Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1131 - Planet der Deportierten

Titel: 1131 - Planet der Deportierten
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
oder ausrangierten Androiden auf Marrschen aus - die Zerstörung eines Beraters mußte für einen Sooldock gleichbedeutend mit der bewußten Tötung eines intelligenten Geschöpfes sein.
    Der Terraner war irritiert.
    Aber wie vertrug sich diese Abscheu vor dem Töten mit der Rolle der Sooldocks als eines von Seth-Apophis' Hilfsvölkern?
    Im Konflikt der Superintelligenzen, dachte Perry Rhodan, versagen die alten Schemata von Gut und Böse. Die Grenzen sind 'fließend, Freund und Feind nicht auszumachen. „Vielleicht", fügte Sternchen mit ungewöhnlicher Feierlichkeit hinzu, „hat Lozzok Erfolg.
    Wenn ein Berater Erfolg haben kann, dann der Vielarmige Lozzok. Vielleicht meldet sich die große Mentorin Seth-Apophis wirklich auf den Ruf eines Bernons."
    Perry Rhodan betrachtete sie nachdenklich.
    Die zentrale Rolle, die Seth-Apophis im Weltbild der Sooldocks spielte - was sich auch in der kritiklosen Anerkennung Schovkrodons als Sendbote dieser Entität verraten hatte - ließ auch die Berater nicht unberührt.
    Selbst durch die Translatorübersetzung ihrer Worte schimmerte eine Spur jener fast religiös anmutenden Hoffnung durch, die auch die Bernons und Cheercys um jenen Lozzok beherrschen mußte.
    Ließ sich durch die Großen Sinne tatsächlich Seth-Apophis herbeirufen?
    Oder auch andere Dinge?
    Die Galaktische Flotte beispielsweise, die beim Passieren des Frostrubins vom Konfetti-Effekt über die gesamte Galaxis M82 verstreut worden war?
    Der Terraner bewegte unwillig den Kopf. Spekulationen. Erst mußten sie die Großen Sinne erreichen, ehe man sich Gedanken über die Verwendung der alten Sooldock-Station machen konnte. Von dem Problem, das dieser Lozzok und seine Anhänger darstellten, ganz zu schweigen.
    Rhodan fragte sich, ob man sich nicht die Sehnsucht der verbannten Berater nach Erlösung zunutze machen konnte, aber da riß ihn Markadirs Schrei aus den Überlegungen.
    Der Linguistiker stand am halbtransparenten Bug des Luftbusses und gestikulierte wild. „Ein Raumschiff!" schrie er wieder. „Unter uns!"
    Rhodan sprang auf und eilte an Markadirs Seite. Tatsächlich. Die nördliche Stadtgrenze lag hinter ihnen, und auf der Ebene, umhüllt vom funkelnden Halo eines Schutzschirms, stand ein fremdes Raumschiff.
    Mit seiner stumpfen, dicken Nase und den Tragflächen zum Atmosphäreflug ähnelte es den Schiffen, die sie bei der Landung auf dem Raumhafen von Jays entdeckt hatten. Rhodan schätzte, daß es nicht mehr als sechs oder sieben Besatzungsmitgliedern Platz bot.
    Bernons und Cheercys sprangen und liefen um das Schiff herum.
    Ein weiterer Strom Berater wälzte sieh aus dem weiter nördlich gelegenen Talkessel und verteilte sich über den hochgewölbten Rand.
    In der Mitte des Talkessels erhob sich ein weiß und rötlich leuchtendes Bauwerk. Eine Flachpyramide, aus der wie ein Stachel ein mächtiger Rundturm ragte.
    Perry Rhodan kniff die Augen zusammen.
    Auf der plattformartigen Spitze des Rundturms hielten sich eine Anzahl dunkler Gestalten auf.
    Bockend und schlingernd glitt der Luftbus auf den Talkessel und die Pyramide der Großen Sinne zu, und bald schälten sich Einzelheiten heraus.
    Der Verdacht des Terraners bestätigte sich.
    Bei sechs von den Gestalten auf dem Rundturm handelte es sich nicht um Berater, sondern um Sooldocks in schweren, gepanzerten Schutzanzügen. Aber irgend etwas stimmte nicht.
    Wie erstarrt standen sie am Rand der Plattform, nur Zentimeter von dem hundert Meter tiefen Abgrund entfernt. Hinter ihnen tanzte ein großer Bernon, der allerdings im Gegensatz zu den normalen Modellen über acht Extremitätenpaare verfügte.
    Lozzok!
    Das mußte der Multiberater Lozzok sein!
    In der Mitte der Plattform des Rundturms stand eine Cheercy. Ein Buckel verunstaltete ihren Rücken, oder war es ein technisches Gerät?
    Rhodan blinzelte. Das grelle weiße Leuchten, das von dem Rundturm ausging und an der Basis mit dem Blutlicht der Pyramide verschmolz, verzerrte die Konturen.
    Ein Ruck durchlief den Luftbus. „Wir landen", sagte Gesil. Ihre Stimme klang heiser.
    Unter ihnen, im Talkessel, auf den Hängen, am Rand verteilt, wimmelte es von Bernons und Cheercys. Der Maschinenlärm übertönte ihre Schreie, aber Rhodan konnte sich vorstellen, was sie skandierten. „Eine religiöse Zeremonie", meldete sich Gronnich, der Exosoziologe, zu Wort. „Und dieser Derwisch auf dem Turm scheint der Priester zu sein."
    Rhodan befeuchtete seine Lippen. „Und die Sooldocks?"
    Unbehaglich erwiderte Gronnich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher