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1093 - Testwelt Cheyraz

Titel: 1093 - Testwelt Cheyraz
Autoren: Unbekannt
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vielfach verstärkt, jetzt zu hören. „Lebensgefahr! Alles verläßt die Station! Ich wiederhole: Alles verläßt die Station! Lebensgefahr!"
    Der Hyperphysiker hetzte weiter. Laut und durchdringend schwoll das Heulen der Sirene an und ab, bis sich jemand in der Leitstelle erbarmte und die Alarmvorrichtung ausschaltete. Von überall her rannten Josuar Menschen entgegen, verwirrt und durcheinander, weil sie nicht wußten, was eigentlich los war.
    „Raus mit euch!" rief er ihnen im Laufen zu. „Verschwindet! Bringt euch in Sicherheit!"
    Weiter vorn erkannte er das geöffnete Schott des Zentralebereichs.
    Auch dort verließen die meisten ihre Arbeitsplätze und eilten über die bekannten Fluchtwege nach draußen. Hinter dem Durchgang sah Josuar die rosarote Aura des Porleyters schimmern. Neben dem Fremden stand Ingmar Jäntinger und redete heftig gestikulierend auf ihn ein.
    Der Hyperphysiker preßte sich mit dem Rücken an die Wand neben dem Schott. Der Spurt aus seiner Deckung im Freien bis hierher hatte ihn kaum Kraft gekostet. Die Kondition, die er durch regelmäßige sportliche Betätigung pflegte, machte sich bezahlt.
    „... dann hat das einen Grund!" hörte er Ingmars bellende Stimme.
    „Es ist ein Trick!" widersprach der Porleyter ebenso überzeugt. „Ich wurde draußen angegriffen, und dieser Alarm hat nichts anderes zu bedeuten, als daß der Attentäter freie Bahn für weitere Aktionen haben will."
    „Du phantasierst, Pene! Wahrscheinlich leidet ihr Porleyter unter Verfolgungswahn oder sonst einem Trauma. Wenn hier jemand Alarm auslöst, so muß etwas geschehen sein, und ich habe keine Lust..."
    Besser konnte es gar nicht laufen! dachte Josuar. Sobald Ingmar die Leitstelle verließ, war der Fremde allein!
    „... du unbedingt hier bleiben willst, werde ich dich nicht daran hindern."
    „Ich warne dich, Ingmar Jäntinger. Wenn du dich nicht freiwillig meinen Anordnungen fügst, bin ich gezwungen..."
    Geh schon! dachte Josuar inbrünstig. Verschwinde, bevor er den Kardec-Schild einsetzt und dich willenlos macht!
    Im gleichen Moment, als hätte sie seine Gedanken gehört, raste die Leiterin der Station aus der Zentrale. Hinter ihr schrie der Porleyter zornig auf. Die aktivierte Aura erreichte sie nicht mehr. Sie wollte sich zur Flucht wenden, als sie den Hyperphysiker an der Wand stehen sah und überrascht zögerte.
    Josuar packte sie hart am Arm und riß sie zur Seite.
    „Lauf!" zischte er. „Geh nach draußen! Ich weiß nicht, was passieren wird."
    Wie hypnotisiert starrte sie mit großen Augen auf den klobigen Handschuh, der seinen linken Arm bis fast zur Ellbeuge umschloß.
    „Was..."
    „Verschwinde von hier!"
    Josuar stieß sie so unsanft von sich, daß sie ein Stück durch den Korridor stolperte. Er kümmerte sich nicht mehr darum, ob sie seiner Aufforderung Folge leistete. Er mußte den Porleyter angreifen, bevor dieser aus der Leitstelle kam und ihn erkannte.
    Schnell ging er in die Hocke, stützte den linken Arm in der rechten Hand ab und drehte die Schulter um den Rahmen des Schotts. Blind feuerte er in die Zentrale. Die Strahlen brannten sich schräg in die Wand und schmolzen glühende Kerben. Dann strichen sie über einen Bildschirm, der knallend in unzählige Splitter barst.
    Josuar sah ein, daß er aus der halbwegs sicheren Deckung, die ihm die Begrenzung des Korridors bot, nichts erreichte. Ohne den Beschüß zu unterbrechen, wagte er sich auch mit dem Rest des Körpers in die Eingangsöffnung. Mit erhobenen Armen schützte er das Gesicht, während er zugleich das Leuchten der Kardec-Aura wahrnahm. Er lenkte die Hand in die entsprechende Richtung. Fauchend schlugen die Energien in den Schild des Porleyters ein und flossen in einer Orgie aus Farben nach allen Seiten ab.
    Die Aura! dachte Josuar verzweifelt. Die Aura muß neutralisiert werden!
    Er gewann den Eindruck, als begänne zwischen ihm und dem Handschuh eine unbändige Kraft zu pulsieren und über die Mentalbrücke hin und her zu schwingen.
    Fast meinte er, die Strahlen, die aus den Fingerkuppen schossen, würden leuchtstärker, intensiver und machtvoller.
    Neutralisieren! Die Aura neutralisieren!
    Vor ihm, in der Leitstelle, tobte ein Gewitter aus gleißendem Licht und krachenden Einschlägen. Josuar war geblendet und betäubt. Er sah und hörte nicht mehr, was mit dem Porleyter geschah - er fühlte nur noch den Handschuh und dessen maßlose Macht.
    Weiter so! Neutralisieren!
    Plötzlich und unerwartet sprang die Spange um seinen
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