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1128 - Weltraumtitanen

Titel: 1128 - Weltraumtitanen
Autoren: Unbekannt
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Der Angriff auf Titan war zurückgeschlagen!
    Ihre Taktik hatte sich bewährt. Ein im Schutz des ATG-Felds anfliegendes Fahrzeug konnte der Gegner nicht abwehren. Einer Serie aus nächster Nähe abgefeuerter und auf ein gemeinsames Ziel gerichteter Transformbomben hielten auch seine Defensivschirme, die bisher als unüberwindlich gegolten hatten, nicht stand. Tobend, tanzend und grölend kletterte der Mensch aus dem Abgrund der Hilflosigkeit hervor, in dem er sich bislang gefangen gewähnt hatte. Rido Narbonne selbst war keiner von denen, die ihrer Freude in lauten Tönen Ausdruck verliehen, aber er gönnte den anderen ihre überschäumende Begeisterung.
    Aber gleichzeitig entstand eine Frage in seinem Bewußtsein. Haben wir Anlaß, uns zu freuen? Wir haben zwei fremde Raumfahrzeuge vernichtet. Zwar glauben wir, daß sie als Besatzungen nur Roboter an Bord haben, aber sind wir unserer Sache sicher? Und erlitte unsere Begeisterung Einbuße, wenn wir erführen, daß wir außer Robotern noch ein paar hunderttausend organischen Lebewesen das Licht ausgeblasen hätten? Schließlich waren sie die Angreifer. Sollte - oder sollte nicht - das Gewissen uns plagen, weil wir sie vernichtet haben?
    Rido fand keine Zeit, über diese Frage nachzudenken. Der Bordcomputer meldete sich.
    Die Höhe des Geräuschpegels, der zur Zeit in der Zentrale herrschte, war ihm bekannt. Er schrie daher mit durchdringender Stimme: „Im Bereich der beiden Explosionen sind Überlebende festgestellt worden."
    Sassja Yin unterbrach ihren orgiastischen Tanz sofort. Es war unglaublich, wie rasch diese Frau Stimmungen von sich abzuschütteln vermochte.
    „Fertigmachen zur Aufnahme Überlebender!" gellte ihr Befehl.
     
    *
     
    Sie wollten sich nicht einfangen lassen. Sie bestanden aus Metall, und es gab nur zwei Grundtypen. Der eine Typ stammte offenbar vom Gitter-Rhomboid, der andere von der Stachelkugel. Sie hatten nur die eine Absicht: sich von dem Ort, an dem ihr Fahrzeuge vernichtet worden waren, so rasch wie möglich zu entfernen.
    Die beiden Tsunamis setzten ihnen nach. Inzwischen hatten die T-79 und T-81 eine weite Kehrschleife geflogen und schlössen sich der Jagd an. Von der T-80 meldete sich Nigel Davis: „Schlage vor, wir verwenden eine Kombination von Fessel- und Traktorfeldern. Aus meiner Orteranzeige geht hervor, daß die Metallobjekte in Kaltmantel-Schirme gehüllt sind. Wir müssen sie einfangen, bevor wir darangehen können, die Schirme zu neutralisieren."
    „Was ist ein Kaltmantel-Schirm?" fragte Sassja.
    „Das grüne Energiefeld, das wie Eis wirkt", erklärte Nigel bereitwillig.
    „Dein Plan hört sich gut an", sagte Sassja. „Der Rest hat mitgehört? Wir bilden eine halbkreisförmige Front..."
    Den Fliehenden blieb keine Chance. Die Fesselfelder hinderten sie in der Bewegung, die Traktorstrahlen holten sie an Bord der Tsunamis. Insgesamt 384 Überlebende wurden geborgen, sämtlich robotischer Natur. An Bord eines jeden Fahrzeugs war ein Lagerraum ausgeleert und mit Feldschirmverkleidung ausgelegt worden, so daß die fremden Maschinenwesen weder ausbrechen noch Schaden anrichten konnten.
    Rido beobachtete sie über Bordinterkom. Sie waren nach wie vor in ihre grünen Feld schirme gehüllt, aber die Schirme waren transparent und behinderten den Blick nicht. Die zwei Grundtypen waren leicht voneinander zu unterscheiden, und dennoch gab es eine unverkennbare Ähnlichkeit zwischen beiden - ganz so, als seien ihre Entwürfe im Bewußtsein ein und desselben Konstrukteurs entstanden. Der eine Typ hatte die Form eines an beiden Enden zugespitzten Eis. Das waren die Bewohner des Gitter-Rhomboids, von denen die T-80 und die T-82 bei ihrem ersten Einsatz Aufnahmen zurückgebracht hatten. Der eiförmige Körper besaß eine Höhe von anderthalb Metern. Im oberen Körperdrittel war er mit einem Paar flexibler Arme ausgestattet, die in greiflappenförmigen Händen endeten. Unten aus dem Körper ragten sechs speerähnliche Stutzen hervor. Rido hielt sie zuerst für Beine, aber dann sah er, daß sie unbeweglich waren und lediglich als Ruhestützen dienten. Die eiförmigen Roboter bewegten sich normalerweise schwebend.
    Eine andere Art der Fortbewegung schienen sie nicht zu kennen. Ein Kranz kuppelförmiger Erhebungen umgab die Körpermitte. Die metallene Körperoberfläche war an mehreren Stellen mit linsenähnlichen Gebilden besetzt. Nahe der oberen Spitze des Körpers war eine Reihe fensterähnlicher Öffnungen angeordnet. Etwa auf derselben
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