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115 - Die Herrin des Sumpfes

115 - Die Herrin des Sumpfes

Titel: 115 - Die Herrin des Sumpfes
Autoren: A.F.Morland
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stürmte los. Er holte sich seine Axt und verschwand in der Hütte, die er mit seinen Freunden bewohnte.
    Zum Glück befanden sie sich nicht darin. Ian Wayne hätte ein Blutbad angerichtet.
    Mr. Silver und ich folgten ihm. Er stand mit erhobener Axt vor uns und hätte mir den Schädel gespalten, wenn ich auch nur einen Schritt näher gekommen wäre.
    Jetzt mußte Mr. Silver etwas tun, und ich sah auch, was der Ex-Dämon vorhatte: Er wollte den Amerikaner hypnotisieren. Da er die hypnotische Kraft magisch verstärken konnte, hatte er bei normalen Menschen damit so gut wie immer Erfolg.
    Doch Ian Wayne war nicht mehr normal!
    Er stand unter Hexeneinfluß, war nicht mehr er selbst. Etwas in ihm mußte Kogora gehören, und das trotzte der zwingenden Kraft des Blicks meines Freundes mit Erfolg.
    Der Ex-Dämon befahl dem Amerikaner, die Axt herzugeben, doch Wayne gehorchte nicht. Er entschloß sich sogar zu einer gefährlichen Attacke, die sich gegen mich richtete.
    Doch er konnte damit weder mich noch Mr. Silver überraschen. Wir erkannten in seinen Augen rechtzeitig, was er vorhatte, und ich bereitete mich darauf vor.
    Als Wayne vorwärtswuchtete und die Axt niederschwang, drehte ich mich. Ich kam mir vor wie ein Stierkämpfer, der mit einer sparsamen Bewegung den gehörnten Gegner an sich vorbeidonnern läßt.
    Die Wucht riß Wayne vorwärts, und genau in einen Aufwärtshaken des Ex-Dämons, dessen Faust in Silberstarre übergegangen war. Der Treffer war so hart, daß er den Amerikaner nicht nur von den Beinen riß, sondern ihm obendrein die Besinnung raubte.
    Fürs erste war der Hexendiener unschädlich gemacht,
    ***
    Aufregung unter den Garimpeiros!
    Die Wasserkanonen hatten das Erdreich aufgewühlt und in breiigen Schlamm verwandelt - und bleiche Knochen waren zum Vorschein gekommen!
    Kogoras Gerippe!
    Es konnte sich nur um ihr Skelett handeln.
    Wir hasteten aus der Hütte, und ich sah, wie ein großer Erdbrocken abbrach und das Skelett unter sich begrub; aber die Garimpeiros spritzten es sofort wieder frei.
    Reglos lag es im Schlamm. Der Zauberpfeil, der die Hexe vor langer Zeit getötet hatte, ragte zur Hälfte neben ihr hoch. Hier also hatte man sie begraben, und ihr Fleisch war verwest. Aber ihre Knochen gab es noch, und die Hexenkraft war auch noch vorhanden.
    Für gewöhnlich haben Totenschädel keine Augen.
    Dieser hatte welche!
    Rote Feueraugen, die lebten, die sich bewegten.
    Die Garimpeiros wichen zurück. Jemand stellte den Kompressor ab, und die Schläuche verschossen kein Wasser mehr.
    Die Szene war gespenstisch. Ein Skelett mit brennenden Augen - umringt von Garimpeiros.
    Plötzlich bewegte sich das Gerippe!
    Die Garimpeiros ergriffen die Flucht -und Mr. Silver und ich liefen in die entgegengesetzte Richtung: auf das Skelett zu. Wir kamen nur langsam vorwärts, denn die Fliehenden waren uns im Weg.
    Fortwährend stießen wir mit jemandem zusammen. Die Garimpeiros wollten uns zurückdrängen, sie meinten es gut mit uns, doch wir kämpften dagegen an.
    Die Hexe stand auf und stieß ein schauriges Lachen aus. Sie dankte den Garimpeiros höhnisch dafür, daß sie sie befreit hatten. Sie schrie vergnügt, sie würde sich auf ihre Weise dafür revanchieren.
    Und dann kreischte sie: »Ich mache euch zu Zombies, zu lebenden Leichen! Euch alle! Wie gefällt euch das?«
    Ich zog den Colt Diamondback und richtete ihn auf das Skelett. Ich wollte den Schädel mit einer geweihten Silberkugel treffen. Es wäre möglich gewesen; die Entfernung war nicht zu groß.
    Aber in dem Augenblick, wo ich abdrückte, rempelte mich ein Garimpeiro an, und der Schuß ging daneben.
    Das Skelett kletterte an der abgegrabenen Wand hoch, während Mr. Silver und ich durch knietiefes, schlammiges Wasser keuchten. Ehe es der Ex-Dämon verhindern konnte, verschwand das Gerippe hinter einem Baum, Wir forcierten das Tempo. Jetzt hinderte uns niemand mehr daran. Alle Garimpeiros befanden sich hinter uns. Wir kletterten ebenfalls an der steilen Wand hinauf, trennten uns.
    Ich verlor Mr. Silver schon nach wenigen Sekunden aus den Augen, hetzte dorthin, wo ich die Hexe vermutete, doch sie ließ sich nicht mehr blicken.
    Irgendwann blieb ich schwer atmend stehen, lief dann nach links, später nach rechts, versuchte verbissen eine Spur zu finden, und als ich das Knacken eines Astes hinter mir hörte, fuhr ich mit schußbereiter Waffe herum, doch hinter dem Baum trat nicht Kogora hervor, sondern Mr. Silver.
    Ich sah ihn fragend an. Er schüttelte
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