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1139 - Das Herz der Jungfrau

1139 - Das Herz der Jungfrau

Titel: 1139 - Das Herz der Jungfrau
Autoren: Jason Dark
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sein.
    Hatte nicht Michael von einer Hexe gesprochen? Verhört hatte er sich nicht, aber sie war ihm noch nicht begegnet. Auch jetzt erschien sie nicht, als ihn nur noch wenige Pferdelängen vom Tor trennten, das verschlossen war.
    McMurdock stieg vom Pferderücken und schaute nach, wie er das Tor aufstoßen konnte. Mühe brauchte er sich nicht zu geben, denn plötzlich bewegte es sich.
    Innen auf dem Hof musste jemand stehen, der ihm diese Arbeit abnahm. Er wartete ab. Das Tuch hatte er von seinem Kopf gezogen.
    Hinter ihm stand das Pferd mit gesenktem Kopf und schnaubte unwillig. Es hatte Durst, auch Hunger. Es brauchte Wasser und Nahrung. Er hoffte, es in der Burg zu finden.
    Das Quietschen hörte auf, als das Tor geöffnet war. Er schaute in den Hof und sah dort auch den Brunnen stehen, um den herum grünes Gestrüpp wuchs.
    Langsam ging er vor. Er betrat das fremde Terrain. Er war vorsichtig. Der Hof war recht klein und kam ihm deshalb auch eng vor. Mit Steinen war der Boden bedeckt. In den Lücken wuchs Gras, das staubig aussah. Noch immer hatte er nicht gesehen, wer ihm die Tür geöffnet hatte, bis er von der rechten Seite her ein leises Lachen hörte.
    Dean drehte sich um.
    Da stand sie. Das musste sie einfach sein. Eine Frau, eine Hexe, die noch das Ende des Seils zwischen ihren Händen hielt, mit dem sie das Tor aufgezogen hatte.
    Sie stand da wie eine böse Königin. Sie trug ein langes, gelbes Gewand und ein enges Kleid darunter, das recht stark geschnürt war und ihre hellen Brüste in die Höhe schob.
    Ihr Gesicht war schmal und zu einem bösen Lachen verzogen. Das dunkle Haar wuchs nicht nur wild um ihren Kopf herum, es stand auch strähnig ab.
    Der Engel hatte nicht gelogen. Sie hatte ihn erwartet, und sie war auch die Person, die das Herz der Jungfrau an sich genommen hatte.
    Schallend lachte sie ihn plötzlich an, bevor sie fragte: »Bist du gekommen, um das Herz zu holen?«
    »Ja, das bin ich!«
    Wieder lachte die Hexe und schrie über den Burghof hinweg: »Es gehört dir nicht. Es gehört auch mir nicht. Ich habe es nur an mich genommen, um es einem anderen zu überreichen.«
    »Wer soll es bekommen?«
    »Der Teufel!« schrie sie. »Der Teufel…«
    ENDE des ersten Teils
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