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1131 - Planet der Deportierten

Titel: 1131 - Planet der Deportierten
Autoren: Unbekannt
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nachsagen können, leichtsinnig zu sein."
    „Irgendwann ist immer das erste Mal", erwiderte der Linguistiker störrisch.
    Der Luftbus kletterte schwerfällig in die Höhe, überwand eine schiefe Antennenkonstruktion auf der Spitze der nächsten Pyramide und stürzte dann so schnell in die Tiefe, daß Rhodan schon befürchtete, er würde am Boden zerschellen.
    Doch dann verringerte er seine Geschwindigkeit abrupt, schlingerte mit heiserem Motorengebrumm über die Sanddünen am Stadtrand dahin und kam zwanzig Meter vor der kleinen Gruppe zum Halten.
    Die Maschinen des Luftbusses waren jetzt so laut, daß Rhodan die Empfindlichkeit seiner Außenmikrofone vermindern mußte, um sich weiter über Funk mit seinen Gefährten zu verständigen. „Mysteriös", sagte Markadir.
    Der Luftbus zitterte. Unvermittelt sackte er ab, und seine Bodenplatte berührte fast den Sand.
    Der Maschinenlärm wurde leiser. Ein Knirschen erklang.
    Fast widerwillig öffnete sich eine Luke im breiten Bug des tropfenförmigen Flugkörpers. „Sieht aus wie ein Maul", kommentierte Markadir. „Mehr wie eine Einladung", widersprach Arvenich.
    Gronnich hüstelte. „Wie eine Einladung zum Totentanz, wenn ihr mich fragt."
    Der Morgenwind wehte Staub in die Lukenöffnung. Ein Beben durchlief den Luftbus; für einen Moment erinnerte er Rhodan an ein ungeduldig wartendes Tier mit hungrig aufgerissenem Rachen. „Das sind die Wächter", zischelte Sternchen. „Die Wächter von Kuzzel-Gey."
    Dalishdar beugte sich zu ihr hinunter. „Unsinn, mein Schatz. Das ist nichts weiter als ein rostiger Luftbus, wie es sie zu Millionen auf Vrugg und den anderen Welten des Vier-Sonnen-Reiches gibt."
    „Das ist kein Unsinn, und ich bin auch nicht dein Schatz", wies ihn Sternchen gereizt zurück. „Auf Vrugg mag es sich dabei vielleicht um einen Luftbus handeln, hier ist er auf jeden Fall ein Wächter. Es gibt noch mehr davon. Sie kontrollieren die Stadt und verhindern, daß man sie wieder verläßt. Und sie bringen Lozzok seine Opfer."
    Perry Rhodan fuhr herum. „Lozzok?" echote er, und der Translator, der magnetisch an seiner Hüfte hing und durch einen Steckkontakt mit dem Kommunikationssystem seines SERUN-Anzugs verbunden war, übersetzte seine Worte in die Sprache der Sooldocks. „Lozzok", bestätigte Sternchen. „Er haust in den Großen Sinnen und soll wie die Wandler die Berater verschlingen, aber Lozzok ist kein Wandler. Das heißt, nicht direkt. Er ist nur ein schlauer, neuer Beratertyp, und er will über die Großen Sinne Seth-Apophis herbeirufen, damit sie die Verbannten von Marrschen erlöst. Dafür braucht er Opfer. Lozzok ist verrückt."
    Rhodan starrte die Cheercy an. „Über die Großen Sinne Seth-Apophis herbeirufen?" wiederholte er.
    Sternchen zischelte. „Natürlich. Jede Cheercy, und selbst jeder hohlköpfige Bernon auf Marrschen weiß, was man mit den Großen Sinnen anstellen kann. Die Sooldocks haben vor Jahrhunderten die Großen Sinne erbaut, um den kosmischen Puls in unserer Galaxis schlagen zu lassen. Überall, in jedem Sonnensystem und sogar in der Schwestergalaxie, sollte man den kosmischen Puls hören.
    Die Sooldocks wollten sich mit anderen intelligenten Rassen verständigen, obwohl ich nicht weiß, was das für einen Sinn gehabt hätte, aber dann erschien Seth-Apophis, und der kosmische Puls wurde nicht eingesetzt."
    Rhodan atmete tief ein.
    Ein interstellares Kommunikationssystem? War dieser kosmische Puls ein überlichtschneller Sender? Und funktionierte er noch? „Warum erzählst du uns das erst jetzt, Sternchen?" stieß er hervor. „Weißt du nicht, wie wichtig ..."
    „Nein, das weiß ich nicht", unterbrach die Frauberaterin. „Und bis jetzt hat mich auch keiner gefragt. Ihr alle wolltet zu den Großen Sinnen, also habe ich angenommen, daß ihr wißt, worum es sich dabei handelt." Sie krächzte und wackelte mit dem Kopf. „Woher soll ich ahnen, daß ihr überhaupt nicht wißt, was ihr wollt, wohin ihr wollt und wieso..."
    Der rostige Luftbus schüttelte sich.
    Mißtönend grollten seine Maschinen; sie klangen wie ein überdimensionales Sandstrahlgebläse.
    Rhodans Blicke wanderten zu dem vibrierenden Metall- und Kunststofftropfen. „He, he", murmelte Sarvel Markadir unsicher, „ich befürchte, ich weiß, was du willst. Aber dieses Ding sieht wie eine Falle aus."
    „Es ist eine Falle", schrie Sternchen über den Maschinenlärm hinweg. „Und ein bequemer Weg zu den Großen Sinnen", fügte Gesil hinzu.
    Soul Gronnich sprang
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