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1098 - Der steinerne Bote

Titel: 1098 - Der steinerne Bote
Autoren: Unbekannt
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noch zwei weitere Supernovae, die in Wirklichkeit vom Frostrubin ausgelöste Detonationen sind. Beide wurden im Sektor Centaurus beobachtet und ereigneten sich in der Galaxis NGC 5253. Die erste wurde zur Zeit ihrer Entdeckung, im Jahr 1895 alter Zeitrechnung, für einen variablen Stern gehalten und erhielt den Namen ZCentauri. Die zweite fand im Jahr 1972 statt und wurde SN 1972e benannt."
    „Centaurus", murmelte Perry. „NGC 5253 - rund fünfzehn Millionen Lichtjahre von der Milchstraße entfernt. Zum Teufel, dieses Gebilde muß in der Tat wie ein Wilder durch die Gegend gereist sein."
    „Absicht oder Zufall?" fragte Lethos-Terakdschan. „Das werden wir ermitteln müssen.
    Wir betrachten den Frostrubin als ein Werkzeug der fremden Superintelligenz Seth-Apophis. War es das immer? Und wenn nein: Wann fing er an, ein Werkzeug zu sein?
    Zweite Frage: Wozu wird er von Seth-Apophis benützt?"
    „Diese Frage erscheint um so berechtigter", schloß Jen Salik sich an, „wenn man bedenkt, von Welch wahrhaft apokalyptischen Katastrophen hier die Rede ist. Nimm SN 1972e als Beispiel. Die vermeintliche Supernova erreichte eine Größe von 7,2. Die gesamte Galaxis NGC 5253 hat dagegen eine Größe von nur 10,8. Das heißt: Am Höhepunkt ihrer Leuchtkraft war die Supernova über zehnmal heller als die gesamte Galaxis!
    Ihre Leuchtkraft betrug dreizehn Milliarden Sonnen vom Sol-Typ. Das sind Werte, bei denen einem der Atem stockt. Ich bin sicher, wenn wir weiter forschen, finden wir noch mehr vermeintliche Supernovae, die in Wirklichkeit das Werk des Frostrubins sind. Mir schaudert bei dem Gedanken, daß sich Explosionen dieser Art in der Nähe belebter Welten abgespielt haben könnten."
     
    *
     
    Das war die erste Überraschung.
    Der Frostrubin war die Ursache galaktischer Katastrophen - entweder von Natur aus oder weil Seth-Apophis ihn als ihr Werkzeug für solche Zwecke mißbrauchte. Auf jeden Fall war klar, warum es sich die Porleyter als Verdienst anrechneten, daß sie das gefährliche Gebilde vor Anker gelegt hatten.
    Die zweite war noch weitaus dramatischer.
    Es war Tedr Kosmas, der sich bei Perry Rhodan melden ließ. Als er eintrat, lag auf seinem Gesicht ein schwer deutbarer Ausdruck, der eine Mischung aus Triumph und ungläubigem Staunen zu sein schien.
    „Du siehst aus, als wäre dir eine schwarze Katze mit goldenem Schwanz über den Weg gelaufen", versuchte Perry, seine Beobachtungen zusammenzufassen.
    „So ungefähr ist es", bestätigte Tedr. „Ich wäre froh, wenn mir jemand einen kräftigen Beruhigungsschluck anböte."
    „Setz dich hin", forderte Perry ihn auf. „Der Schluck kommt sofort."
    Der Servo produzierte einen kleinen Becher mit ferronischem Branntwein. Tedr leerte ihn in einem Zug.
    „Aah, das tut gut", ächzte er. „Manchmal passieren einem Dinge, daß man meint, am helllichten Tag Gespenster zu sehen."
    „Worum geht es?" erkundigte sich Perry.
    „Um den steinernen Boten."
    Am fragenden Blick seines Gegenübers erkannte Tedr, daß er sich nicht deutlich genug ausgedrückt hatte.
    „Vania nannte ihn so", erklärte er. „Den kosmischen Felsbrocken, den wir beim ersten Ausflug mit der NARDU aufgriffen. Roboter brachten ihn an Bord. Vania und ich sahen uns das Ding aus der Nähe an. Ich hatte ein seltsames Gefühl - gerade so, als wolle mir das Felsstück etwas mitteilen. Vania nannte es den steinernen Boten, und als ich wissen wollte, wie sie auf den Namen käme, sagte sie, er sei von selbst in ihrem Gehirn entstanden."
    „Gut. Was ist mit dem Ding?" Tedr machte eine Ungewisse Geste.
    „Ich muß ein bißchen weiter ausholen. Dir ist bekannt, daß die Galaxis M82 eine ungewöhnlich starke Radioquelle ist?"
    „Natürlich", antwortete Perry.
    „Die Strahlung wurde analysiert. Man weiß inzwischen, daß ihr ein hyperenergetisches Strahlungsmuster zugrunde liegt, das gewisse charakteristische Eigenschaften besitzt.
    Zum Beispiel eine bestimmte Impulsfolge, die sich in regelmäßigen Abständen wiederholt."
    Perry nickte. „Auch das ist mir bekannt. Es gab, seit ich von Lage und Ausmaß der Mächtigkeitsballung Seth-Apophis' erfuhr, für mich vielerlei Gründe, mich mit der Galaxis M82 zu beschäftigen."
    Tedr Kosmas war intelligent genug, den sanften Hinweis zu verstehen. Er sollte zur Sache kommen.
    „Der steinerne Bote weist dasselbe Impulsmuster auf", platzte er heraus.
    Mit einem Ruck beugte Perry sich vorwärts.
    „Wie?"
    „Wir fanden zuerst, daß er Radiostrahlung von geringer
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