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111 - Das Spukschloß

111 - Das Spukschloß

Titel: 111 - Das Spukschloß
Autoren: Dämonenkiller
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Umständen noch Geduld haben? Ich hatte schon viel zuviel Geduld. Hätte ich gleich zu Anfang ein paar Ärzte alarmiert, wären die Pilger vielleicht noch zu retten gewesen. Jetzt kann ihnen keine Macht der Welt mehr Sie strich sich über die verformten Hautpartien. Dunkle Ringe lagen unter ihren Augen.
    „Sie sind Auserwählte des Erzdämonen", sagte die fanatisch. „Keiner von ihnen sträubt sich dagegen. Im Gegenteil - sie sind stolz, daß sie ihr Blut hergeben dürfen."
    „Ihr Blut hergeben?" wiederholte Abi schockiert. „Drück dich deutlicher aus, Margot! Ich will jetzt wissen, was hier gespielt wird."
    Sie drehte sich um und lief den Gang hinunter.
    „Margot! Ich verlange eine klare Antwort!"
    Sie lachte schrill. Aus den Zimmern drang das Rumoren der Pilger. Das ganze Haus war ein Ort des Wahnsinns. Abi hatte das Gefühl, der einzige Normale unter hundert armseligen Verhexten zu sein. Da sah er die schwarze Katze.
    Wie zum Teufel kommt dieses Biest hierher? fragte er sich überrascht.
    Er kannte die Katze. Sie gehörte der Runenhexe. Er hatte angenommen, die Hexe wäre noch in ihrem Haus. Sie hatte ihm aufgetragen, er sollte bei Margot bleiben und auf das Erscheinen eines Mittelsmannes warten. War es soweit? Befand sich der Mittelsmann auf dem Weg in dieses Spukhaus? Abi warf der Katze einen argwöhnischen Blick zu. Das Tier fixierte ihn mit brennenden Augen. Ihre hornigen Krallen schrammten über den Boden.
    „Na, wo steckt denn deine Meisterin?"
    Die Katze kauerte sich nieder. Sie tat so, als würde sie Liebkosungen erwarten, schnurrte und machte einen Buckel. Als Abi näher trat, strich sie ihm langsam um die Beine. Der Däne wußte nicht, daß sich der Puppenmann Don Chapman unter dem magischen Katzenfell verbarg.
    „Komm", lockte er die Katze, „zeig mir das Versteck der Runenhexe!"
    Das Tier gab sich friedlich. Es leckte sich die Pfoten und ließ sich von dem Dänen streicheln. Dann - von einer Sekunde zur anderen, verwandelte es sich wieder in eine reißende Bestie. Es hatte den Dänen bewußt irregeführt. Bevor er zurückspringen konnte, hatte es ihm die Hände blutig gekratzt. Dann schnappte es nach seiner Kehle.
    „Verdammtes Mistvieh!" stieß Abi ernüchtert hervor.
    Die Katze machte einen Riesensatz und landete auf seiner Brust. Sie klammerte sich mit den langen Krallen an ihm fest. Mit der rechten Vorderpfote schlug sie nach seiner Halsschlagader. Das Tier gebärdete sich wie rasend.
    Abi packte es mit beiden Händen, riß es mit Gewalt von sich los und schleuderte das Biest weit von sich. Die Kratzspuren auf seinen Händen brannten wie Feuer.
    „Wenn ich, dich erwische, ziehe ich dir bei lebendigem Leib das Fell über die Ohren."
    Die Katze sprang durch den Flur davon. Sie schien erkannt zu haben, daß der Däne nicht mit sich spaßen ließ. Die Jagd ging kreuz und quer durch das ganze Stockwerk.
    Abi fiel auf, daß die Katze den Pilgern auswich. Sie sprang geschickt an den Unglücklichen vorbei und gelangte zur Treppe. Von dort erreichte sie den Dachboden. Und plötzlich war sie wie vom Erdboden verschwunden.
    Abi blickte sich suchend um. Er war fest entschlossen, der Katze einen Denkzettel zu verpassen. Langsam stieg er die Stufen hoch.
    Auf dem Dachboden lag allerhand Gerümpel. Neben einem alten Korbsessel stand eine große Truhe. Dahinter standen ausrangierte Lampen und ein alter Kinderwagen. Er zuckte zusammen, als er die phosphoreszierenden Katzenaugen in der Dunkelheit sah.
    Das Tier kauerte neben einem Totenschädel. Es verschmolz fast mit der Dunkelheit, während sich der bleiche Schädel geisterhaft gegen den düsteren Hintergrund abhob.
    Abi schleuderte ein abgerissenes Stuhlbein nach dem Vieh. Die Katze wich aus und sprang mit einem Satz durch die Dachluke.
    Er überlegte nicht lange und schob den Korbsessel unter die Öffnung. Die Luke war zwar eng, aber er konnte sich mit einiger Mühe ins Freie hindurchquetschen. Kalter Wind schlug ihm entgegen. Über dem Haus trieben düstere Wolken. Die bewaldeten Hänge umgaben das Anwesen wie eine mächtige, schweigende Mauer.
    Vorsichtig setzte er die Füße auf die brüchigen Schindeln. Er mußte höllisch aufpassen, daß er nicht abstürzte.
    Die. Katze kauerte fünf Meter von ihm entfernt auf dem Dachfirst. Ihre Augen glühten wie Kohlen. Sie machte keinerlei Anstalten, vor dem Widersacher zu flüchten, sondern saß einfach da und miaute.
    Gleich hab ich dich! triumphierte der Däne.
    Als er die Katze zum Greifen nahe vor sich
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