Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1139 - Das Herz der Jungfrau

1139 - Das Herz der Jungfrau

Titel: 1139 - Das Herz der Jungfrau
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Blick blieb auf McMurdock haften. Er grüßte freundlich und setzte sich auf die Nachbarbank.
    »Sie sind Monsieur Albertini?« fragte Dean.
    »0 ja, das bin ich, aber wer will das wissen?«
    »Dean McMurdock ist mein Name.«
    »Ein Herr aus dem Norden.«
    »So ist es.«
    »Womit kann ich Euch dienen? Ich sehe, dass Ihr schon etwas Besonderes seid. Für Menschen wie Euch nehme ich die Mühe auf mich und schaffe edle Stoffe von meinem Heimatland aus in dieses Frankreich hinein. Nach Burgund und…«
    »Ich möchte nichts kaufen. Zumindest nicht bei Euch. Ich möchte Euch nur fragen, ob ich mit Euch fahren kann. Es soll Euer Schaden nicht sein.«
    Albertini strich über sein glattes Kinn. »Das ist eine gute Frage. Ich will Euch auch sagen, dass Ihr Euch an den richtigen Mann gewandt habt. Ja, ich werde Euch mitnehmen.«
    »Danke.«
    Der Krumme servierte den Wein, und McMurdock rückte näher an den Kaufmann heran. »Ihr seht müde aus«, sagte Albertini.
    »Das bin ich.«
    »Dann werdet ihr gut auf der Reise schlafen können. Dass sie nicht sicher ist, wisst Ihr.«
    »Ja, ich kenne die Banden.«
    »Manchmal verlangen sie Wegezoll.«, sagte der Kaufmann und grinste hinterlistig.
    McMurdock hatte verstanden. »Ich werde mich daran beteiligen. Ihr braucht keine Sorgen zu haben.«
    »Dann lasst uns auf die nächsten Stunden anstoßen.« Er hob seinen Krug, und McMurdock tat es ihm nach. Auch wenn ihm dieser Albertini nicht sonderlich sympathisch war, er musste diesmal mit dem Wolf heulen, um seinem Ziel nahe zu kommen…
    ***
    Ich wusste nicht, woher dieser Fremde gekommen war. Ich kannte ihn auch nicht. Jedenfalls war er ein Phänomen. Er sah aus wie ein Mensch, doch seine Kräfte gingen weit über die eines Menschen hinaus.
    Ich zeigte mich nicht sonderlich geschockt und verbarg auch meine Überraschung. Ich bewegte mich in der Wohnung wie normal und schloss sogar das Fenster, wobei es den anderen nicht störte, dass er mir den Rücken zudrehte.
    Er war dunkel gekleidet. Sicherlich nicht aus modischen Gründen.
    Bei dieser Farbe konnte er sich gut in der Dämmerung verbergen.
    Ich hatte ihn in der Luft vor dem Fenster schweben sehen. So etwas gab es. Das passierte, denn es gab nicht nur normale Menschen auf der Welt, sondern auch noch andere, die nur so aussahen, ansonsten aber über Kräfte verfügten, die als Phänomen angesehen werden mussten.
    Er schaute sich bei mir um und wartete, bis ich vor ihm stand. Wir blickten uns an. Bei mir dauerte es nicht einmal fünf Sekunden, und ich wusste, wen ich vor mir hatte.
    Die dunklen Haare. Das hellere Gesicht. Die dunklen Augen, die schwarze Kleidung. Das war genau der Mann, den Tanner mir beschrieben hatte. Die Person, die ihn davon hatte abhalten wollen, den Mord an X-Ray weiterhin zu bearbeiten.
    Nun war er bei mir.
    Ich war überzeugt, dass er hier das gleiche versuchen würde wie bei Tanner. Auf die nächsten Minuten war ich verdammt gespannt…
    ***
    Wider Erwarten war die Reise gut abgelaufen. Die Dämmerung war noch nicht angebrochen, als Albertinis Gespann durch das von Soldaten bewachte Tor einer Stadt rollte und sich durch eine schmale Gasse in die höheren Regionen quälte.
    Es wurde nicht viel gesprochen. Auch auf der Reise hatte sich McMurdock still verhalten. Er war einfach zu erschöpft gewesen und hatte die meiste Zeit über geschlafen.
    Auf einem mit Bäumen bewachsenen Platz hielt Albertini das Gespann an und lachte. »Wir sind da, Monsieur McMurdock. Ich gratuliere Euch.«
    »Warum?«
    »Sie haben mir Glück gebracht. Ich bin nicht angehalten worden, um Wegezoll zu bezahlen.«
    »Was bin ich Euch schuldig?«
    »Nichts. Ich habe gute Laune.«
    »Aber einen Dank.«
    »Ja, wenn Ihr wollt.«
    McMurdock lächelte. »Der Dank des Engels.«
    »Ah, Ihr seid ein Engel.« Albertini lachte. »Wo sind denn Eure Flügel?«
    »Die brauche ich nicht.«
    McMurdock stieg vom Wagen. Erst jetzt stellte er fest, wie steif er vom Sitzen geworden war. Er reckte und streckte sich, dann schaute er auf das Haus, das nach vorn hin offen war. In ihm befand sich die Schmiede. Dort wurde noch gearbeitet, denn der Klang der Hämmer hallte über den Platz hinweg.
    Für die anderen Häuser hatte er keinen Blick. Er schaute auch die Menschen nicht an, denn sein Weg führte ihn direkt zum Schmied, der zusammen mit zwei Gesellen schuftete. Das Feuer loderte an zwei verschiedenen Stellen und verwandelte den Raum in einen Glutofen. Sofort strömte der Schweiß aus den Poren.
    Mit dem Schmied
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher