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1095 - Das Ende eines Porleyters

Titel: 1095 - Das Ende eines Porleyters
Autoren: Unbekannt
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Rustoner geläutert sind."
    „Ich bin nicht so pessimistisch", sagte Rhodan.
    Er hielt den Blick geradeaus gerichtet und versuchte, irgend etwas durch die Kardec-Aura zu erkennen. Aber je näher er kam, desto undurchdringlicher schien das leuchtende Kraftfeld zu werden.
    Als sie nur noch wenige Meter entfernt waren, verlangsamten sie ihren Schritt. Die Kardec-Aura wich vor ihnen zurück und bildete einen Tunnel, der breit genug war, um ihnen beiden Platz zu bieten, und hoch genug, daß sie aufrecht gehen konnten.
    Ohne zu zögern, betraten sie den Tunnel. Hinter ihnen schloß sich die Aura wieder, während sie sich vor ihnen gleichzeitig verflüchtigte.
    Perry Rhodan hielt unwillkürlich den Atem an, als er über die Versammlung der Porleyter blickte. Sie nahmen verschiedene Stellungen ein, kauerten vorgebeugt, standen aufrecht oder hockten mit gekrümmten Körpern da, einige hatten sich sogar auf den Boden hingestreckt. Sie machten den Eindruck, als meditierten sie. Sie regten sich kaum, veränderten ihre einmal eingenommene Haltung nicht. Nur ihre gelenkigen Arme waren in Bewegung, ihre Scherenfinger glitten in gleichbleibendem Rhythmus über die leuchtenden Tastflächen ihrer Kardec-Schilde. Während Rhodan die Menge betrachtete, sah er, wie im Hintergrund noch vereinzelte Porleyter materialisierten. Es konnten nicht mehr viele fehlen, bis sie vollzählig waren.
    In der vordersten Reihe der wie erstarrten Aktionskörper war eine Bewegung, und dann trat ein einzelner Porleyter hervor. Sein Kardec-Schild war deaktiviert.
    Es war Lafsater-Koro-Soth.
    Er empfing sie mit den Worten: „Es ist einiges passiert, was besser nicht passiert wäre. Doch es läßt sich nicht mehr ungeschehen machen. Also muß man daraus die Konsequenzen ziehen."
    „Welcherart Konsequenzen meinst du?" fragte Perry Rhodan. „Die Menschheit betreffend - oder die Porleyter?"
    „Du hast mich gebeten, die Position von uns Porleytern zu überdenken, Perry Rhodan", sagte Koro. „Das ist geschehen. Nur zu diesem Zweck haben wir uns hier versammelt." Er machte eine kurze Pause, bevor er fortfuhr: „Ich muß euch Abbitte leisten. Es fällt mir nicht leicht zuzugeben, daß die Schuld für die Katastrophe im Wega-System nicht bei euch liegt. Ich kann eigentlich keinen Schuldigen eruieren. Es handelte sich um eine Verkettung unglückseliger Zufälle und Mißverständnisse. Livwaper-Irtu-Lings Tod ist überaus bedauernswert. Aber vielleicht war er notwendig, um uns gewisse Aspekte in einem anderen Licht sehen zu lassen und uns zum Umdenken zu veranlassen. Nach reiflicher Überlegung sind wir zu dem Schluß gekommen, daß unsere Einstellung nicht ganz richtig ist. Es steckt irgendwo ein Fehler drin."
    Perry Rhodan und Jen Salik sahen einander überrascht an. Mit allem hatten sie gerechnet, aber nicht mit diesem Schuldbekenntnis. Jen Salik fand als erster die Sprache wieder.
    „Du hast ganz richtig erkannt", sagte er, „daß es eigentlich keinen Schuldigen gibt.
    Aber es ehrt euch, daß ihr eure Position überdacht habt und sie den Realitäten anpassen wollt."
    Lafsater-Koro-Soth sah mit seinem Acht-Augen-Kranz zwischen ihnen hin und her.
    Dabei sagte er: „Ich habe nie an eurem Ritterstatus gezweifelt. Meine Zweifel beschränkten sich auf eure Fähigkeiten, mit dem herrschenden kosmischen Konflikt allein fertig zu werden.
    Ich habe euch unterschätzt und erkenne, daß zwei Ritter der Tiefe sehr wohl imstande sind, die an sie gestellten Aufgaben zu lösen."
    Rhodan traute seinen Ohren nicht. Obwohl er immer gehofft hatte, daß Koro und seine Porleyter zur Einsicht kämen, überraschte ihn nun die Plötzlichkeit dieses Gesinnungswandels.
    „Es ehrt dich, daß du nicht zu stolz bist, deine Ansichten über die Ritter der Tiefe zu ändern", sagte er.
    „Eitelkeit ist eine Zier, die sich Diener der Kosmokraten nicht leisten können", erwiderte Koro. „Und als solche sehen wir uns nach wie vor. Gebt euch keinen falschen Hoffnungen hin, wir denken nicht daran abzutreten. Das erlaubt die kosmische Großlage gar nicht. Doch haben wir den Entschluß gefaßt, unsere Pläne aufzugeben, in die wir die Terraner einbezogen haben. Alles, was mit der Menschheit zu tun hat, wird somit null und nichtig. Wir üben ab sofort keinen wie immer gearteten Einfluß mehr auf die Menschheit aus."
    Rhodan konnte seine Erleichterung über diese Zugeständnisse kaum verbergen. Um sich jedoch Gewißheit zu verschaffen, daß die Absichten der Porleyter sich mit seinen
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