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1095 - Das Ende eines Porleyters

Titel: 1095 - Das Ende eines Porleyters
Autoren: Unbekannt
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dann fügte er hinzu: „Weidenburnianer!"
    Es klang verächtlich und zornig. Die Echos sorgten für eine besondere Betonung. Jan lächelte mitleidig und schüttelte dazu bedauernd den Kopf - die Vibrationen dieser Bewegung gingen weit in den Raum hinaus.
    Emo verschwand nach unten.
    Jetzt erst hatte Jan Zeit, sich umzusehen und herauszufinden, daß er auf dem Hauptdeck über den Triebwerken stand. Allmählich gewöhnten sich seine Sinne an die ständig wechselnden Veränderungen.
    Nach dem ersten Überraschungsmoment verflog auch der Schrecken. Jan war nunmehr in der Lage, die neuen Gegebenheiten geradezu zu genießen. Er besaß schließlich auch eine positive Einstellung.
    Emo dagegen würde es schwer fallen, sich mit seiner Lage abzufinden. Er war in den Maschinenraum hinabgestiegen, um nach der Ursache eines technischen Versagens zu suchen. Aber da war er auf dem Holzweg.
    Sie hatten STAC gefunden, daran gab es nichts zu deuteln. Weidenburn hatte eine ganz klare Definition von STAC gegeben.
    „STAC ist ein psionisches Gravitationsfeld im Weltraum, wo menschliches Leben in eine andere Zustandsform tritt und sich selbst „versteht. STAC zu erreichen, darin besteht der einzige Sinn der Weltraumfahrt. Alle anderen Formen der Raumschifffahrt sind Auswüchse der Zivilisation."
    Und Jan fand die passenden Worte des Weidenburn, und er sagte sie laut: „RAUMFAHRT SOLL ZIELGERICHTET SEIN."
    Jan ließ das Echo genießerisch auf sich einwirken.
    Dann machte er sich auf den Weg zu den anderen. Er fand sie xfach reflektiert, aber keiner von ihnen geriet darüber in Panik. Sie lagen mit Jan auf einer Wellenlänge, sie waren eben richtige Weidenburnianer. Emo Casac war der einzige Außenseiter.
    Kein Wunder, hatte er Weidenburn doch nie gesehen und sprechen gehört.
     
    *
     
    Nur noch 300.000 Lichtjahre zur Erde. Die letzte größere Flugetappe wurde eingeleitet. Was war diese Distanz schon gegen die Strecke, die man seit dem Verlassen der Galaxis Norgan-Tur zurückgelegt hatte. Alles in allem lagen rund 86 Millionen Lichtjahre hinter der BASIS. Das Ziel lag zum Greifen nahe.
    Aber an Bord der BASIS herrschte darum nicht Hochstimmung. Es gab zu viele dunkle Punkte, die die Heimkehr trübten.
    An Bord gab es keine besonderen Vorkommnisse. Der Flug war ruhig und ohne weitere Zwischenfälle verlaufen, seit man den porleytischen Krieger eliminiert hatte.
    Was hinter ihnen lag, bedrückte die Verantwortlichen nicht. Sie fürchteten nur, was in der Milchstraße ihrer harren mochte.
    Darüber herrschte auf der BASIS völlige Ungewißheit. Aber irgend etwas mußte in der Heimatgalaxie passiert sein, weil Perry Rhodan seit fast sieben Monaten nichts mehr von sich hatte hören lassen. Dabei wäre es für ihn unter normalen Umständen ein leichtes gewesen, mit Laires Auge per distanzlosem Schritt zur BASIS zu gelangen - und wenn schon nur, um ein Lebenszeichen von sich zu geben. Es mußte ein gewichtiger Grund vorliegen, warum er es nicht getan hatte.
    Lethos-Terakdschan, der neue Hüter im Dom Kesdschan auf Khrat, war der einzige, der eine Ahnung zu haben schien, was in der Milchstraße passiert sein könnte. Aber der Hathor schwieg.
    „Jetzt werden wir bald erfahren, was wirklich vorgefallen ist", sagte Waylon Javier, der Kommandant. Er wagte keine Spekulationen, denn er wollte sich nicht selbst in die Irre leiten.
    Das neue Jahr, das Jahr 426 NGZ, war noch keine zehn Tage alt. Der Jahreswechsel war nicht gefeiert worden, dazu hatte niemand so recht Lust. Ein paar müde Scherze, hie und da ein guter Zuspruch, die besten Wünsche für die Zukunft, das war alles.
    „Wir haben es bald geschafft", sagte Sandra Bougeaklis, Javiers Stellvertreterin. „Nur noch zweihundertundfünfzigtausend Lichtjahre ..."
    Und da passierte es, noch ehe sie den Satz vollenden konnte.
    Ein Ruck durchfuhr das gigantische Flugobjekt. Der Großteil der zwölftausend Männer und Frauen bekam gar nicht mit, was passierte. Für sie entstand der Eindruck völliger Verzerrung ihrer Umgebung und der einer grellen Entladung in ihrem Geist - dann verloren sie das Bewußtsein.
    Tengri Lethos glaubte der einzige zu sein, der diese Phase unbeschadet und in wachem Zustand überstand. Aber selbst er spürte, wie ungeheure Kräfte an seiner Projektion zerrten und sie auseinander zu reißen drohten. Schon im nächsten Augenblick war ihm, als implodiere er und erneuere sich erst durch eine blitzartige Kettenreaktion von Explosionen zu seiner ursprünglichen
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