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1093 - Testwelt Cheyraz

Titel: 1093 - Testwelt Cheyraz
Autoren: Unbekannt
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Mentalbrücke war aufgebaut, die parapsionische Rückkoppelung funktionierte.
    Josuar wurde ruhiger. Irgendwie verschaffte ihm der Handschuh ein Gefühl der Sicherheit, das alle Befürchtungen verdrängte.
    Der Gleiter schob sich langsam aus dem Nebel in den Sichtbereich des Hyperphysikers, sank tiefer und setzte unmittelbar vor dem Eingang der Relaisstation auf. Die Maschinen liefen aus.
    Josuar stützte den Ellbogen auf dem Felsen ab und zielte, als hielte er eine Waffe in der Hand. Er legte den Kopf schräg und peilte mit einem Auge an Unterarm und Handrücken entlang. Mit den Fingerspitzen tastete er nach den Auslösemechanismen.
    Die Luke des Gleiters öffnete sich. Umständlich kletterte ein Porleyter aus dem Fluggerät. Sein gepanzerter Körper war wie üblich hauteng von der Kardec-Aura umgeben.
    Er ist alleine! triumphierte Josuar innerlich. Das bedeutete, daß seine Freunde von der DRUDEL es mit ihren Täuschungsmanövern tatsächlich geschafft hatten, den anderen in der Stadt zu beschäftigen!
    Er rief sich - und über die Mentalbrücke gleichzeitig dem positronischen Steuermechanismus des Handschuhs - in Erinnerung, daß es lediglich darum ging, den Kardec-Schild zu neutralisieren, ohne den Porleyter zu verletzen oder zu töten. So intensiv er konnte, vergegenwärtigte er sich diesen Vorsatz, damit keine Irrtümer in der Wechselwirkung mit dem Handschuh auftraten ...
    Dann betätigte er den Kontakt.
    Aus drei Fingern gleichzeitig brachen verschiedenfarbige Strahlen und schlugen durch aufwirbelnden Dunst dem Porleyter entgegen. Sie vereinigten sich auf einem Punkt des Kardec-Schildes, verschmolzen mit dem rosaroten Leuchten - und stoben wie glühende Funken nach allen Seiten davon.
    Hastig, aber unbeschadet verschwand der Porleyter mit leicht aufgeblähter Aura im mittlerweile geöffneten Schott der Relaisstation.
    „Zum Teufel damit!" stieß Josuar hervor und kaute nervös auf der Unterlippe.
    Der erste Versuch war gescheitert, und der Hyperphysiker war keineswegs sicher, ob er einen zweiten wagen durfte. Das nächste Mal, wenn er ins Freie kam, würde sich der Porleyter vorsehen und hatte, sofern der Kardec-Schild abermals widerstand, darüber hinaus die Möglichkeit, den Schützen ausfindig zu machen und gegen ihn vorzugehen.
    Einen neuen Angriff in der Relaisstation durchzuführen, war nicht weniger problematisch, denn dort konnten sehr leicht Menschen zu Schaden kommen.
    Aber durfte er andererseits so schnell aufgeben und die Flinte ins Korn werfen? Nur auf Sicherheit bedacht sein, um keinen Preis ein Risiko eingehen?
    Nein! Er schüttelte verbissen den Kopf. Er mußte den Angriff fortführen; so lange, bis der Handschuh sich durchsetzte. Das war er schuldig - sich selbst und dem Förderkreis STAC ebenso wie den Menschen, die auf ihn zählten, und allen freiheitsliebenden Völkern der Galaxis.
    Josuar Gandaro wuchs über sich hinaus.
     
    *
     
    Voll grimmiger Entschlossenheit stürmte er in die Relaisstation. Mehrere Leute, die hier im peripheren Bereich der Kuppel ihren Dienst versahen, blickten erschrocken auf und unterbrachen ihre Arbeit.
    „Wo ist der Porleyter?" fragte Josuar hastig.
    „In der Zentrale, nehme ich an", antwortete jemand verstört.
    „Was soll das?" rief ein anderer. „Bist du übergeschnappt?"
    Der Hyperphysiker hatte nicht die Absicht, Erläuterungen zu geben. Er wandte sich dem Korridor zu, der zur Leitstelle führte.
    „Bleib stehen, du Narr!" schrie ihm eine Frau nach. „Du kannst nicht einfach..."
    „Ich habe Sondervollmacht der Hanse", gab Josuar zurück. Mit dem Arm, der den Handschuh führte, winkte er heftig. „Seht zu, daß ihr die Kuppel verlaßt! Macht, daß ihr rauskommt! Hier wird gleich die Hölle los sein!"
    Er sah noch, wie einige Leute entsetzt aufsprangen, dann verschwand er im Korridor und hastete weiter. Nachdem das Eindringen in die Station eher einem spontanen Entschluß zuzuschreiben war, begann er sich jetzt plötzlich seiner Verantwortung für die Mitarbeiter im Funkrelais zu besinnen. Er mußte sie warnen und dafür sorgen, daß sie sich aus dem unmittelbaren Gefahrenbereich entfernten.
    In regelmäßigen Abständen waren in der Wand des Korridors Alarmgeber für den Katastrophenfall installiert. Er eilte auf einen zu und drückte den roten Kontakt. Ein Sirenenton heulte auf, gleichzeitig leuchteten überall Warnlichter.
    „Höchste Alarmstufe!" schrie Josuar in den Mikrofonring. Bis in den letzten Winkel des Kuppelbaus war seine Stimme,
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