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1151 - Mandragoros Monsterwelt

1151 - Mandragoros Monsterwelt

Titel: 1151 - Mandragoros Monsterwelt
Autoren: Jason Dark
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Umwelt-Dämon zeigte. In welch einer Gestalt er auftauchte, stand vorher nie fest. Er konnte alles Mögliche sein.
    Eine Pflanze, ein Baum, der lebte und sich aus eigener Kraft bewegte.
    Noch taten uns die Tentakel nichts. Wie gewaltige Saugrüssel hielten sie die Stellung. Als Drohung waren sie immer vorhanden.
    Karina sprach wieder. Diesmal klang ihre Stimme gepreßt. »Lange halte ich das nicht mehr aus. Der Druck wird einfach zu groß, John, verstehst du das?«
    »Ja, alles klar.«
    »Kannst du nichts tun?«
    »Nein.«
    »Wie wäre es mit beten?«
    »Sehr schön, aber nicht bei Mandragoro. Er will mir wieder einmal zeigen, wie klein wir letztendlich sind.«
    Allmählich wurde es auch mir zu bunt. Ich fragte mich wirklich, was Mandragoro mit seiner Art von Gefangennahme bezweckte. Wollte er uns so auf dem Boden liegen lassen?
    Nein, er hatte etwas anderes vor. Und das überraschte mich, weil ich nicht auf den Gedanken gekommen war. Das hätte ich ihm auch nicht zugetraut.
    Er schickte uns die Zombies!
    ***
    Es gibt oft Bilder im Leben eines Menschen, die man nicht so leicht vergisst. Sie prägen sich einfach ein, und ein solches Bild entstand auch in unserem Bereich.
    Mandragoro musste sein Weltentor geöffnet haben. Und durch diese Öffnung war es den Zombies gelungen, in sein Reich einzutreten. Es waren genau die Gestalten, die wir auch über uns durch das Wasser hatten schweben sehen. Bleiche, nackte und halbnackte Wesen, die plötzlich aus den dichten Büschen traten, wie früher die Wilden aus dem Urwald. Nur bewegten sie sich anders. Sie sprangen nicht hervor, sie rannten auch nicht, sie gingen recht langsam, und sie bewegten sich so, wie ich es von ihnen gewohnt war.
    Lebende Leichen. Menschen, die einmal die Besatzung eines U-Boots gebildet hatten und in einen mörderischen Kreislauf hineingeraten waren.
    Sie waren tot, aber sie lebten.
    Sie wollten Menschen, sie wollten Fleisch, und sie gehorchten den Befehlen des Umwelt-Dämons.
    Es waren grauenhafte Wesen, auch wenn sie nicht zerfressen, zerfetzt oder blutig aussahen. Allein die Glätte ihrer Leichenkörper ließ Ekel in mir hochsteigen. Die aufgedunsene Haut, die glanzlosen Blicke, die maschinenhaften Bewegungen, mit denen sie sich vorantrieben - das alles wies darauf hin, dass sie keine normalen Menschen mehr waren.
    Zuerst hatte ich sie noch gezählt. Bei zehn hatte ich damit aufgehört.
    Frauen und Männer. Alle scheußlich. Wie wächserne Puppen mit leicht gekrümmten Händen mit ebenfalls gekrümmten Fingernägeln.
    Mit dem Erscheinen der Zombies hatte der Fall begonnen, und damit würde er auch enden.
    Für Karina und mich möglicherweise mit dem Tod. Im Gegensatz zu mir konnte sich Karina nicht bewegen. Ich kümmerte mich nicht mehr um die Leichen, sondern wollte sehen, wie es ihr ging.
    Mühsam drehte ich der Kopf.
    Zwei Zombies liefen von vorn auf die gefesselte Frau zu. Karina schaffte es nicht, ihre Arme anzuziehen, denn die verdammten Pflanzen saßen einfach zu fest. Sie umschlossen ihren Körper wie biegsame Eisenstangen.
    Karina war die Todesangst anzusehen. Der Mund stand weit offen, als wollte sie etwas sagen. Ich hörte nur das Röcheln und das Schleifen nackter Füße durch das Gras.
    Ich würde sie sterben sehen können, und ich konnte sie nicht retten. War das Mandragoros teuflisches Spiel? Wollte er mir zuerst die Partnerin nehmen, um sich danach mit mir zu beschäftigen?
    Es war mir nicht möglich, mich aus meinem Gefängnis zu befreien und die harten, biegsamen Weidenzweige aus dem Boden zu reißen. Aber ich hatte trotzdem noch die Bewegungsfreiheit, die es mir erlaubte, meine Beretta einzusetzen.
    Bei meinem Befreiungsversuch hatte ich sie neben meinen Kopf gelegt. Ein Griff reichte aus, und ich hielt sie fest.
    Auf der Seite liegend und den Arm zurückgeschoben, hob ich die Waffe so weit wie möglich an.
    Von den beiden Zombies sah ich die Rücken.
    Ich schoss.
    Glück gehabt. Die Silberkugel erwischte den Rücken der ersten lebenden Leiche. Sie kippte vor, stieß gegen den Artgenossen und riss ihn mit zu Boden.
    Einer erhob sich nicht mehr. Der zweite aber wollte sich aufrappeln.
    Ich drückte wieder ab und erwischte ihn ebenfalls. Da hatte er sich noch gar nicht auf die Beine gestellt. Vor Karinas Füßen sackte er zusammen und blieb endgültig vernichtet liegen.
    Die Russin lachte. Es klang einfach zu schrill, um echt zu sein. Zwei hatte ich aus dem Weg geräumt. Die anderer gab es leider nach wie vor. Es war keiner mehr da,
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