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115 - Die Herrin des Sumpfes

115 - Die Herrin des Sumpfes

Titel: 115 - Die Herrin des Sumpfes
Autoren: A.F.Morland
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wütend und enttäuscht den Kopf.
    »Wir werden sie Wiedersehen«, sagte ich. »Darauf kannst du dich verlassen.«
    Wir kehrten um. Ich sprang zuerst die Wand hinunter, Mr, Silver folgte mir. Ich holte mir den Zauberpfeil und sah ihn mir genau an. Auf den ersten Blick war es ein ganz gewöhnlicher Pfeil, aber dann entdeckte ich geheimnisvolle Einkerbungen im Schaft, und die mußten eine Zauberkraft bewirken, die der Hexe gefährlich werden konnte, die sie töten konnte… wenn der Pfeil ihr Herz durchdrang!
    ***
    Vasco da Volta betrachtete den Zauberpfeil von allen Seiten. Niemand arbeitete mehr. Die Garimpeiros schienen Angst zu haben, in die Grube zurückzukehren. Sie standen beisammen oder saßen auf dem Boden, waren verstört und verängstigt.
    Sie hatten ein Skelett gesehen.
    Ein lebendes Skelett!
    Für Mr. Silver und mich war das nichts Neues. Wir wußten, was schwarze Kräfte alles bewerkstelligen konnten.
    »Ich würde den Pfeil noch einmal auf sie abschießen«, sagte ich.
    »Sie wollen ihr den Zauberpfeil ins Herz jagen?« fragte der Capo. »Aber sie hat kein Herz. Sie ist ein Geist, bestenfalls ein lebendes Gerippe.«
    »Wenn ich den Pfeil dort placiere, wo sich ihr Herz befinden müßte, wird er die Kraft, die sie am Leben hält, zerstören«, sagte ich überzeugt.
    Vasco da Volta blickte sich um. »Jivi!« rief er. »Jivi soll zu mir kommen!« Er wandte sich wieder an mich. »Jivi ist ein Indio. Sie brauchen einen Bogen, auf den Sie sich verlassen können. Jivi ist ein hervorragender Bogenbauer. Der beste, den ich kenne.«
    Jivi kam, ein schmales Männchen mit schwarzem glattem Haar, das so dicht war, daß man meinen konnte, er trüge eine schwarze Baskenmütze aus glänzendem Stoff. Er war klein, und seine Haut war dunkel. In seinen schwarzen Augen befand sich ein pfiffiger Ausdruck.
    Da Volta gab ihm den Zauberpfeil und befahl ihm, einen Bogen dazu zu bauen. »Aber beeile dich. Laß dir nicht zuviel Zeit damit. Wir wissen nicht, wann Kogora wieder erscheint. Und paß auf den Pfeil auf wie auf deinen Augapfel. Er darf dir nicht abhanden kommen. Vielleicht ist er unsere einzige Rettung.«
    Jivî versprach, schnell und gut zu arbeiten. Dann verschwand er, und den wertvollen Zauberpfeil nahm er mit. Mein Blick fiel zufällig auf Manolo Pelo.
    Er ging in seine Hütte - und einen Augenblick später brüllte er wie auf der Folter!
    ***
    Kein Garimpeiro wagte sich in Pelos Hütte, obwohl die Schreie des bärtigen Dicken erkennen ließen, daß er Hilfe brauchte. Wahrscheinlich nahmen die Männer an, Kogora wäre bei ihm, und was konnten sie gegen die Sumpfhexe schon ausrichten?
    Mr. Silver und ich dachten anders. Wir waren entschlossen, dem Dicken zu helfen. Ich rammte die Männer zur Seite, die mir nicht schnell genug auswichen, und stürmte mit schußbereiter Waffe auf Pelos Hütte zu.
    Als ich sie betrat, krampfte sich mein Herz zusammen. Ich sah zwei Leichen -ein Mädchen und einen Mann: Saboa und Joao Derecca! Und ich sah einen lebenden Toten!
    Seine Schädelwunde verriet mir seinen Namen: Nico Vega! Diese entsetzliche Verletzung, die ihn getötet hatte, war ihm mit einer Axt zugefügt worden.
    Ian Wayne…!
    Der Kreis schloß sich!
    Der dicke Manolo Pelo kämpfte mit Nico Vega verzweifelt um sein Leben. Er hätte diesen Kampf niemals gewonnen, denn Zombies sind unglaublich stark. Sie tragen die Kraft der Hölle in sich!
    Pelo und Vega waren ständig in Bewegung, so daß ich keinen Schuß wagen konnte. Es bestand die Gefahr, daß ich Pelo verletzte, deshalb warf ich mich zunächst wild zwischen die beiden, um sie zu trennen.
    Vega ließ den Dicken auch sofort los und widmete sich mir, aber dann merkte er, daß ich nicht allein war. Mr. Silver stellte eine Verstärkung dar, die es ihm angeraten erscheinen ließ, die Flucht zu ergreifen.
    Er stieß mich auf Mr. Silver zu und sprang aus dem Fenster. Halb in Mr. Silvers Armen hängend, feuerte ich, und ich sah, wie der Zombie zusammenbrach, aber mir war gleichzeitig klar, daß ich ihn nicht tödlich getroffen hatte.
    Die geweihte Silberkugel hatte ihn nur an der Schulter erwischt und niedergerissen. Er kugelte die steile Uferböschung hinunter, und Mr. Silver und ich folgten ihm, nachdem wir wie er aus dem Fenster gesprungen waren.
    Um Manolo Pelo konnten wir uns im Moment nicht kümmern. Der Dicke mußte sehen, wie er mit seinem Schock allein fertig wurde. Es war wichtiger, den Zombie nicht entkommen zu lassen, sonst machte er weiter.
    Unten, am Wasserrand,
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