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1150 - Die grosse Vision

Titel: 1150 - Die grosse Vision
Autoren: Unbekannt
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anderes. Alaska Saedelaere bemerkte es als erster.
    „Siehst du die glühenden Stellen?" fragte er.
    „Weniger Licht", rief Perry dem Servo zu.
    Die Beleuchtung wurde gedämpft Das Bild auf der großen Videoscheibe trat deutlicher hervor. Da sah er, worauf Alaska ihn hatte aufmerksam machen wollen: ein halbes Dutzend Punkte auf der Oberfläche des Asteroiden, die in düsterer, roter Glut strahlten.
    „Vergrößerung", verlangte er.
    Das Bild rückte näher. Gleichzeitig wurde es undeutlicher und verwaschener, als widersetze sich die transparente Hülle den Bemühungen der Teleskope. Die glühenden Punkte wurden zu kleinen, kreisrunden Flächen.
    „Löcher", sagte Waylon Javier. „Löcher, durch die es in die Tiefe geht. Im Innern ist das Ding glutflüssig."
    Perry lehnte sich zurück. Nachdenklich betrachtete er das Bild. Die Anordnung der Löcher schien willkürlich; sie mochten in der Tat auf natürliche Weise entstanden sein.
    Aber irgend etwas stimmte nicht. Wie konnte im Innern eines Asteroiden, der sich fern von allen Sonnen bewegte, Rotglut herrschen? Gut, die schimmernde energetische Hülle mochte dafür verantwortlich sein, daß der seltsame Himmelskörper die interne Hitze nicht in den Weltraum abstrahlte und zu einem bis in den Kern gefrorenen Felsbrocken wurde.
    Aber die kahle, öde Oberfläche wirkte atmosphärelos. Der Druck über den zerklüfteten Felsen war null. Was hinderte das glutflüssige Magma daran, in den Löchern emporzusteigen und die Umgebung zu überfluten?
    „Was für weitere Meßergebnisse haben wir?" fragte er den Servo. „Insbesondere bezüglich der leuchtenden Stellen auf der Oberfläche des Asteroiden?"
    „Temperatur dreizwonullnull Grad", kam die Antwort. „Das ist eine Farbtemperatur.
    Thermische Strahlung dringt nicht bis zu den Aufnahmegeräten. Willst du weitere Dinge hören, obwohl sie nicht unmittelbar mit deiner Frage zu tun haben?"
    „Immer nur zu", ermunterte Perry das Gerät. „Was wißt ihr sonst noch?"
    „Das fremde Objekt läßt sich mit den herkömmlichen hyperenergetischen Nachweismethoden nicht erfassen. Es liefert keinen Orterreflex. Der Taster nimmt es nicht wahr. Streustrahlung, die bei der hohen Temperatur im Innern des Asteroiden unbedingt auftreten müßte, wird nicht gemessen."
    Perry Rhodan horchte auf.
    „Alles, was wir über das Objekt wissen, beruht auf elektromagnetischen Nachweismethoden?"
    „Das ist richtig."
    Perry sah starr vor sich hin.
    „Wir dürfen nicht erwarten, daß hier alles mit rechten Dingen zugeht", sagte Alaska Saedelaere. „Immerhin nehmen wir an, daß wir es mit dem Armadapropheten zu tun haben. Der Asteroid mag natürlichen Ursprungs sein, die transparente Hülle ist es sicherlich nicht. Wir sollten uns durch anomale Reaktionen unserer Instrumente nicht verwirren lassen."
    „Sondern?"
    Alaska nickte in Richtung des Bildschirms, auf dem die Seifenblase schwebte.
    „Wenn dort irgend etwas Intelligentes ist, muß man sich mit ihm unterhalten können", sagte er. „Wir sollten es versuchen."
    „PERRY RHODAN! ALASKA SAEDELAERE!"
    Sie zuckten zusammen, so mächtig war die Stimme, die ihnen plötzlich in den Ohren gellte. Nein, nicht in den Ohren! Durch das Bewußtsein sprach sie zu ihnen.
    Perry saß starr.
    „Woher kennst du unsere Namen?" Er sprach die Frage laut aus - nicht aus Verwirrung, sondern weil er wußte, daß der Geist des Menschen einen Gedanken noch prägnanter formulierte, wenn er gleichzeitig die gesprochene Version den Stimmbändern mitzuteilen hatte.
    Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten.
    „Sie nennen mich den Armadapropheten", hallte es in den Windungen seines Gehirns.
    „Ich weiß Dinge, die anderen unbekannt sind. Bist du bereit, mir zuzuhören?"
    „Ich bin bereit", antwortete Perry ohne Zögern.
     
    2.
     
    „Ich habe eine Botschaft für dich", sagte der Prophet.
    „Gib sie mir", forderte Perry Rhodan.
    „Nein, so geht es nicht." Belustigung schwang in der telepathischen Stimme. „Du mußt sie dir holen."
    „Wo?"
    „Du siehst die schimmernde Kugel vor dir."
    Einen Augenblick lang war Perry unsicher. „Das bist... du?" fragte er.
    Wiederum trat eine kurze Pause ein. Dann meldete sich die Mentalstimme von neuem, diesmal noch deutlicher amüsiert.
    „Ich hätte es mir denken sollen. Man hat mich vor dir gewarnt, Perry Rhodan. Du bist derjenige, der zu fünfundneunzig Prozent aus Fragen besteht."
    Perry hatte seine Fassung längst zurückgewonnen. Die Vorstellung, daß er sich mit
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