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1151 - Mandragoros Monsterwelt

1151 - Mandragoros Monsterwelt

Titel: 1151 - Mandragoros Monsterwelt
Autoren: Jason Dark
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frage ich mich, warum du es nicht einsetzt.«
    »Weil es keinen Sinn hat.«
    »Bitte? Das ist…«
    »Karina«, sagte ich und schaute sie starr an. »Mein Kreuz ist nicht allmächtig. Du musst dich von dem Gedanken lösen, dass es alles kann. Es ist mächtig, das stimmt, aber es gibt Grenzen. Mandragoro kann durch das Kreuz nicht vernichtet werden. Es kann seine Kraft hier entfalten, aber sie würde in die Leere gleiten. Wir können Mandragoro nicht ausschalten, nicht auf diese Art und Weise.«
    »Willst du ihn überhaupt weghaben?«
    »Das weiß ich selbst nicht. Bisher jedenfalls haben wir uns stets akzeptiert. Ich hoffe, dass dies auch in der Zukunft so bleiben wird. Er weiß ja, welcher Aufgabe ich nachgehe, und deshalb glaube ich, dass er uns freilassen wird.«
    »Dich!«, sagte Karina.
    Ich zuckte leicht zurück. »Moment, wie meinst du das?«
    »So wie ich es gesagt habe. Er wird dich vielleicht freilassen, doch nicht mich. Da muss schon mehr passieren. Vielleicht braucht er auch einen Ersatz für Malin, den es jetzt nicht mehr gibt. Ich jedenfalls teile deinen vorsichtigen Optimismus nicht. Da kannst du anderer Meinung sein, aber so denke ich.«
    »Aber ich nicht. Entweder wir beide oder keiner.«
    Karina schaute mich mit einem Blick an, den ich nur schwer deuten konnte. Sie enthielt sich eines weiteren Kommentars und ging von mir weg.
    »Wohin willst du?«
    Ohne sich umzudrehen gab sie die Antwort. Ihre Stimme klang dabei emotionslos. »Es kann sein, dass ich nach einem Ausgang suchen möchte. Ich schaffe es einfach nicht, nur auf der Stelle stehen zu bleiben und darauf zu warten, dass etwas passiert. Tut mir echt leid, aber dafür bin ich nicht der Typ.«
    Irgendwie konnte ich sie verstehen. Karina war wieder in den Weg hineingegangen, der uns an eine Schneise erinnerte. Rechts und links bauten sich baumhohe Gewächse auf, deren Herkunft mir unbekannt war. Der Begriff monströs passte perfekt, und ich hatte zudem den Eindruck, es nicht nur mit Pflanzen zu tun zu haben. Manche erinnerten mich auch an riesige Kraken, die ihre Tentakel versteckt hielten und nur darauf warteten, an eine Beute zu gelangen.
    Noch bewegten sie sich nicht. Nur hin und wieder zitterten ihre seltsamen Arme oder Blätter, die für mich fleischig aussahen, so dass mir der Gedanke an fleischfressende Pflanzen kam. Ich war davon überzeugt, dass es derartige Gewächse in der Urzeit schon gegeben hatte, und sie hatten sich bestimmt nicht verändert. Sie würden ihre Nahrung noch auf dem gleichen Weg suchen.
    Aus diesem Grunde war es wirklich nicht gut, wenn Karina Grischin ihren Weg ging. Da war sie eine lebende Beute. Ich wollte ihr folgen und sie zurückholen, aber ich kam zu spät.
    An der rechten Seite bewegte sich ein kugelartiges Gewächs. Die Blätter bildeten einen undurchdringlichen Wirrwarr, doch daraus hervor schob sich etwas, das aussah wie ein Rüssel. Gleichzeitig öffnete sich dieser Wirrwarr, so dass so etwas wie ein Maul entstand.
    Meine Befürchtungen waren tatsächlich eingetreten. Ich bekam den Beweis, dass die Fauna und die Flora hier eine unsägliche Allianz eingegangen waren.
    Karina hatte die Gefahr nicht bemerkt, weil sie sich hinter ihrem Rücken abspielte. Ich war zu weit entfernt, um ihr helfen zu können, aber ich konnte sie warnen.
    »Vorsicht! Hinter dir!«
    Sie fuhr herum!
    Der Fangarm schwebte wie ein gewaltiger Rüssel über ihrem Kopf. Er war vorn offen, wie bei einem Elefanten. Noch hatte er sich nicht in seiner gesamten Länge gezeigt. Es würde noch dauern, bis er Karina erreichte.
    Sie blickte nach oben. Und sie war entsetzt, als sie den zuckenden Gegenstand sah.
    So schnell sie auch sonst ihre Waffe gezogen hatte, in diesem Fall war sie nicht in der Lage. In den Sekunden ihrer Untätigkeit senkte sich der Rüssel noch tiefer.
    Ich hatte mich nicht von der Stelle bewegt. Aber ich hielt meine Beretta in der Hand, um zu schießen, ob es Mandragoro nun gefiel oder nicht.
    Zielen, abdrücken, treffen!
    Der Rüssel erhielt einen Schlag, der ihn zur Seite hin peitschte. Er schwang in die Höhe, er flatterte dabei ein wenig, und es waren auch einige Stücke aus dem Verbund gerissen worden. Sie wirbelten durch die Luft, als sich der Rüssel wieder in die Deckung zurückzog. Er bewegte sich dort heftig, so dass das gesamte Gewächs zu zittern begann.
    Ich rannte auf Karina zu, die noch immer an der gleichen Stelle stand und nur den Kopf nach rechts und links heftig bewegte. Sie schien ihre Rettung noch immer
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