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1095 - Das Ende eines Porleyters

Titel: 1095 - Das Ende eines Porleyters
Autoren: Unbekannt
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eigenen Worte den Faden. Die neun anderen hatten sich den Gegebenheiten längst schon angepaßt. Ihnen war es möglich, die verschiedenartigen Echos aus ihren Bewußtseinen zu verdrängen.
    „Wir hätten Emo zu Weidenburn bringen sollen", sagte Ive, die Funkerin. „Hätte er je Weidenburns Botschaft aus dessen eigenem Mund gehört, er könnte sie verstehen."
    „So wie ihr", sagte Jan Bellmer.
    Die DOMINO war eine 50-Meter-Space-Jet der LFT und für Kurierflüge bestimmt. Jan kam durch Zufall in den „Förderkreis STAC", lernte Weidenburn kennen und wurde augenblicklich zu einem glühenden Anhänger seiner Ideen. Nach und nach brachte er auch die anderen aus der Crew mit Weidenburn zusammen, und auch sie konnten sich seinem Charisma nicht entziehen. Zuletzt blieb nur noch Emo Casac über. Er erklärte sich sogar bereit, Weidenburn einmal aufzusuchen, doch dazu kam es nicht mehr.
    Das lag an den Porleytern. Sie schienen ihre Drohung, die Raumschiffe der Milchstraße zu einer Armada zu formieren und damit gegen die Hilfsvölker von Seth-Apophis zu ziehen, wahrmachen zu wollen.
    Jan sah eine letzte Möglichkeit, doch noch STAC zu finden, darin, mit der DOMINO zu fliehen. Die anderen waren sofort dafür, und gemeinsam überredeten sie Emo.
    Aber Emo war eben kein wahrer Weidenburnianer, weil er Weidenburn nie persönlich kennen gelernt hatte, und darum glaubte er nicht, daß sie nunmehr ihr Ziel erreicht hatten. Er erkannte STAC nicht und sprach von einer Katastrophe. Emo versuchte alles mögliche, um die Space-Jet wieder aus diesem „Paralleluniversum" zu steuern, wie er es nannte. Es gelang nicht. Jan hatte nichts anderes erwartet.
    Emo versuchte verzweifelt, sie umzustimmen und ihn in seinen Bemühungen zu unterstützen, diesen Ort wieder zu verlassen. Aber keiner rührte eine Hand. Wer wollte schon STAC wieder verlassen, kaum daß er es gefunden hatte! Wer hätte gedacht, daß dieser Ort der Erfüllung so nahe der Erde lag - nicht einmal eine Viertel Million Lichtjahre entfernt.
    „Es grenzt an ein Wunder, daß wir hergefunden haben", sagte Robery Staer, der 2. Funker.
    „Mich wundert es mehr, daß noch niemand vor uns hergefunden hat", erwiderte Anieu Markom, die Navigatorin. „Wie lange werden wir wohl unter uns bleiben müssen?"
    Irgendwann später bekamen sie Kontakt. Keiner von ihnen wußte, wie lange sie schon hier waren, denn im STAC standen die Uhren still, die Zeit war nicht zu messen.
    Es war, als sie gemeinsam die Kommandokuppel aufsuchten, um das Wunder dieses Ortes zu schauen. Überall, so weit das Auge reichte und noch weiter, waren die Echos der Space-Jet zu sehen, vermischt mit ihren eigenen.
    Und dann erreichte sie ein anderes Echo. Etwas wie eine runde Plattform tauchte auf, schwoll zu einem riesigen Gebilde an, das einen Kometenschweif von Echos hinter sich nachzog. Das Gebilde fegte über sie hinweg und hüllte sie in einen Schwall unzähliger, verschiedenartiger Echos.
    Es dauerte eine ganze Weile, bis sie die Formen, Farben und Laute ordnen konnten - und auch erkannten, um was es sich bei dem plattformartigen Riesenobjekt handelte.
    „Es ist die BASIS!"
    „Wie ist das möglich? Wie kann ausgerechnet die BASIC STAC gefunden haben? Als sie nach Norgan-Tur aufbrach, war Weidenburn noch nicht einmal in Terrania. STAC war noch gar kein Begriff."
    „Die Mannschaft wird im Dom Kesdschan die Koordinaten bekommen haben."
    Emo heulte vor Zorn auf.
    „Ihr Idioten!" schrie er. „Begreift ihr denn nicht, daß auch die BASIS in dieses Paralleluniversum verschlagen worden sein muß."
    Er versuchte, seine Behauptung durch wissenschaftliche Erklärungen zu untermauern, verlor aber bald wieder den Faden.
    STAC wurde überschwemmt von den Echos der BASIS. Nicht nur die Reflexionen des Schiffes als Ganzes waren zu sehen - und zu hören, sondern es kamen immer mehr Echos von den verschiedensten Schiffssektionen. Und auch solche von Besatzungsmitgliedern.
    Es waren einige bekannte Gesichter darunter, wie Roi Danton, Demeter, Waylon Javier...
    „Wir empfangen eure Echos", rief Jan. „Seid willkommen im STAC. Wenn ihr uns empfangen könnt, so antwortet. Vielleicht findet sich eine Möglichkeit, daß wir einander noch näher kommen. Wir haben unzählige Fragen an euch. Habt ihr bewußt das STAC aufgesucht? Kennt ihr Weidenburns Lehren?"
    Die Weidenburnianer waren glücklich, die Echos von Tausenden von Gleichgesinnten - und nunmehr auch Gleichgestellten - zu empfangen. Emo Casac dagegen war nahe daran, den
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