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115 - Die Herrin des Sumpfes

115 - Die Herrin des Sumpfes

Titel: 115 - Die Herrin des Sumpfes
Autoren: A.F.Morland
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richtete sich Vega auf. Er wandte sich mir zu. Ich feuerte wieder, und meine Kugel stieß ihn in den Fuß - direkt vor die Schnauze eines Alligators.
    Das Tier schnappte sofort zu, und Vega verschwand. Entweder hatte ihn meine Kugel erledigt, oder der Alligator würde es tun. Das eine war mir so recht wie das andere.
    Hauptsache, wir sahen den Zombie nie wieder.
    ***
    Die Ereignisse überstürzten sich. Ein Großteil der Garimpeiros war einfältig. Sie waren gute Arbeiter, aber mit ihrem Verstand war es nicht weit her, deshalb konnten sie auch nicht begreifen, was passierte.
    Zudem ging es Schlag auf Schlag.
    Die Goldsucher waren ratlos wie Kinder, wußten nicht, was sie tun sollten. Sie hatten Angst, in ihre Hütten zu gehen, fürchteten sich aber auch draußen.
    Hexenzauber… Ein lebendes Skelett… Eine lebende Leiche… Das war einfach zuviel für diese primitiven Menschen, die gegen so große Aufregungen nicht gewappnet waren.
    Nachdem wir uns um Vega nicht mehr zu kümmern brauchten, stiegen wir wieder die Uferböschung hinauf, und in Manolo Pelos Hütte erlebten wir eine Überraschung, die sogar mir beinahe zuviel war, obwohl ich einiges an unliebsamen Überraschungen gewöhnt bin.
    Die beiden Leichen waren verschwunden!
    Und niemand hatte es bemerkt. Nicht einmal Manolo Pelo, der sich mit ihnen in der Hütte aufgehalten hatte. Ich nahm an, daß Kogoras Kraft sie geweckt hatte, und sie waren hinter unserem Rücken aus dem Fenster gestiegen, um zunächst einmal das Weite zu suchen.
    Das bedeutete, daß wir mit der Existenz zweier weiterer Zombies rechnen mußten, die Kogora vermutlich schon bald gegen uns einsetzen würde.
    »Und sie werden töten - und es wird neue Zombies geben!« knurrte Mr. Silver. »Und diese werden wieder töten… Eine Zombie-Epidemie wird in dieser Siedlung grassieren.«
    Manolo Pelo lag auf seinem Bett, das Gesicht in ein schmuddeliges Kissen vergraben, unansprechbar. Ich versuchte ihm ein paar Fragen zu stellen, aber es hatte keinen Sinn. Der Dicke antwortete nicht. Heftiges Schluchzen schüttelte nur immer wieder seinen schwammigen Körper.
    »Wayne!« stieß ich plötzlich nervös hervor. »Wie lange wird er noch bewußtlos sein?«
    Mr. Silver gab zu, den Amerikaner im Trubel der Ereignisse vergessen zu haben.
    ***
    Kogoras Geist erschien in der Hütte der Amerikaner. Sie hob die Wirkung des Faustschlags auf, der Ian Wayne ausgeschaltet hatte. Der große Mann erhob sich und stützte sich auf seine Axt.
    Drei Menschen hatten ihr Leben verloren, und Kogora hatte ihre Kraft übernommen, aber das reichte noch nicht, um die Reinkarnation einzuleiten.
    »Ich habe lange auf diesen Tag gewartet«, sagte die Hexe zu ihrem Diener. »Endlich ist mein Skelett frei, und ich möchte Fleisch an meinen Knochen sehen. Dazu brauche ich mehr Kraft. Geh und verschaff sie mir! Geh und töte! Nimm ihnen allen das Leben - und du bekommst von mir so viel Gold, daß du es kaum tragen kannst!«
    Wayne nickte gehorsam.
    Als er aus der Hütte trat, beachtete ihn niemand. Sein Blick heftete sich auf Vasco da Volta. Um ihn wollte er sich zuerst kümmern, und nach dem Capo sollten die anderen dran glauben.
    Da Volta sprach mit zwei Männern.
    Sie nickten und entfernten sich. Nun war der Capo allein. Er stand vor seiner Hütte und überlegte, welche Sicherheitsvorkehrungen er treffen konnte.
    Nelcina war mit Pablo Jamanez’ derzeitigem Zustand zufrieden. Der Tee, den sie ihm schluckweise und mit viel Geduld eingeflößt hatte, wirkte bereits.
    Das Fieber war gesunken. Im Moment schlief der Pilot wieder, so daß es Nelcina verantworten konnte, die Hütte kurz zu verlassen. Es war draußen viel geschehen, aber sie hatte die Ereignisse nur bruchstückhaft mitbekommen.
    Nun wollte sie sich eingehend informieren, und zwar bei Vasco, ihrem Geliebten. Sie hatte eine Zeitlang angenommen, Vasco würde irgendwann genug vom Urwald haben und mit ihr fortgehen.
    Vielleicht hatte sie es sogar ein wenig gehofft, doch inzwischen wußte sie, daß Vasco da Volta niemals Weggehen würde. Sie würde hier mit ihm alt werden -und man würde sie, wenn ihre Zeit abgelaufen war, hier am Ufer des Flusses begraben, Es war ihr recht. Sie war eine genügsame Frau, und sie liebte Vasco. Wahrscheinlich konnte sie woanders nicht glücklicher mit ihm sein als hier.
    Sie hob den Blick.
    Und was sie sah, ließ ihre Haare zu Berge stehen!
    Vasco da Volta lächelte sie an und konnte das Entsetzen in ihren Augen nicht verstehen. Im Moment war doch
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