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1150 - Die grosse Vision

Titel: 1150 - Die grosse Vision
Autoren: Unbekannt
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sein nächster Eindruck war die Rematerialisierung auf der Oberfläche. Es gab nur eine Deutung für diesen seltsamen Umstand: Arnulf Höchstens besaß eine - bisher noch nicht entdeckte - paramentale Begabung, die ihn zum idealen Medium machten. Den Begriff „Medium" hatte der Armadaprophet schließlich in einem seiner letzten Sätze auch gebraucht. Höchstens' Bevorzugung hatte nichts damit zu tun, daß er bei den zukünftigen Entwicklungen eine besondere Rolle zu spielen habe. Er war das Relais gewesen, durch das der Prophet seine Visionen den eigentlichen Empfängern unauslöschlich ins Bewußtsein gebrannt hatte.
    Perry stand auf.
    „Und jetzt, Freunde, erlaubt mir ein paar Stunden Privatdasein."
    Es flimmerte neben ihm. Der Mausbiber wurde sichtbar.
    „Da mich zu dieser hochvornehmen Sitzung niemand eingeladen hat", maulte er, „mußte ich mit meiner traurigen Nachricht bis zum Schluß warten."
    „Traurige Nachricht?" erkundigte sich Perry betroffen.
    „Der Womme ist verschwunden", nickte Gucky. „Er hat sich einfach aufgelöst. Mitsamt seinem Behälter."
    „Wann war das, Gucky?"
    „Im selben Augenblick, als die Boote von der Oberfläche des Asteroiden starteten."
    Perry und Alaska blickten einander an.
    „Er hat seine Aufgabe erfüllt", sagte der Transmittergeschädigte.
     
     
    EPILOG
     
    Ah, die Beine auszustrecken, die Arme unter dem Kopf zu verschränken und die Müdigkeit langsam vom Körper Besitz ergreifen lassen - welch eine Wonne! Perry blickte mit mäßigem Interesse zu der ruhig leuchtenden Armadaflamme empor, die über seinem Kopf schwebte - eine der zehn, die Fellmer Lloyd im Armadasiegelschiff vom Siegelbewahrer erhalten hatte. Ob er sie von jetzt an bis in alle Ewigkeit mit sich würde herumtragen müssen?
    Im Nebenraum hörte er Gesil hantieren. Sie hatten nicht viel Zeit füreinander gehabt im Trubel der vergangenen Wochen. Das würde man ändern müssen.
    Sein Blick fiel auf den Wandbildschirm. Im Zentrum der Videoscheibe schwebte die schillernde Seifenblase des Asteroiden. Welch ein seltsames Wesen, der Armadaprophet.
    Niemand hatte ihn zu sehen bekommen - vielleicht Arnulf Höchstens, aber der konnte sich nicht mehr daran erinnern.
    Während Perry das Bild anblickte, schien es aus der Wand zu treten und auf ihn zuzukommen. Plötzlich verstimmten die Geräusche im Nebenraum, und statt ihrer vernahm Perry die sanfte Stimme des Propheten.
    „Eine letzte Mitteilung noch, Perry Rhodan. Daß du die Prüfung bestanden hast, weißt du schon. Welchem Zweck sie diente, wird dir zu gegebener Zeit mitgeteilt werden. Noch eines mußt du wissen, Perry Rhodan, bevor ich mich zurückziehe. Ich spreche nur zu dir; niemand sonst kann mich hören, auch dein Freund Alaska nicht. Mach mit dieser Information, was du willst. Du brauchst sie nicht geheimzuhalten: DIE PROPHEZEIUNGEN MÜSSEN SO, WIE ICH SIE AUSGESPROCHEN HABE, IN ERFÜLLUNG GEHEN, SONST IST DIE GALAKTISCHE FLOTTE VERLOREN."
    Perry fuhr auf.
    „Halt", rief er. „Welche anderen Möglichkeiten gibt es? Du sagtest selbst..."
    Es war vergebens. Der Asteroid hatte sich in Bewegung gesetzt. Er verschwand, als würde er an einer unsichtbaren Leine gezogen. Binnen Sekunden war er im Dunkel des Alls untergetaucht.
    „Perry, der Asteroid ist verschwunden", meldete Waylon Javier per Interkom aus der Zentrale.
    „Ja, und mein seelisches Gleichgewicht auch", brummte Perry. „Nimm Kurs auf BASIS-EINS, Waylon. Wir haben hier nichts mehr verloren."
     
    ENDE
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