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1139 - Das Herz der Jungfrau

1139 - Das Herz der Jungfrau

Titel: 1139 - Das Herz der Jungfrau
Autoren: Jason Dark
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tippte ich seine Nummer ein.
    Tanner schwieg. Er schaute mir nur zu und hatte sein Gesicht in Falten gelegt.
    Der Ruf ging durch, und es wurde auch sehr bald abgenommen.
    Es war nicht der Abbé, sondern ein Templer-Bruder, der in der Telefonzentrale im Süden Frankreichs arbeitete.
    »Ah, Monsieur Sinclair«, sagte er, »da wird sich der Abbé aber freuen.«
    »Meinen Sie?«
    »Ich verbinde Sie weiter.«
    »Danke.«
    Schon bald hörte ich die Stimme meines französischen Templer-Freundes. »John, wie schön. Deine Stimme klingt gut – wirklich. Ich wusste, dass du anrufen würdest.«
    »Tja, da hat sich etwas zusammengebraut, und ich stehe eigentlich vor einem Rätsel.«
    »Wie meinst du das?«
    »Es gibt hier einen Toten. Man hat einen Mann in einer Gartenlaube ermordet und ihn dann angesteckt. Er sollte verbrennen, aber eine Spur ist trotzdem zurückgeblieben. Es war das Kreuz der Templer, das sich nun in meinem Besitz befindet. Ich kenne den Namen des Mannes nicht, obwohl er durch Father Ignatius avisiert wurde. Er nennt ich X-Ray, aber da erzähle ich dir ja nichts Neues, denn auch du bist involviert, wie ich hörte.«
    »Ja, John, das bin ich.«
    »Wie schön. Nur stehe ich im Nebel.«
    »Trotzdem brauchen wir dich.«
    »Das dachte ich mir. Nur ist es zu einem Treffen zwischen X-Ray und mir nicht gekommen. Die andere Seite war schneller. Sie kannte kein Pardon.«
    »Der Mörder ist dir nicht bekannt?«
    »Nein, nicht namentlich, aber ich kann dir eine Beschreibung geben.« Das sagte ich mit einem schrägen Seitenblick auf meinen alten Kumpel Tanner.
    »Bitte.«
    Ich hatte alles behalten. Auch Tanner war zufrieden, als ich die Beschreibung ablieferte, wobei mich der Abbé mit keinem Wort unterbrach.
    »Wir müssen davon ausgehen, dass es sich bei diesem Mann um den Mörder des Templers gehandelt hat. Es hätte ihm auch nichts ausgemacht, andere Menschen umzubringen, um die Spuren zu löschen. Ich möchte von dir wissen, um welche Spur es geht. Was braut sich da zusammen, Abbé? Wer hat diesen X-Ray zu mir geschickt? Und aus welchen Gründen ist das geschehen?«
    Ich erhielt keine direkte Antwort, sondern hörte eine Frage. »Hast du schon mit Father Ignatius gesprochen?«
    »Nein, bei ihm wollte ich später anrufen. Aber du wirst dich mit ihm in Verbindung gesetzt haben, denke ich.«
    »Ja, wir haben miteinander gesprochen. Es könnte sehr folgenschwer werden, wenn es uns nicht gelingt, gewisse Personen zu stoppen, die auf der Suche nach dem sind, was über die Jahrhunderte hinweg verschwunden ist und mittlerweile zu einem – entschuldige den despektierlichen Ausdruck – Kultgegenstand wurde.«
    »Mach es nicht so spannend, bitte.«
    »Es ist das Herz der Jungfrau.«
    Beinahe hätte ich gelacht und konnte mich im letzten Augenblick noch beherrschen. Der Abbé musste wohl etwas gemerkt haben und sagte: »Du solltest das mit einem großen Ernst sehen.«
    »Das ist mir klar, mich machte nur der Begriff stutzig. Was verbirgt sich hinter dem Herz einer Jungfrau?«
    »Genau das.«
    »Ach komm…«
    »Es ist das Herz der Johanna von Orléans. Der Person, die von manchen Menschen als Jahrtausend-Frau angesehen wird.«
    Ich schwieg. Ich merkte allerdings auch, wie sich der Schauer auf meinem Rücken verstärkte und musste mich erst räuspern, bevor ich neue Worte fand.
    »Soviel mir bekannt ist, wurde die, Jungfrau von Orléans auf dem Scheiterhaufen verbrannt…«
    »Ja, das ist eine historische Tatsache«, bestätigte er meine Worte.
    »aber fest steht auch, dass ihr Herz nicht verbrannt ist. Danach haben die Menschen gesucht. Es hat sich bis heute gehalten. Das Herz der Jungfrau ist verschwunden. Für viele Menschen ist es so etwas wie das Nonplusultra. Sie schreiben ihm eine große Macht zu, denn was ist schon in der Lage, dem Feuer zu widerstehen?«
    Ich nickte, obwohl der Abbé mich nicht sehen konnte. »Da hast du sicherlich recht. Wenn mich nicht alles täuscht, ist dieser X-Ray auf der Suche nach dem Herz gewesen.«
    »Ja, das ist er.«
    »Und warum hier in London?«
    Bloch lachte. »Glaube nicht, dass er das Herz hier finden wollte. Aber er kam, um sich Unterstützung zu holen. Muss ich noch deutlicher werden?«
    »Wohl kaum. Du meinst mich damit?«
    »So ist es.«
    »Also soll ich bei der Suche helfen?«
    »Das war der Plan.«
    »Den du zusammen mit Father Ignatius ausgeklügelt hast?«
    »So kannst du es nennen.«
    Ich schwieg eine Weile und sagte dann: »Jetzt, wo X-Ray tot ist, könnte der Plan auch dahin
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