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1139 - Das Herz der Jungfrau

1139 - Das Herz der Jungfrau

Titel: 1139 - Das Herz der Jungfrau
Autoren: Jason Dark
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sein – oder?«
    »Nein!« erklärte er entschieden. »Das Herz muss gefunden werden. Und zwar für uns. Es darf nicht in fremde Hände geraten, denn das wäre furchtbar, John.«
    Ich ließ das mal unwidersprochen, und fragte noch einmal nach dem Toten. »Für wen hat dieser X-Ray gearbeitet? Auf welcher Seite stand er? Auf deiner?«
    »Nicht auf meiner, John. Im Prinzip schon, aber er ist ein Agent der Weißen Macht gewesen.«
    »Und diese Leute werden X-Ray genannt?« fragte ich.
    »Ja. Ich weiß nicht, ob Ignatius diesen Begriff erfunden hat. Er ist schon ungewöhnlich.«
    »Man verwendet ihn für unbekannte oder feindliche Flugobjekte beim Militär«, sagte ich.
    »Ja, das hörte ich.«
    Ich wollte nicht abweichen und sagte deshalb: »Aber er ist ein Templer gewesen?«
    »Das stimmt.«
    »Kam er von euch?«
    »Nein, nicht direkt. Gewisse Brüder von uns haben auch andere Zufluchtsstätten gefunden.« Er lachte leise. »Ich will nichts gegen Ignatius sagen, John, doch manchmal hätte ich mir schon ein wenig mehr Offenheit gewünscht.«
    »Von einem Geheimdienst?« Jetzt musste ich lachen. »Da wird nur so viel zugegeben wie eben möglich. Über weitere Einzelheiten hat man dich nicht informiert?«
    »Leider nicht, John. Aber die Suche nach dem Herz der Jungfrau kann sich zu einer Hetzjagd entwickeln. Es scheint sehr wichtig zu sein, dass es gefunden werden muss. Ignatius hat uns eingeschärft, wachsam zu sein, was wir natürlich auch sind, denn dieser Fall hat seinen Ursprung in der Vergangenheit. Wenn ich mich nicht allzu stark irre, spielen dort die Templer eine Rolle.«
    »Du irrst dich bestimmt nicht, Abbé. Nur würde ich gern aufgeklärt werden.«
    »Die Heilige Johanna stand nicht allein. Sie hatte Freunde um sich versammelt. Es waren große Kämpfer. Nicht nur mit der Waffe, auch mit dem Herzen. Diese Getreuen bildeten eine Garde, und die wiederum setzte sich aus Templern zusammen. Die Leibgarde der Heiligen Johanna waren Templer, John.«
    »Oh, das wusste ich nicht.«
    »Es ist nicht alles bekannt, doch es stimmt. Ob die Templer wussten, wo sich das Herz befand, weiß ich nicht. Jedenfalls scheint es bis heute nicht gefunden worden zu sein. Noch vor der Jahrtausendwende soll es sich ändern. Die Suche ist intensiviert worden, und man weiß nicht, auf welcher Seite der Vorteil liegt.«
    »Welche Gruppe sucht das Herz, abgesehen von den Templern oder den Agenten der Weißen Macht?«
    »Jedenfalls gehört der Mörder zu ihnen. Was ihn treibt, kann ich dir nicht sagen. Ich hoffe nur, dass wir schneller sind, und deshalb brauchen wir deine Hilfe. X-Ray ist nach London geschickt worden, um dich zu treffen. Dass es nicht klappte, das kann ich nur bedauern, John. Ich hätte es mir anders gewünscht.«
    »Ja, ich auch.«
    »Mehr kann ich dir nicht sagen. Vielleicht ist es besser, wenn du mit Father Ignatius sprichst.«
    »Das glaube ich auch. Jedenfalls bedanke ich mich für deine Auskünfte. Gib auf dich acht.«
    »Du noch mehr, John.«
    Ich legte auf, schaute für einen Moment nachdenklich auf meine Knie, bevor ich den Kopf drehte und das fragende Gesicht meines Freundes Tanner sah.
    »Bist du jetzt schlauer, John?«
    »Kaum, aber ich weiß, um was es geht.«
    »Darf ich es auch erfahren?«
    Ich zuckte mit den Schultern.. »Sicher, das ist kein Geheimnis, obwohl es sich geheimnisvoll anhört. Es geht um das Herz der Jungfrau von Orléans, das nach deren Flammentod nicht gefunden wurde. Noch heute sucht man nach ihm, und zwar stärker als je zuvor.«
    Tanner schwieg und schluckte. »Glaubst du das, was man dir erzählt hat?«
    »Warum hätte Abbé Bloch lügen sollen?«
    Tanner lächelte. »Ja, warum«, meinte er. »Mir ist das alles zu phantastisch. Ich bin Realist und in meiner Berufswelt gefangen. Würde ich dich nicht kennen, hätte ich überhaupt keinen Draht zu gewissen Dingen, doch da bin ich schließlich eines Besseren belehrt worden.« Er räusperte sich. »Konkrete Angaben zu dem Mordfall hat dein Freund in Frankreich nicht machen können?«
    »Nein. Er geht davon aus, dass der Tote ein Agent der Weißen Macht ist.«
    Tanner wiegte den Kopf. »Agent hört sich auch nicht gut an«, gab er zu. »Kann das gleiche sein wie Spion. Oder kennst du dich da besser aus, was diese Leute betrifft?«
    »Leider nein. Auch wenn Father Ignatius ein guter Freund ist, bei gewissen Dingen hält er sich jedoch sehr bedeckt. Er wird natürlich seine Gründe dafür haben.«
    »Das glaube ich auch.« Tanner warf einen Blick
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