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1107 - Jenseits der tödlichen Grenze

Titel: 1107 - Jenseits der tödlichen Grenze
Autoren: Unbekannt
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wenn ich die zwanzigtausend Schiffe zu einem vernünftigen Profit verkaufte. Aber sie einfach herschenken, nur weil es das Herz der Armada sich so wünscht..." Er schüttelte den Kopf „ ... .nein, das kann ich nicht."
    „Soweit hättest du selber denken müssen", warf Jen Salik tadelnd ein. „Du hättest dem Armadaherzen klarmachen sollen ..."
    „Das Armadaherz nimmt keine Ratschläge entgegen", fiel Weidenburn ihm bitter ins Wort. „Ich unternahm einen entsprechenden Versuch und wurde auf recht unzweideutige Art zurechtgewiesen."
    „Was jetzt?" fragte Perry nach einer kurzen, von Verlegenheit erfüllten Pause. „Wir können nicht darauf eingehen. Was geschieht jetzt?"
    Eric Weidenburn senkte traurig den Kopf. Er gab keine Antwort.
    „Wieviel Frist wird uns gelassen?" wollte Taurec wissen.
    „Von einer Frist war nicht die Rede", erklärte Weidenburn. „Das Armadaherz rechnet damit, daß seine Anweisungen rasch und ohne Widerspruch erfüllt werden."
    Perry stand auf.
    „Du kannst ihm keine Ratschläge erteilen", sagte er entschlossen. „Aber von mir kann es soviel Einsicht nicht erwarten. Ich werde ihm zu verstehen geben, daß es sich etwas anderes einfallen lassen muß."
    Weidenburn sah nicht auf. Er reagierte nicht auf Perrys Worte.
    „Du bist mein Gast, Eric", sagte der Unsterbliche. „Ich bitte dich lediglich, dich zur Verfügung zu halten."
    Er schritt hinaus, gefolgt von Jen Salik und Taurec. Sie erreichten die Kommandozentrale, wo sie bereits mit Spannung erwartet wurden.
    „Du hättest mich früher um Rat fragen sollen, Terraner", bemerkte der Einäugige. „Jetzt ist es zu spät."
    Perry sah ihn an.
    „Laß dich überraschen, Gelbauge", sagte er halblaut.
     
    *
     
    Perry überließ es Jen Salik, den Kontakt mit dem Herzen der Endlosen Armada herzustellen. Er maß diesem Versuch nur geringe Bedeutung bei. Es war ein Schritt der getan werden mußte, aber er empfand keinerlei Optimismus. Grenzenlose Überlegenheit der einen Seite über die andere macht schlechte Verhandlungspartner. Wie oft hatte er das schon erfahren müssen! Die Loower, die Orbiter, die Porleyter - und jetzt die Endlose Armada. Das Verwirrende an solchen Entwicklungen war, daß der Überlegene meistens in guter Absicht handelte. Er war sicher, daß er dem ändern etwas anbot, was sich nur zu dessen Gunsten auswirken könne. Er glaubte sich nicht nur in materieller Hinsicht, sondern auch auf geistiger Ebene überlegen und sprach dem Verhandlungspartner die Fähigkeit ab, sein eigenes Interesse wahrnehmen zu können.
    Die Sünden der Väter, dachte Perry in bitterem Spott, während er auf den Transmitter zuschritt.
    Zweitausend Jahre zurück - haben wir den Ferronen die Möglichkeit gelassen, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen?
    Er erreichte seine Unterkunft und stellte eine Verbindung mit der Hamiller-Tube her.
    „Wie weit ist es?" fragte er.
    Es war gut vier Stunden her, seit er zuletzt mit dem geheimnisvollen Gerät gesprochen hatte. Er hatte ihm einen Auftrag erteilt - einen dringenden Auftrag, der unmittelbar auf einem von der Hamiller-Tube selbst entwickelten Plan beruhte.
    „Ich brauche noch dreißig Minuten, Sir", antwortete die körperlose Stimme. „Dann sind wir bereit."
    „Es wird länger dauern", sagte Perry. „Eine Reihe von Vorbereitungen sind vonnöten. Diesmal müssen wir unserer Sache völlig sicher sein. Wie hoch schätzt du das Risiko?"
    „Beim Überschreiten der Grenze gibt es kein Risiko", erklärte die Tube. „Es sei denn, unsere Theorie wäre falsch, was ich nicht glaube. Die eigentliche Gefahr wartet jenseits der Grenze auf uns. Der Verlust der Kausalität. Es werden aufmerksame und zeitraubende Beobachtungen notwendig sein, bis wir dieses Problem in den Griff bekommen."
    Perry wollte die Verbindung trennen; da fiel ihm noch etwas ein.
    „Du hast die Unterhaltung mit Eric Weidenburn mitverfolgt?"
    „Ich war so frei, Sir. Ich dachte mir, das läge in Ihrem Interesse."
    „Richtig. Was hältst du davon? Für wie groß erachtest du unsere Chancen, mit dem Armadaherzen zu einer Einigung zu kommen?"
    „Ist das eine ernsthafte Frage?" reagierte die Hamiller-Tube hörbar verwundert. „Unsere Aussichten sind gleich null. Ich dachte, Sie wüßten das."
    Perry nickte verdrossen.
    „Ich hatte es mir gedacht", sagte er. „Mach weiter, Hamiller."
    Er sah sich um und sprach halblaut: „Gucky, Fellmer - seid ihr irgendwo in der Nähe?"
    Es gab einen matten Knall, als sei ein Sektpfropfen aus dem
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