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1107 - Jenseits der tödlichen Grenze

Titel: 1107 - Jenseits der tödlichen Grenze
Autoren: Unbekannt
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umklammert, aber es war keine Geste des Schutzes mehr - er brauchte den Halt, um das gestörte Gleichgewicht zu wahren.
    Dann, auf einmal, wurde ihm bewußt, daß der Lärm sich verringerte.
    Das Geschrei erstarb, das Gezeter wurde schwächer, als verzöge es sich in die Ferne. Er blickte aus schmerzenden Augen in die Höhe und sah einen grotesk geformten Federbusch, unter dem ein triefendes Auge hervorlugte, sich mitten in der Luft auflösen.
    Der mörderische Druck wich von seinem Schädel. Wie von weither hörte er Taurecs triumphierende Stimme: „Wir schaffen es! Wir schaffen es!"
    Der Schwall der Erleichterung war zuviel für das gemarterte Gehirn. Es wurde dunkel vor Perrys Augen. Die triumphale Rückkehr der SOL in das Universum, in dem die Galaktische Flotte wartete, erlebte er nicht mit.
     
    *
     
    Er ruhte in einer bequemen, weichen Liege in einem antiseptisch weißen Raum, aber anstelle der Medoroboter, die er zu sehen erwartet hatte, erblickte er Waylon Javier und Fellmer Lloyd. Eine Zeitlang rührte er sich nicht. Er horchte in sich hinein und stellte fest, daß von dem zermürbenden Abenteuer im violetten Universum keine Nachwirkung hinterblieben war. Er richtete sich auf und fragte: „Alles in Ordnung?"
    Waylon lächelte amüsiert. „Alles in Ordnung", lachte Fellmer Lloyd. „So sehr in Ordnung, daß wir uns fragen, was du im Bett verloren hast."
    „Ich komme", rief Perry in bester Laune. „Gebt mir was zum Anziehen!"
    „Nur Geduld", sagte Waylon. „Sie wollen dir noch ein letztes Mal in die Pupillen schauen, bevor sie dich auf uns loslassen. In der Zwischenzeit sollte es dich freuen, zu hören, daß die SOL wieder an ihrem Platz ist, daß sie keine nennenswerter„ Schäden erlitten hat, daß die Roboter wieder funktionieren und die Mannschaft nicht schlimmer dran ist als du. Mit anderen Worten: Sie sind alle wieder auf den Beinen."
    „Taurec?" erkundigte sich Perry.
    „Hat die Sache überstanden, als wäre es ein Picknick-Ausflug gewesen." Waylon schüttelte verständnislos den Kopf. „Mit .dem Kerl soll sich einer auskennen. Nachdem die SOL aus dem fremden Universum zurückgekehrt war, brachte er zunächst Atlan und ein paar Mediker wieder zu Bewußtsein und aktivierte die Mehrzahl der Roboter. Dann lud er dich auf die SYZZEL und brachte dich zurück zur BASIS."
    „Und jetzt? Wo ist er?"
    Waylon brauchte die Hilfe des Mutanten nicht; er konnte Perry die Gedanken am Gesicht ablesen.
    „Oh nein, keine Sorge", antwortete er. „Er hat deine Abwesenheit nicht genützt, um das Kommando zu übernehmen. Er befindet sich in seinem Quartier und ist seit zwei Stunden von niemand mehr gesehen worden."
    Kurze Zeit später wurde Perry Rhodan von einem Team Medoroboter als „völlig rekonstituiert" befunden und aus der Klinik entlassen. Er begab sich auf dem geradesten Weg in seine Unterkunft.
    Halb und halb hatte er erwartet, Gesil dort zu finden. Sie hatte sich bis jetzt nicht um ihn gekümmert. Er war nahezu sicher, daß sie irgendeine Art von Überraschung für ihn plante. Aber von Gesil war keine Spur, und nichts deutete darauf hin, daß sie von seiner Wiederherstellung wußte. Er war enttäuscht, aber es war eine Enttäuschung, mit der er leben konnte. Verwundert stellte er fest, daß Gesil die Fähigkeit verloren hatte, ihn ernsthaft zu verletzen.
    Er führte ein ausgedehntes Gespräch mit Atlan und vergewisserte sich, daß an Bord der SOL alles in Ordnung war. Er verschaffte sich einen Überblick über die Lage der Flotte und nahm mit Befriedigung zur Kenntnis, daß Seth-Apophis ihre Störversuche inzwischen aufgegeben hatte. Die fremde Superintelligenz schien eingesehen zu haben, daß sie den Vormarsch der Galaktischen Flotte nicht aufhalten konnte. Er nahm an, daß sie sich jetzt auf die Verteidigung der Galaxis M82 konzentrierte, in der die 20 000 Einheiten über kurz oder lang auftauchen würden.
    Seine Gedanken wandten sich denen zu, die er jenseits der Grenze des Frostrubins hatte zurücklassen müssen - den einhunderttausend STAC-Anhängern, die mit Eric Weidenburn die Flotte verlassen hatten und von der Armada aufgefangen worden waren, und der PRÄSIDENT, die von Tanwalzen befehligt wurde und Icho Tolot an Bord hatte. Es schmerzte ihn, daß er sie hatte im Stich lassen müssen, und alle Logik, mit der er sich klarzumachen versuchte, daß ihm keine andere Wahl geblieben war, vermochte es nicht, den Schmerz zu mildern.
    Er öffnete die Tür durch Zuruf, als der Summer ertönte. Taurec
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