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111 - Das Spukschloß

111 - Das Spukschloß

Titel: 111 - Das Spukschloß
Autoren: Dämonenkiller
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fragte er mich entsetzt.
    „Das weiß ich jetzt auch noch nicht, aber ich werde die Ursache für die Verwandlung finden, Magische Einflüsse lassen sich immer wieder ins Gegenteil verkehren. Man muß nur den auslösenden Faktor finden."
    „Dafür ist es hier schon zu spät."
    Abi Flindt nagte an der Unterlippe. Ich sah ihm an, daß er sich nur mühsam beherrschte. Während er vom Flurfenster aus den Garten im Auge behielt, ging ich in jedes Zimmer. Ich wollte mich vergewissern, ob die Pilger auch wirklich allein waren.
    Margot Artner ging zwischen den Pilgern umher., Sie breitete die Arme ekstatisch aus. Wie in Trance murmelte sie sinnloses Zeug. Sie schien auf ein ganz bestimmtes Ereignis zu warten. Einmal wandte sie mir ihr Gesicht zu. Ihre Augen versprühten rötliche Blitze.
    Das ist der Widerschein der gefangenen Es-Anteile, dachte ich.
    Das Röcheln der Pilger wurde unerträglich. Ich wäre am liebsten ins Freie gerannt. Wie sollte ich den Unglücklichen helfen?
    Ich packte Margot am Arm. Sie verriet weder Abscheu noch Widerwillen vor mir. Ihre glühenden Augen schienen mich sezieren zu wollen.
    „Gib Ihnen ihre Es zurück!" forderte ich.
    „Ich weiß nicht, was du von mir willst. In wenigen Augenblicken werden sie ihr Blut Luguri opfern."
    Du mußt sie töten, hämmerte es in meinem Kopf. Sie ist schuld an allem. Vielleicht wurden die gefangenen Es-Anteile der Pilger wieder frei, wenn Margot nicht mehr lebte.
    Trotzdem zögerte ich, das Mädchen einfach auszulöschen. Lange würde sie ohnehin nicht mehr leben, denn ihre Blutbeulen waren die schlimmsten von allen. Ihre Verwandlung war innerhalb der letzten paar Minuten erschreckend vorangeschritten.
    „Mach schon!" forderte ich das Mädchen auf. „Gib sie frei!"
    Sie entwand sich meinem Griff und sprang zwischen den Pilgern davon.
    „Ich kriege dich!" rief ich ihr nach. „Und wenn ich das ganze Haus durchstöbern muß."
    Im gleichen Augenblick rauschte es über dem Haus. Die ganze Landschaft wurde in geisterhaft fahles Licht getaucht. Sturm. rüttelte an den Dachschindeln. Irgendwo zersprang eine Scheibe.
    Abi Flindt warf sich instinktiv zu Boden.
    „Die Geistererscheinung kommt zurück!" schrie er. „Das Ding ist unterwegs ein paarmal aufgetaucht."
    Das riesige Gespenst schwebte im Garten des Hauses herunter. Es entfaltete sein graues Totenhemd. Wie durch Zauberkraft zeichneten sich darunter fremdartige Linien ab. Ich brauchte ein paar Sekunden, bis ich erkannte, daß es sich um eine Landschaftsprojektion handelte. Bäume wurden sichtbar, dann ein freier Platz, auf dem sieben Säulen standen. Sie bildeten einen Kreis.
    Die Blutschalen-Menhire! durchzuckte es mich. Das Gespenst hat sie vom Sattelschlepper geholt und an einen unbekannten Ort verfrachtet.
    Ich wußte sofort, daß Luguri uns seine Überlegenheit demonstrieren wollte. Der Schwarzblütige konnte nicht wissen, in welcher Gestalt ich hier war; er schien jedoch zu ahnen, daß ich bereits in das Haus eingedrungen war.
    Sein Gelächter verhallte. Die Projektion des Opferkreises verblaßte. Aus Ungas knappem Bericht wußte ich, daß mit der Gespenstererscheinung nicht zu spaßen war.
    „Paß auf, daß Margot nichts unternimmt!“ zischte ich dem Dänen zu. „Sie ist für die Metamorphose der Pilger verantwortlich."
    „Du lügst, Ghoul!"
    Abis Reaktion war verständlich. Er mochte das Mädchen.
    „Egal, was du denkst. Ich muß jedenfalls dafür sorgen, daß sie keinen Schaden mehr anrichten kann. Geh aus dem Weg!"
    Abi bedrohte mich mit der Signalpistole. „Keinen Schritt weiter, Ghoul! Das Mädchen ist unschuldig. Es leidet genauso wie die anderen. Ich lasse nicht zu, daß du sie tötest."
    Die vier Ghouls kamen zurück. Sie spürten die Anwesenheit der Spukgestalt und wollten dem Ding entgegentreten. Zwischen ihnen lief die schwarze Katze. Sie erwiesen dem Tier allen Respekt. Ein Ghoul verneigte sich ständig. Das war ungewöhnlich. Kein Ghoul hatte jemals Respekt vor einem lebenden Wesen gezeigt.
    „Ich verbrenne die Satansbrut!" zischte Abi angewidert.
    „Laß den Unsinn!! Einen könntest du vielleicht erledigen, aber was ist mit den anderen? Bevor du dich umsiehst, fallen sie schon über dich her."
    Die Katze blieb geschickt in Deckung. Sie achtete peinlich genau darauf, daß sie nie in Abis Schußlinie geriet.
    Ich bedauerte, daß Abi nichts von Don Chapmans Schicksal wußte. Wenn er auf die Katze feuerte, würde der eingenähte Puppenmann ebenfalls verbrennen. Aber ich sah vorerst
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