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1150 - Die grosse Vision

Titel: 1150 - Die grosse Vision
Autoren: Unbekannt
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hektische Aktivität der Startvorbereitungen zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit. Aber diesmal war es nicht die BASIS, die aufbrechen sollte. Perry Rhodan hatte den Auftrag gegeben, zehn Boote mit technischen Spezialisten zu bemannen und mit Gerät zu beladen. Mit dieser kleinen Flotte wollte er auf der Oberfläche des Asteroiden landen.
    „Es war eine ziemliche risikoarme Angelegenheit", beantwortete er die Frage des Freundes. „Beim ersten Gespräch nannte der Prophet mich einen der Bevorzugten, bei unserem letzten Wortwechsel bezeichnete er mich als den Bevorzugten. Von welcher Seite du es auch betrachtest: Ich bin ein Kandidat für irgend etwas - und zwar der einzige.
    Nimm hinzu, daß der Armadaprophet laut eigener Aussage sich die Mühe gemacht hat, uns entgegenzukommen, und du gewinnst den Eindruck, daß nicht nur ich daran interessiert bin, daß der Prophet mir seine Weissagungen offenbart. Jemand anderes - wahrscheinlich die geheimnisvolle ,sie’, von denen dauernd die Rede ist - ist genauso erpicht darauf, daß ich einen Blick in die Zukunft der Armada tue."
    Alaska schüttelte den Kopf. „Risikoarm, sagst du", meinte er. „Deine schauspielerische Leistung war so überzeugend, daß uns allen die Haare zu Berge standen."
    Waylon Javier näherte sich der Kommandokonsole.
    „Deine zehn Boote sind ausschleusbereit, Perry", meldete er.
    „Ich danke dir." Perry zögerte, aber bevor sich Javier wieder abwenden konnte, sagte er: „Ich schulde dir eine Bitte um Verzeihung, Waylon. Die Art, wie ich dich angefahren habe, war ungerechtfertigt. Aber es gehörte zu meinem Akt, mußt du verstehen ..." Javier winkte ab.
    „Klar und verstanden", antwortete er. „Im übrigen bin ich ein ausgeglichener Mensch, und selbst wenn du es ernst gemeint hättest, wären deine Grobheiten an mir abgelaufen wie Regenwasser von einem Ölmantel."
    In das Gelächter, das der Vergleich hervorrief, mischte sich die Stimme der Hamiller-Tube.
    „Ich glaube, Sie sollten sich auch bei mir entschuldigen, Sir", sprach sie.
    „Bei dir?" reagierte Perry Rhodan, immer noch lachend. „Du bist nur eine Maschine."
    „Sind Sie da ganz sicher?" fragte die Stimme.
    Betroffen blickte Perry in Richtung des kleinen Lautsprechers, aus dem die Worte gekommen waren.
    „Soll ich es nicht sein?" wollte er wissen.
    Aber die Hamiller-Tube meldete sich nicht mehr. Perrys Überraschung währte nur wenige Sekunden. Schließlich war man es gewöhnt, daß Hamiller mit seiner Identität ein Rätselspiel trieb, das nun schon etliche Jahre andauerte. Enthielt die Tube wirklich das konservierte Gehirn Payne Hamillers, oder war sie nur ein besonders leistungsfähiger, aber ansonsten wie jeder andere aufgebauter Computer? Niemand wußte es.
    Auf dem Weg zum Hangar, in dem die zehn Boote warteten, kam Perry auf das ursprüngliche Thema zurück.
    „Im übrigen", sagte er, „hat mein kleines Theaterspiel noch einen weiteren Vorteil eingebracht."
    „Welcher wäre das?" erkundigte sich Alaska.
    „Der Armadaprophet wurde mir ein wenig unheimlich. Er kann sich uns telepathisch mitteilen und hat offenbar keine Mühe, unsere Gedanken zu lesen. Das heißt: Solange wir ihn direkt ansprechen. Ich wollte wissen, ob er uns gedanklich überwacht."
    Mit einem Lächeln gab der Transmittergeschädigte zu erkennen, daß er verstanden hatte.
    „Das tut er wohl nicht", sagte er.
    „Verdammt richtig", knurrte Perry. „Sonst hätte er mein Spiel durchschaut."
     
    *
     
    Zögernd näherten sich die Boote der schimmernden Hülle des Asteroiden. Die Gruppe der Fahrzeuge hatte sich zu einem stumpfen Keil formiert, an dessen Spitze die von Perry Rhodan gesteuerte APV-B13 flog. Die optischen Effekte waren dieselben wie beim ersten Anflug: Aus einer Entfernung von weniger als sechs Kilometern war die Seifenblase nicht mehr wahrzunehmen; die Reflexe der Sterne hatten sich verflüchtigt.
    „Armadaprophet, wir kommen", sagte Perry Rhodan. „Ich hoffe, du hältst dich an dein Versprechen."
    Das fremde Wesen antwortete nicht. Die Formation der Boote bewegte sich mit einer Geschwindigkeit von nur wenigen Metern pro Sekunde, so daß selbst, wenn der Prophet sein Wort nicht hielt, kein nennenswerter Schaden entstehen konnte. Alaska Saedelaere hatte, als der blasenförmige Energieschirm noch sichtbar war und seine Entfernung sich mit zufriedenstellender Genauigkeit ermitteln ließ, einen Zähler angesetzt, der die noch verbleibende Distanz berechnete. Die Digitalziffern ruckten langsam
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