Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1136 - Die letzten Maahks

Titel: 1136 - Die letzten Maahks
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
regelrechte Aura.
    Entgegen seinem Vorsatz, die Schau in der richtigen Reihenfolge zu betrachten, begab Grek 336 sich sofort zum letzten Panorama.
    Ein unsichtbarer Sensor registrierte seine Annäherung, und eine sanfte Lautsprecherstimme begann zu sprechen.
    Grek 336 hörte atemlos zu.
    „Ich bin ES, der geistige Mentor der Menschheit. Ich existiere im Zentrum meiner Mächtigkeitsballung, zu der auch das Solsystem gehört. In meiner Geschichte spielt die Menschheit eine besondere Rolle. Erstmals habe ich über den Terraner Perry Rhodan offiziellen Kontakt zur Menschheit aufgenommen. Er und einige seiner Freunde verdanken mir die relative Unsterblichkeit."
    Grek 336 fragte sich, was für eine Existenzform das sein mochte, deren Modell er gerade sprechen hörte.
    Es folgte eine langatmige Beschreibung aller Interventionen von ES in die Geschicke der Menschheit.
    Dann sagte das ES-Duplikat: „Meine Zustandsform ist einem normalen Menschen schwer zu erklären. Am ehesten könnte man mich noch als ein Vielmilliardenbewußtsein beschreiben, als ein Geistwesen."
    Grek 336 gab einen dumpfen Laut von sich. Er taumelte regelrecht zurück.
    „Das ist nicht wahr!" krächzte er in Kraahmak. „Das ist alles ein großangelegter Schaueffekt ohne jeden Bezug zur Realität."
    Die Stimme fuhr unbarmherzig fort: „Schon einmal, auf dem Höhepunkt einer Bedrohung aus dem Weltraum, habe ich die Menschheit gerettet, in dem ich sie in mich aufgenommen hatte. Einige Menschen, in erster Linie Mutanten, haben ihre Körper aufgegeben und leben als reines Bewußtsein in mir weiter."
    Grek 336 schien von innen heraus zu erstarren. Seine Altkörperteile waren wie Eis.
    „Vielleicht ist es die Zukunft der Menschheit, einmal in ES aufzugehen", sagte die Stimme pathetisch.
    Grek 336 öffnete eine Körperklappe und brachte einen Arm zum Vorschein. Sein Waffenblock war aktiviert, am Ende des Armes befand sich eine Strahlenwaffe.
    Der Fundamentalist zielte sorgfältig und schoß auf den Ball, der innerhalb eines kleinen Universums schwebte und unverletzbar aussah.
    Der Ball zerplatzte in einer Kaskade aus blauen, gelben, roten und orangefarbenen Flammen. Der künstliche Weltraum brach zusammen und gab den Blick auf graue Wände frei. Ein Funkenregen ergoß sich über den Weltraumfahrer, die Kinder, den Wissenschaftler und die Frau am Computer. Die Modelle schmolzen in der Hitze, bis sie nur noch wie verkohlte Stummel aussahen.
    Es begann rund um das Panorama zu brennen. Rauchwolken stiegen in die Höhe.
    Grek 336 hörte erst auf zu schießen, nachdem das ganze Gebilde völlig zerstört war.
    Sein Sinnesblock registrierte das Schrillen einer Alarmanlage. Löschroboter hasteten herbei und sprühten eine weiße Substanz in die Flammen.
    Ihre Anstrengungen waren sinnlos, es gab nichts mehr zu retten.
    „Das ist der Anfang", sagte Grek 336. „Ich werde alle Spuren der Körperlosigkeit, jeden Gedanken daran, auf dieser Welt vernichten."
    An den Eingängen wurden Stimmen laut, Schritte klangen herüber.
    Grek 336 raste zum rückwärtigen Fenster und schob sich ins Freie. Sekunden später tauchte er ins Meer.
     
    *
     
    Grek 336 lag am Grund des Meeres, das die Terraner Pazifik nannten, und dachte nach.
    Bevor er seinen Feldzug begann, mußte er ihn in allen Einzelheiten planen, denn was er sich vorgenommen hatte, ließ sich nicht von heute auf morgen verwirklichen.
    Die Vorstellung einer körperlosen Existenz war offenbar schon tief im Bewußtsein der Menschen verankert. Es würde nicht leicht sein, sie von dort zu vertreiben.
    Aber Grek 336 durfte nicht zu pessimistisch sein. Die Zivilisation der Menschen bestand im Grunde genommen nur aus Körperlichen, der Umschwung hatte längst noch nicht begonnen.
    Aber sie träumten von einer Zukunft, in der sie als vergeistigte Wesen existieren würden!
    War diese fixe Idee denn wie eine Seuche, die die Mitglieder aller kosmischen Zivilisationen früher oder später erfaßte und verdarb? fragte sich der Fundamentalist erbittert.
    Vermutlich nicht! Schließlich lebten in Andromeda-Stasis viele Völker, bei denen es nicht die geringsten Anzeichen einer gefährlichen Entwicklung gab.
    Grek 336 war sich darüber im klaren, daß er für seinen Feldzug in erster Linie Energie benötigte. Es würde in Zukunft nicht mehr mit zufälligen und kleineren Zusammenstößen abgehen. Er mußte sich auf einen regelrechten Krieg einstellen. Die Anhänger der Körperlosigkeit würden ihm schwere Schlachten liefern, dessen war
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher