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1136 - Das Blut der Bernadette

1136 - Das Blut der Bernadette

Titel: 1136 - Das Blut der Bernadette
Autoren: Jason Dark
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schreien. Sie war wie von Sinnen, und ich mußte ihr zweimal ins Gesicht schlagen, um sie einigermaßen ruhig zu bekommen. Jammernd zog sie sich zurück. Ob sie sah, dass sich der nicht mehr tote Engel aus eigener Kraft erhob, das bekam ich nicht mit.
    Aber er stand auf.
    Er würde sein Gefängnis aus Stein sprengen. In ihm steckte die Kraft des Bösen, denn er, der als Bernadette auf der Erde dieses Heim gegründet hatte, war tatsächlich ein Günstling des Teufels gewesen. Er hatte die Gestalt eines Menschen angenommen, um die anderen zu täuschen.
    Ich hatte schon oft mit Engeln zu tun gehabt. Sie waren nicht unbedingt die Wesen, die immer so ätherisch gezeichnet wurden. Auch sie konnten sich verstellen.
    Aber ich nahm mein Kreuz!
    Vier Erzengel hatten dort ihre Zeichen hinterlassen und es mit ihren Kräften gefüllt.
    Das bekam der andere Engel zu spüren, als ich das Kreuz direkt in sein Gesicht drückte.
    Ich sah das Licht. So hell, so klar, und ich hörte ein Geräusch, das im ersten Moment wie das schwere Atmen eines Raubtiers klang. Für mich war es ein Urschrei aus der Hölle, und mit diesem letzten Schrei verging auch die Gestalt mit dem Namen Bernadette.
    Sie wurde zurückverwandelt, und ich erlebte sie so, wie sie tatsächlich war.
    Ein Wesen, das sich in dichten, dunklen Rauch auflöste, der vor mir in den Himmel quoll, nachdem sich der Teppich aufgelöst hatte. Als Erinnerung blieb eine Steinhülle, die ich von mir stieß. Sie prallte auf die Grabkante und zerbrach in zahlreiche Stücke.
    Ich drehte mich zur Oberin hin um. Sie kniete am Boden. Sie schwankte, und ich wollte ihr schon hochhelfen, als ich den dünnen roten Streifen an ihrem Hals sah. Das kleine Federmesser in der Hand entdeckte ich ebenfalls, und ich wußte, dass ihr nicht mehr zu helfen war. Sie hatte sich eigenhändig die Kehle durchgeschnitten.
    Schaudernd ging ich weg. Die beiden Männer hatten überlebt. Sie würden - davon ging ich aus - als Mörder vor Gericht landen und verurteilt werden.
    Mit Handschellen band ich sie aneinander, bevor ich mich auf die Suche nach Jane Collins und Polly Clark machte…
    ***
    Ich fand beide in einer Lage, aus der sie sich nicht hätten befreien können. Und ich sah auch die anderen Mädchen, denen das Blut tatsächlich abgezapft wurde. Diese Bernadette hatte hier unten tatsächlich so etwas wie einen Horror-Keller errichtet, aber das war jetzt vorbei. Nur kurz erklärte ich Jane die Sachlage. Die Detektivin war mit ihren Nerven ziemlich down, ebenso wie Polly.
    Unsere Aufgabe war erledigt. Den Rest würden Ärzte und auch Kollegen von mir übernehmen, die ich über Handy alarmierte. Ich war überzeugt, dass man die Mädchen rettete. Einige Tage im Krankenhaus, und sie würden wieder auf den Beinen sein.
    Doch das brachte eine gewisse Rita nicht mehr zurück ins Leben und auch nicht ein unschuldiges Ehepaar…
    ENDE
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