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1098 - Der steinerne Bote

Titel: 1098 - Der steinerne Bote
Autoren: Unbekannt
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Sekunde.
    „Mach du es", sagte er.
    Der HÜ-Schirm flammte. Die Angreifer bearbeiteten die BASIS mit unerbittlichem Trommelfeuer. Das Plärren der Alarmgeräte erlosch. Die Kontrollleuchten wurden dunkel. Nur noch die Anzeigegeräte funktionierten und ließen erkennen, daß das Triebwerksystem des großen Schiffes auf eine Weise beansprucht wurde, wie es im Entwurf niemals hatte vorgesehen sein können. Als hätte die Hamiller-Tube Perry Rhodans Bedenken aus seinem Bewußtsein gelesen, meldete sie sich mit sanfter Stimme zu Wort: „Keine Sorge. Wir haben es mit einem Entwurf der Aphiliker zu tun. Sie besaßen kein Gefühl, dafür aber um so mehr Vorsicht. Ihre Sicherheitsfaktoren waren viermal größer als die, die heutzutage beim Bau von Raumschiffen verwendet werden."
    Der Lärm, der aus den kilometerweit entfernten Aggregathallen drang, steigerte sich zum infernalischen Geheul. Die beiden Schalen der BASIS verwandelten sich in schwingende, dröhnende Glocken, deren Vibrationen sich jedem Gerät, jedem Einrichtungsgegenstand, ja, sogar der Luft mitteilten. Schadensmeldungen in wilder Folge huschten über die Videoschirme. Überlastete Maschinen fielen aus. Die Helligkeit des HÜ-Schirms begann zu oszillieren; die Intensität des Schirmfelds war ins Schwanken geraten.
    Aber die BASIS beschleunigte weiter! Unter den Angreifern entstand sekundenlang Verwirrung, als ihr Verband gegen eine gravitonische Schockfront prallte, die ihm die Hamiller-Tube entgegengeschleudert hatte. Für kurze Zeit schoß der Energiehagel ihres Trommelfeuers weit am Ziel vorbei und gab den malträtierten Generatoren Zeit, sich zu erholen.
    „Metagrav-Vortex", meldete die sanfte Stimme der Tube.
    Voller Entsetzen starrte Perry auf die Fahrtparameter-Anzeige. Die BASIS bewegte sich mit weniger als einem Drittel der Lichtgeschwindigkeit. Der Übertritt in den Hyperraum würde eine gigantische Energiemenge erfordern. Der Bildempfänger des Hyperkoms leuchtete auf. Gerrnuks Gestalt wurde sichtbar.
    „Dein Ende ist gekommen. Stirb, Verräter!" schrie er in siegessicherem Triumph.
    Ein hallender, blecherner Laut, das Plärren von zwei Dutzend Alarmsignalen ...
    Dann, plötzlich, war Ruhe. Perry sah auf. Die Stille war unwirklich. Die matten Lichter in der Kommandozentrale flackerten, erloschen, flammten wieder auf und leuchteten stetig. Perrys Blick wanderte seitwärts und begegnete dem Waylon Javiers. Schweiß glitzerte auf der Stirn des Kommandanten. Waylon deutete auf die Orteranzeige, dann auf den großen Bildschirm. Beide Videoflächen waren leer. Das Panoramabild zeigte das konturlose Grau der Grigoroff-Schicht, in die die BASIS sich hüllte, während sie durch den Hyperraum eilte.
    „Ich glaube, wir haben es geschafft", sagte Perry mit heiserer Stimme und wischte sich mit einer mechanischen Geste die feuchten Handflächen an den Hosenbeinen ab.
     
    6.
     
    „Sie haben soeben den achten Orbit begonnen", sagte Julian Tifflor, ohne von den Kommunikationsgeräten aufzusehen, als Reginald Bull den Raum betrat.
    „Kein Erfolg bei den Kontaktversuchen, nehme ich an", brummte Perry Rhodans alter Kampfgefährte.
    Der Erste Terraner schüttelte den Kopf. „Keinen. Wir haben ein Spezialfahrzeug nach oben geschickt und die Aura aus der Nähe beobachten lassen. Die Porleyter befinden sich in einem Zustand der Trance. Sie sind starr und reglos. Ich nehme an, selbst wenn unsere Signale die Hülle der Aura durchdrängten, könnten sie uns nicht hören."
    „Für starre und reglose Kreaturen richten die eine ganze Menge Schaden an", sagte Bull bissig.
    „Schaden?"
    „Die Aura emittiert Strahlung in mehr als einem Dutzend verschiedener Bereiche des elektromagnetischen Spektrums. Ein Teil der Emissionen ist intensiv genug, um Satelliten bis hinaus zum geosynchronen Orbit zu beeinflussen. In der Banda-See tobt ein außerplanmäßiger Taifun, und die Gegend Dakka-Kalkutta liegt unter einem ebenfalls nicht eingeplanten Unwetter. Zwei Stationen der Wetterkontrolle sind ausgefallen. An mehreren Kommunikationssatelliten werden Schäden gemeldet."
    Julian Tifflor sah besorgt auf.
    „Das ist nicht alles", fuhr Bull mit schiefem Grinsen fort. „Hör dir das an."
    Er beugte sich nach vorne und aktivierte den Interkom-Kanal 9, die Standleitung zwischen dem Büro des Ersten Terraners und dem Hauptquartier Hanse.
    „Aufzeichnung läuft", sagte eine Robotstimme, und gleich darauf begann das hohe, schrille Organ eines Menschen, der sich offenbar im Zustand
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