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1116 - Der Hexenkelch

1116 - Der Hexenkelch

Titel: 1116 - Der Hexenkelch
Autoren: Jason Dark
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sprang darauf an. »Ja, du hast recht. Es würde mich nicht wundern, wenn es eine Verbindung zwischen dem Hexenkelch und dem Gral gibt. Schließlich soll der Kelch einmal Morgan le Fay gehört haben.«
    »Kann mich mal jemand in aller Kürze aufklären, wer diese Morgan le Fay ist?« fragte Shao.
    »Übernimm du das, John.«
    »Da muß ich etwas weiter zurückgreifen und bei Merlin, dem Zauberer, beginnen. Er ist Führer und Lehrer zweier Kinder gewesen. Einmal war es Arthur Pendragon, dem König Artus von Britannien, und Morgan le Fay, der Fee Morgana, die manchmal auch ›Lady of the Lake‹ genannt wird. Von ihr heißt es, sie sei Artus' Halbschwester gewesen. Wer war diese Feenfrau? War sei von nicht sterblicher Abstammung? Was hatte ihr Merlin alles mitgegeben? Ihr und ihrem legendären Halbbruder? Wir wissen es nicht. Alles verläuft im Graben der Geschichte, der Legende und der Sage. Allerdings wissen wir persönlich, daß es die geheimnisvolle Nebelinsel Avalon gibt. Da brauchen wir uns nichts vorzumachen, wir haben sie schließlich schon besucht. Deshalb denke ich, daß es auch diese Morgan le Fay und den Hexenkelch gibt.«
    »Sowie Alana«, sagte Shao.
    »Genau. Auf sie werden wir uns konzentrieren müssen.«
    »Sie sammelt also Blut in diesem Kelch«, sagte Suko und schüttelte den Kopf. »Es ist kaum zu fassen. Solltest du auf die Spur eines zweiten Dunklen Grals gestoßen sein, John?«
    »Das kann ich mir nicht vorstellen. Alana zieht ihr eigenes Spiel durch, möglicherweise gedeckt durch die Halbschwester des Artus. Aber ich will nicht zu weit spekulieren.«
    »Da steht euch ja was bevor«, meinte Shao, um anschließend zu fragen: »Glaubst du denn, daß du diesen anderen Menschen, der angekettet wurde, noch retten kannst?«
    »Keine Ahnung. Die Hoffnung zumindest habe ich nicht aufgegeben. Jedenfalls müssen wir schnell sein.«
    »Hast du einen Zeitpunkt mit Friedman ausgemacht?«
    »Bei Sonnenaufgang wird er starten.«
    »Er ist eben ein Morgenmensch«, meinte Suko. »Da können wir uns nur einen guten Flug wünschen.«
    ***
    Und den hatten wir tatsächlich bisher gehabt. Ich mußte den Wetterbericht loben, denn die Voraussagen waren voll und ganz eingetroffen. Es hatte keine Schwierigkeiten gegeben. Keine böigen, überfallartigen Winde, die uns plötzlich packten und durchschüttelten, alles war wunderbar glatt verlaufen. Ein Flug über ein manchmal flaches, dann wieder leicht bergiges Land hinweg mit einer prachtvollen Bodensicht. Der Südwesten Englands floß unter uns weg wie ein gewaltiger Film.
    Auch die Zwischenlandung zum Auftanken war glatt verlaufen. Wir hatten noch Zeit gehabt, einen Kaffee zu trinken, bevor es wieder hineinging in den azurblauen Himmel, dessen Weite einem Menschen klarmachte, wie klein er letztendlich ist. Alan Friedman war ein guter Pilot. Er flog konzentriert, und es war ihm manchmal anzusehen, daß ihm das Fliegen auch Spaß machte. Dann lächelte er, und er hatte dabei so gar nichts mehr von dem Menschen an sich, den ich am vorherigen Tag auf dem Parkplatz kennengelernt hatte. Er war locker, und ich merkte ihm an, daß der Optimismus wieder bei ihm eingekehrt war.
    Wir hatten Cornwall erreicht und flogen poch über Land auf Land's End zu. Es verteilten sich hier nur wenige Orte. Die Straßen waren ebenfalls leicht zu zählen. Sie erstreckten sich in der wildromantischen Hügellandschaft, und weit vor uns schimmerte bereits die grüngraue Fläche des Atlantiks.
    Wir verloren schon an Höhe. Das Land rückte näher. Campingplätze waren von hier oben zu erkennen. Bei diesem Wetter waren sie belegt. An den Stränden wirkten die Menschen wie Spielzeuge, und das Meer lag wie ein nie abreißender Teppich unter uns.
    Hier gab es immer Wind. Das merkten wir, als wir das Land verlassen hatten. In der See erschienen unterschiedlich große Flecken, die kleine Inseln, die der Küste vorgelagert waren und oft genug als Ausflugsziel für Touristen dienten. Bei diesem Sommerwetter waren Schiffe unterwegs. Sie malten breite Schaumstreifen in das klare Wasser hinein, die sich an Bug und Heck verliefen.
    Alan Friedman deutete nach vorn und schräg nach unten. »Da müssen wir runter.«
    »Wenn Sie das sagen.«
    Er grinste. »Angst vor der Landung?«
    »Nein. Wir sind schon zwischengelandet.«
    »Ja, das war auf einem Flugplatz. Diesmal wird es etwas unruhiger. Es gibt da keine ausgebaute Piste. Ich sage mal so. Ich muß die Mühle auf einer Wiese runterbringen.«
    »Das schaffen Sie
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