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1128 - Weltraumtitanen

Titel: 1128 - Weltraumtitanen
Autoren: Unbekannt
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Bull; dann nickte er in Richtung des Aufnahmegeräts.
    „Sollen eintreten."
    Beiden Männern gelang es nur mit Mühe, ihre Überraschung zu verbergen, als sie die zwergenhafte Pilotin an der Seite ihres hochgewachsenen Piloten sahen. Sie hatten von Sassja Yin gehört, aber über Körpergröße war dabei nie die Rede gewesen. Sassja nahm würdevoll auf dem Sessel Platz, der ihr angeboten wurde, und gab dem Piloten durch Handbewegung zu verstehen, er solle es ihr nachtun. Rido Narbonne - Julian hatte den Namen auf der computerisierten Anmeldeliste nachgesehen - bewegte sich ein wenig umständlich. Er schien an einem schweren Kummer zu leiden.
    „Ich danke euch, daß ihr euch Zeit genommen habt, uns zu empfangen", eröffnete Sassja die Unterhaltung.
    „Die Leistung der Besatzung der Tachtzwo war entsprechend", sagte Reginald Bull anerkennend. „Ohne eure Hilfe wüßten wir noch immer nicht, mit welcher Art von Gegnern wir es zu tun haben."
    „Ich nehme an, die gefangenen Roboter werden die terranische Verteidigung in die Lage versetzen, ernsthafte Vorstöße gegen den Angreifer zu unternehmen", sagte Sassja.
    Julian nickte. „Die Analyse ist im Gang. Wir haben die gegnerischen Robots durch nicht allzu sanfte Überredung dazu bewegen können, ihre grünen Feldschirme zu neutralisieren." Der Erste Terraner lächelte ein wenig. „Seitdem sind sie der Untersuchung zugänglicher. Wir lernen einiges über die Klong und Parsf."
    „Klong und Parsf?" fragte Sassja verwundert.
    „So nennen sie sich", bestätigte Julian. „Das ist die einzige Information, die sie freiwillig von sich gegeben haben."
    „Die T-80 war auch daran beteiligt", sagte Rido Narbonne, als man es am wenigsten" von ihm erwartete. Er sah starren Blicks vor sich hin, als mißbillige er den gesamten Ablauf des Gesprächs, soweit es bisher stattgefunden hatte.
    Reginald Bull musterte ihn erstaunt.
    „Wir wissen, daß die Tachtzig beteiligt war", sagte er. „Und es ist auch bis zu uns durchgedrungen, daß sie bei dem Versuch, Terra während Vishnas Angriff anzufliegen, einen Unfall erlitten hat und in einem Fremduniversum verschwunden ist."
    Sassja machte eine beschwichtigende Geste.
    „Einer seiner besten Freunde war an Bord", sagte sie.
    „Nigel Davis", ergänzte Rido mit dumpfer Stimme. „Von ihm stammt der Ausdruck ,Kaltmantel-Schirm’ für die grünen Energiefelder des Gegners. Nigel ist nicht mehr. Aber vielleicht könntet ihr euch wenigstens an den Begriff erinnern, den er geprägt hat."
    Reginald Bull stand sichtlich im Begriff, dem obstinaten und offenbar von einer Art Mission besessenen Piloten kräftig in die Parade zu fahren, aber Julian winkte lächelnd ab. Er schien zu begreifen, wie es Rido Narbonne zumute war.
    „Wir werden uns an den Namen erinnern", sagte er. „Die Tachtzig ist verloren. Im Lauf der Auseinandersetzungen, in die die Menschheit - mit ihrem oder gegen ihren Willen - verwickelt wird, geschieht es immer wieder, daß Menschen ihr Leben verlieren. Kein Mensch ist eine Einheit in sich selbst. Jeder Mensch existiert innerhalb eines Kreises von Mitmenschen - seien es Verwandte oder Freunde. Der Verlust eines jeden Menschen reißt eine schmerzliche Lücke. Freunde sind dazu da, einander über den Schmerz hinwegzuhelfen. Du hast deinen Kameraden verloren. Du bist bitter. Die Art, wie du zu uns sprichst, gibt uns zu verstehen, daß du Hilfe brauchst. Ich will dir helfen."
    Rido beugte sich nach vorne und barg das Gesicht in den Händen. Eine halbe Minute verging, bevor er zu sprechen begann.
    „Nigel bat mich um etwas. Ich sollte denen zu Hause ... seinen Eltern, nehme ich an, Bescheid geben. Ich will das tun. Sagt mir, wohin ich mich wenden muß."
     
    *
     
    Yarbro Kullon wies mit müder Geste zum Seeufer hinab. Ein Wust umgestürzter Kiefern türmte sich dort. Die Erde an den Wurzeln, die es zum Teil aus dem Boden gerissen hatte, war noch frisch und feucht. Die Szene wirkte, als habe ein Tornado hier gehaust.
    „Dort haben wir Bubba gefunden", sagte Yarbro. „Er saß dort und angelte, wie üblich.
    Plötzlich ging das Theater los. Zwanzig Minuten lang war die Hälfte des Sees verschwunden. Als sie zurückkehrte, lagen die Bäume so, wie du sie jetzt siehst. Einer davon hatte Bubba erschlagen. Niemand konnte ihm mehr helfen. Wir brachten ihn in die Stadt. Wärst du eine Stunde früher gekommen, hättest du mich nicht angetroffen."
    Rido Narbonne starrte auf den See hinaus. Die toten Baumstümpfe, die weit draußen aus
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