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1107 - Jenseits der tödlichen Grenze

Titel: 1107 - Jenseits der tödlichen Grenze
Autoren: Unbekannt
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genug" gewesen, um sie vom Weg des geringsten Widerstands abzubringen.
    Ein Aufatmen ging durch die Galaktische Flotte. Es schien, als habe Seth-Apophis ihren teuflischen Plan aufgegeben. Aber dann kam der Ruf von der SOL, die von Atlan befehligt wurde.
    Die fremde Superintelligenz bewies, daß sie die Verhältnisse innerhalb der Flotte verstand. Sie griff Perry Rhodan an seinem wundesten Punkt an - dort, wo es um die Sicherheit und das Leben seines Freundes ging.
     
    *
     
    „Ich werde angegriffen, Perry." Das Gesicht des Arkoniden wirkte abgespannt, erschöpft. Das nervöse Zucken der Mundwinkel verriet den mörderischen Druck, unter dem Atlan stand.
    „Du weißt, daß es sich nur um einen Scheinangriff handelt", antwortete Perry ruhig. Er versuchte, seiner Stimme einen überzeugenden Klang zu verleihen. Er wollte sich nichts von der Erschütterung anmerken lassen, die der Anblick des vor dem Zusammenbruch stehenden Freundes in ihm hervorrief. „Seth-Apophis verfügt in diesem Kontinuum über keine echte, physische Macht."
    Mit einer fahrigen Handbewegung strich der Arkonide sich über die Stirn.
    „Sie macht uns wahnsinnig, Perry", drangen seine Worte aus dem Empfänger. „Sie überschüttet uns mit einem Trommelfeuer psionischer Impulse, gegen die selbst die Mentalstabilisierung machtlos ist. Ich habe die meisten verantwortlichen Leute durch Roboter ablösen lassen ... ich selbst... mache es nicht mehr lange ... der Schmerz ist unerträglich. Ich verliere den Verstand ..."
    Aus dem Hintergrund drang das Schrillen einer Alarmpfeife. Ein Gewirr robotischer Stimmen war zu hören.
    „Was ist los, Atlan?" fragte Perry besorgt.
    „Angriff", ächzte der Arkonide. „Eine Flotte fremder Raumschiffe... im Anflug auf die SOL ..."
    Perrys Blick glitt über die Anzeige des Orters.
    „Blendung!" rief er. „Es gibt keine fremden Schiffe. Laß dir nichts vormachen!"
    „Es sind zu viele für uns ..." Aus Atlans verzweifelten Worten ging nicht hervor, ob er Perrys Warnung gehört hatte. „Es bleibt uns nur noch die Flucht..."
    „SOL beschleunigt mit Höchstwerten", sagte eine Computerstimme in unmittelbarer Nähe.
    „Nein! Atlan ..."
    „SOL-Ortung negativ", meldete die Computerstimme.
    Das Bild auf der Sichtfläche des Hyperkoms war erloschen. Hilflos wandte Perry sich um. Sein Blick begegnete Taurecs gelben Augen.
    „Warum ausgerechnet er?" fragte Perry.
    „Der Grund liegt auf der Hand", antwortete der, der sich den Einäugigen nannte. „Seth-Apophis bot ihre letzten Reserven auf. Sie mußte an einem Punkt zuschlagen, an dem sie dich treffen konnte.
    Entweder hier oder auf der SOL. Entweder gegen dich oder gegen Atlan."
    „Ihre Wahl fiel auf Atlan. Warum?"
    „Weil er keinen Beistand hatte", sagte Taurec.
    Perrys fragender Blick verriet Unverständnis.
    „Gesetzt den Fall, sie hätte die BASIS angegriffen", fuhr Taurec fort. „Auf dieselbe Art und Weise wie die SOL: Mit psionischem Bombardement und dem vorgetäuschten Angriff einer feindlichen Flotte. Was wäre geschehen?" Ehe Perry reagieren konnte, beantwortete er seine Frage selbst. „Ich hätte dich ablösen lassen und das Kommando übernommen. Mir kann Seth-Apophis wahrscheinlich nichts anhaben. Jetzt bin ich gegen ihre psionischen Angriffe gewappnet."
    Perry starrte ihn an.
    „Das hättest du getan", sagte er nach einer Weile. Es war keine Frage, eher eine Feststellung.
    „Zu unser aller Nutzen", bestätigte Taurec. Perry löste den Gurt und stand auf.
    „Wir müssen die SOL zurückholen", sagte er.
    „Natürlich müssen wir das", pflichtete der Gesandte der Kosmokraten ihm bei. „Sie ist ein Schiff, das Terra nicht verlorengehen darf."
    Perry musterte ihn mit bitterem Blick.
    „Behalte deine mechanistischen Ansichten für dich", sagte er grob. „Mir geht's um Atlan. Und die Besatzung der SOL. Raumschiffe sind ersetzbar, Individuen nicht."
    Taurec grinste spöttisch und hob die Schultern.
    „Wie du willst. Hast du eine Ahnung, wie du die SOL finden kannst?"
    „Ihre Fahrtwerte sind von den Ortern aufgezeichnet worden. Wenn wir sie nachvollziehen, können wir sie nicht verfehlen. Deckt sich das mit deiner Theorie?"
    „Durchaus", nickte Taurec. „Mit welchem Fahrzeug willst du die SOL verfolgen?"
    „Mit der BASIS - womit sonst?"
    „Narr, der du bist!" Es war keine Schärfe in seiner Stimme, nur die Befriedigung, den großen Perry Rhodan bei einer kurzsichtigen Überlegung ertappt zu haben. „Nenn meine Einstellung mechanistisch, wenn es dir
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