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1107 - Jenseits der tödlichen Grenze

Titel: 1107 - Jenseits der tödlichen Grenze
Autoren: Unbekannt
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auf der Frequenz 118,3 MHef, die von den Schiffen der Armada bevorzugt für Kommunikationszwecke benützt wurde. Perry zog den leuchtenden Energiering des Mikrophons zu sich heran und aktivierte den kleinen Translator, den er um den Hals trug.
    „Zwanzig Lichtsekunden", sagte Waylon Javier.
    „Hier ist Perry Rhodan, Sprecher der Galaktischen Flotte." Der Translator übersetzte seine Worte in Armadaslang, jenen Jargon, mit dem die zahlreichen Völker unterschiedlicher Herkunft, die die Besatzungen der Armadaschiffe bildeten, sich untereinander verständigten. „Die acht Schlepper, die sich meinem Verband nähern, haben zwei Minuten Zeit, ihre Absicht kundzutun. Erfolgt keine oder eine nicht akzeptable Erklärung, werde ich die Fahrzeuge zurückweisen."
    Seine Meldung wurde aufgezeichnet und in regelmäßigen Abständen wiederholt. Eine Batterie von Transformgeschützen richtete sich den acht Schleppern entgegen und zielte auf einen Punkt etliche tausend Kilometer diesseits des Standorts, den sie erreicht haben würden, wenn die zwei Minuten abgelaufen waren.
    Von der Frist waren nur noch zwanzig Sekunden übrig, als der Empfänger sich meldete. Eine Stimme, bei deren Klang Perry unwillkürlich zusammenzuckte, erklärte in Armadaslang, und der Translator übersetzte: „Ich spreche im Auftrag des Herzens der Endlosen Armada. Wir kommen in friedlicher Absicht.
    Jeder Abwehrversuch wird als Feindseligkeit ausgelegt und entsprechend geahndet."
    Perry sah sich um. An den Mienen, die sich ihm zuwandten, las er ab, daß Waylon Javier, Taurec und Jen Salik die Stimme ebenfalls erkannt hatten.
    Sie gehörte Eric Weidenburn, dem Eiferer.
     
    *
     
    „Weidenburn, zeig dein Gesicht", sagte er hart. „Ich habe mit dir zu reden."
    Der Empfänger schwieg.
    „Die letzte Warnung, Weidenburn. Du läßt mich wissen, was du vorhast, oder ich zerblase dich zu Staub!"
    Der Bildschirm leuchtete auf. Weidenburn erschien, und jedermann starrte ihn verwundert an.
    „Mach dich nicht unglücklich", sagte er. „In fünfzehn Minuten bin ich an Bord. Wir reden über die Sache."
    „Park deine Schlepper abseits und komm alleine", trug Perry ihm auf. „Was ist das für ein Ding über deinem Kopf?"
    Die Frage war überflüssig. Jedermann kannte das violett schimmernde, tennisballgroße Leuchtgebilde, die Armadaflamme, die jeder Angehörige der Endlosen Armada eine gute Handbreit über der höchsten Erhebung seines Körpers trug - gleichgültig, wie dieser Körper beschaffen war.
    „Es ist das Siegel der" Identität", antwortete Eric Weidenburn stolz. „Ich war im Armadasiegelschiff.
    Man hat mir die Armadaflamme verliehen. Ich bin ein Armadist."
    Ein fanatisches Feuer leuchtete aus den großen, wasserblauen Augen, die einen merkwürdigen Kontrast zu den negroiden Zügen des Gesichts bildeten. Auch das Haar paßte nicht zu Weidenburns dunkelhäutiger Erscheinung: Es war Hellbraun, sanft gewellt und halblang gestutzt. Weidenburn war knapp 1,80 Meter groß, aber infolge eines ausgeprägten Hangs zur Hagerkeit wirkte er schwächlich, fast kränklich. Die Art, wie er sich kleidete, vermochte nicht, den Eindruck des körperlich Herabgekommenen zu mildern. Er bevorzugte alte, abgetragene Raumschiffermonturen, die ihm gewöhnlich zu weit waren und um die Glieder schlotterten.
    Nein - Eric Weidenburn wirkte nicht beeindruckend. Nur wer das Feuer sah, das aus den blauen Augen leuchtete, der begann zu ahnen, daß in diesem Mann mehr Kraft innewohnte, als seine äußere Erscheinung verraten wollte.
    „Du hast mich gehört", sagte Perry Rhodan. „Park deine Schlepper abseits und komm allein an Bord."
    Weidenburn neigte zum Zeichen des Einverständnisses den Kopf. Perry wollte die Verbindung trennen, da begann der Dunkelhäutige noch einmal zu sprechen.
    „Ich komme", sagte er mit sanfter Stimme, „um mir von dir das Kommando über die Galaktische Flotte übergeben zu lassen. So will es das Armadaherz, Perry Rhodan."
    Der Bildschirm erlosch. Rings um die Konsole des Kommandanten herrschte betretenes Schweigen. Plötzlich begann Taurec zu lachen. Spott leuchtete aus den gelben Raubtieraugen.
    „Dein Posten zieht Wettbewerber an wie das Licht die Motten, Terraner", rief er mit kräftiger Stimme. „Als erster kam ich, um dir das Kommando über die Flotte abzunehmen, und jetzt ist Weidenburn an der Reihe."
    Ein grimmiges Lächeln erschien auf Perrys Gesicht.
    „Schlagt euch drum", sagte er. „Wer von euch beiden siegt, mag mich
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