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1150 - Die grosse Vision

Titel: 1150 - Die grosse Vision
Autoren: Unbekannt
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Teil walzte der Fahrzeugriese nieder. Die grellen Blitze schwerer Explosionen zuckten durch den Raum. Der Rest der Gruppe von Robotern verfing sich in den Bugaufbauten des Fahrzeugs und wurde mit ihm davongewirbelt. Das seltsame Gebilde, Hals über Kopf schwerfällig dahintaumelnd, war noch ein paar Sekunden lang zu sehen - eine häßliche Verunreinigung inmitten des strahlendweißen Stroms der Eiskristalle. Dann entschwand es aus dem Lichtfeld, das von der Beleuchtung der Schleuse erzeugt wurde, und tauchte in die Schwärze des Alls.
    Der Orkan fuhr noch eine Minute fort zu toben. Dann waren die Luftvorräte diesseits der Sicherheitsschotte erschöpft, und der Weltuntergang endete mit einem kaum hörbaren Säuseln.
    Perry regulierte das Gravo-Pak auf den normalen Wert zurück. Erleichtert spürte er, wie der grausame Druck wich. Er schaltete den Helmfunk wieder ein und hörte Alaskas schweres Atmen.
    „Noch zwanzig bis dreißig Sekunden", ächzte der Transmittergeschädigte. „Mehr hätte ich mir nicht gegeben."
    Sie durchsuchten die innere Schleusenkammer. Ohne Widerstand hatte sich der Fahrzeugriese nicht ergeben. Der Orkan hatte einen Teil seiner Aufbauten abgerissen.
    Sie hatten sich in den Kanten der Kammer verfangen und bildeten jetzt, da der Sturm aufgehört hatte, eine weite Schutthalde. Von den Armadamonteuren war nichts mehr zu sehen. Keiner von ihnen hatte sich gegen den ungeheuren Sog der ausströmenden Luft behaupten können. Sie suchten bis zur halben Höhe der Rampen hinab. Es gab keine Verfolger mehr.
    Perry hatte sich die ganze Zeit über ungewöhnlich schweigsam verhalten. Jetzt wandte er sich an den Freund.
    „Du sahst sie, nicht wahr? Sie waren zum Teil beschädigt, angeknackst - dieselbe Meute, mit der wir es drunten in der Kommandozentrale zu tun hatten."
    „Das fiel mir auf", bestätigte Alaska. „Ich dachte mir, es wären womöglich die einzigen Armadamonteure, die Schovkrodon zur Verfügung stehen."
    „Du hast die richtige Idee!" Alaska horchte auf. Das klang zuversichtlich, fast fröhlich.
    Wo war die Trübsal geblieben, die der Freund noch vor einer halben Stunde an den Tag gelegt hatte? „Schovkrodon ist schutzlos. Jetzt ist die Zeit, ihm an den Kragen zu gehen."
    Alaska überwand seine Verwirrung. War es nicht vor kurzem noch darum gegangen, das Schiff auf dem schnellsten Wege zu verlassen?
    „Es sind nicht alle Armadamonteure zerstört", warnte er. „Sie werden ihre Fluglage stabilisieren und zurückkehren. Damit müssen wir rechnen."
    „Wie lange brauchen sie dazu?" spottete Perry. „Eine Stunde, zwei? Bis dahin sind wir längst mit Schovkrodon fertig. Ich sage dir: Sobald wir den Armadaschmied haben, ist der ganze Spuk vorüber."
     
    6.
     
    Sie brauchten eine halbe Stunde, um die Zentrale zu erreichen. Sie befanden sich jetzt wieder im normal belüfteten Teil des Raumschiffs. Ein Sicherheitsschott, das ihnen den Weg verlegte, hatten sie mit Hilfe einer Mannschleuse mühelos umgangen. Perry Rhodan war seit jüngstem von einer Aufgeräumtheit, die in krassem Widerspruch zu seiner früheren Niedergeschlagenheit stand. Alaska fragte sich, was es sein mochte, das ihn so plötzlich anderen Sinnes hatte werden lassen. Aber er sprach die Frage nicht aus. An Perrys Gehabe erkannte er, daß er die Antwort in Kürze erfahren werde.
    Sie befanden sich auf einem breiten Korridor. Ob es derselbe war, den sie zuvor benutzt hatten, ließ sich nicht erkennen. Alaska hatte erwartet, daß Perry auf dem Rückweg die Gerätekammer aufsuchen werde, in der Velda Zee den Tod gefunden hatte. Aber Perry zeigte kein derartiges Verlangen. Sie bewegten sich schwebend, mit mäßiger Geschwindigkeit. Sie hatten die Helme geöffnet und verständigten sich auf akustischem Wege. Perry machte keine Anstalten, seine Stimme zu dämpfen, als sie sich der Zentrale näherten.
    Sie glitten durch die hohe Türöffnung. Perry hörte den Freund stöhnen, als er die unglaubliche Veränderung sah, die hier in weniger als zwei Stunden vor sich gegangen war. Er hatte erwartet, die Zentrale in halb verwüstetem Zustand vorzufinden - so, wie sie sie verlassen hatten, als sie vor den Armadamonteuren flohen. Er erinnerte sich an glutende Brände, an zerstörte Aggregate, an die glühenden Trümmer zerstörter Monteure.
    Von alledem war nichts mehr zu sehen. Maschinen und Schaltkonsolen standen säuberlich zu drei konzentrischen Kreisen angeordnet. In der Mitte des Raumes schwebte die graue Kugel, und von der Kuppeldecke
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