ***
    Der Weg war nicht weit. Mandragoro war auf eine gewisse Art und Weise gnädig mit uns umgegangen. Es war noch dunkel, aber trotzdem sahen wir den Umriss des Bootes nur wenige Meter entfernt. Es schwamm leer auf dem Wasser, und auch die verdammten Pflanzen rahmten es nicht mehr ein. Mit einigen Kraulbewegungen hatten wir den schwimmenden Körper erreicht und kletterten tropfnass, aber glücklich an Bord.
    Dort fiel mir Karina in die Arme. »Ich glaube es nicht, John. Ich kann es nicht glauben!« Das Wasser lief aus den Haaren hervor über ihr Gesicht, aber sie lachte, und ich hatte selten eine so große Freude bei einem Menschen erlebt.
    »Doch, wir sind zurück, und wenn jetzt noch der Motor funktioniert, dann müssen wir so schnell wie möglich an Land, denn jetzt haben wir es wieder mehr mit den normalen Problemen zu tun.«
    Sie strich über ihr Gesicht. »Was meinst du damit?«
    »Wir müssen darauf achten, dass wir uns keine Lungenentzündung holen und…«
    Karina hörte mir nicht mehr zu, denn ihr war das Brummen am Himmel ebenso aufgefallen wir mir.
    Dabei blieb es nicht. Etwas Helles glitt aus der Dunkelheit und strich über die Wasserfläche. Es war der Kreis eines lichtstarken Scheinwerfers, und der gehörte zu einem Hubschrauber, der seine Kreise über dem Wasser drehte.
    Minuten später wurden wir von dem Licht geblendet, und wir ließen das gern geschehen, schließlich schwenkte das grelle Licht von uns fort, und als wir wieder etwas sehen konnten, erkannten wir den Mann, der uns aus der offenen Tür des Hubschraubers heraus zuwinkte.
    Karina lachte und riss die Arme in die Höhe, um heftig zu winken. »Himmel, das ist Wladimir! Ihn schickt der Himmel!« Sie musste mich einfach umarmen. »Jetzt weiß ich endlich genau, dass wir gerettet sind.«
    »Du sagst es!«, rief ich und fasste mit einer Hand nach dem herabgelassenen Seil und dem Haken, während ich mit der anderen meinem Freund Wladimir Golenkow zuwinkte, der trotz allem nicht aussah wie ein Engel, den uns der Himmel geschickt hatte.
    Aber mit ihm war ich auch mehr als zufrieden…
    ENDE des Dreiteilers
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