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1136 - Die letzten Maahks

Titel: 1136 - Die letzten Maahks
Autoren: Unbekannt
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schäbig, zum Teil war der Verputz abgeblättert, und das einzige Fenster war blind von einer Schicht aus Staub und Spinnweben.
    Auf dem Dach des Instituts wehten die Fahnen der GAVÖK, der KH und der LFT.
    Grek 336 hatte ein paar Unterhaltungssendungen mitgehört und war dabei auf den Namen dieses Instituts gestoßen.
    „Wer sich für die Geschichte der Menschheit interessiert, sollte bei seinem Besuch der Westküste auf keinen Fall das anthropologische Institut in Catton versäumen", hatte der Sprecher erklärt. „Dort kann man in einer einzigartigen Schau den Weg der Menschheit aus der Vergangenheit bis in eine spektakuläre Zukunft mitverfolgen."
    Hier, so hoffte Grek 336 würde er endgültig Antwort auf seine brennenden Fragen bekommen.
    Catton war eine provinzielle, verschlafene Kleinstadt am Meer, und das einzig Interessante in diesem Gebiet waren das Seebad und das Institut.
    Der Maahk war froh, daß er seine Nachforschungen abseits vom üblichen Trubel anstellen konnte, denn er war sicher, daß er inzwischen gesucht wurde.
    Zwar gab es in den Medien (soweit sie ihm zugänglich waren) keinerlei Hinweise, die darauf hindeuteten, daß eine Jagd auf ihn stattfand - aber darauf wollte er sich nicht verlassen.
    Vielleicht waren die Verfolger bereits hinter ihm her.
    Auf der Straßenseite des Instituts wurde es still. Die letzten Besucher hatten sich entfernt, und das Personal ging daran, die Eingänge zu schließen.
    Grek 336 wurde von innerer Unruhe beherrscht, aber er wartete geduldig, bis er sicher sein konnte, allein zu sein.
    Das Erlebnis in der Kuppelmission war noch frisch in seiner Erinnerung. Inzwischen hatte er seine Verzweiflung unter Kontrolle. Er war sicher, daß die Terraner den entscheidenden Schritt in ihrer Entwicklung noch nicht getan hatten - sie waren noch fest mit ihren Körpern verbunden. Davon, wie ihre Zukunft aussehen mochte, hatten sie bestenfalls vage Vorstellungen.
    Im Innern des Instituts hoffte Grek 336 mehr darüber zu erfahren.
    Vielleicht hatte die Fügung ihn nach Terra geschickt, daß er rechtzeitig eingreifen konnte, bevor auch hier das Verhängnis seinen Lauf nahm, dachte er.
    Er würde alles bekämpfen, was eine Vergeistigung begünstigte. Alles, was jemals Schattenterraner ermöglichte, mußte bereits jetzt zerschlagen werden.
    Der Fundamentalist wußte noch nicht, wie er vorgehen würde. Pläne konnte er noch immer machen, wenn er ein genaues Bild von der Situation besaß.
    Auf jeden Fall war alles, was mit Philosophie, Religion und Kultur zu tun hatte, äußerst gefährlich - soviel hatte er inzwischen bereits herausgefunden.
    Die Zusammenhänge würde er vielleicht verstehen, nachdem er sich in diesem Gebäude umgesehen hatte.
    Sein Sinnesblock signalisierte ihm, daß sich kein lebendes Wesen mehr im Institut aufhielt, aber er blieb vorsichtig. Er löste einen Spion von seinem Körper und schickte ihn durch ein offenes Fenster auf der Vorderseite des Gebäudes ins Innere. Als der Spion meldete, daß keine Gefahr drohte, erhob Grek 336 sich zwischen den Kisten, wo er sich verborgen hatte, und schwebte zu dem kleinen Fenster hinauf.
    Grek 336 fuhr einen Arm aus und stieß das Fenster ein. Die Öffnung war gerade breit genug, um ihn durchzulassen. Er ging in die Horizontale und schwebte ins Institut.
    Im Innern war es dunkel, aber das machte Grek 336 nichts aus. Er schleuste den Spion ein, der bereits auf ihn gewartet hatte.
    Bevor er detaillierte Beobachtungen vornahm, mußte er sich einen Gesamtüberblick verschaffen.
    Der große Ausstellungsraum lag unter ihm.
    Er war kreisförmig aufgebaut. Es gab mehrere Panoramen, die jedes für sich eine längere Epoche in der Geschichte der Menschheit darstellten. Die Besucher wurden so geleitet, daß sie auf der linken Seite hereinkamen und dann allmählich von einer Darstellung zur anderen gelangten.
    Greks Aufmerksamkeit wurde von Beginn an von einer leuchtenden Kugel in Anspruch genommen, die inmitten einer Weltraumsimulation am Ende der Schau in der Luft zu schweben schien. Die Kugel bestand aus mehreren Energieströmen, die sich in entgegengesetzten Richtungen bewegten, so daß das Gebilde fast lebendig wirkte.
    Rund um das seltsame Objekt standen Menschen, die eindeutig zu dem Zeitalter gehörte, in dem Grek 336 herausgekommen war.
    Er sah einen Raumfahrer, ein paar spielende Kinder, einen Wissenschaftler und eine Frau, die an einem Computer arbeitete. Das Licht der Kugel fiel auf diese Gruppe und verlieh jedem einzelnen eine
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