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1093 - Testwelt Cheyraz

Titel: 1093 - Testwelt Cheyraz
Autoren: Unbekannt
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breiten Lawine polternd zu Tal. An anderer Stelle bildete sich ein energetisches Phänomen, eine schillernde Blase, die eine Weile pulsierte, bevor sie platzte und in einer farbigen Kaskade zerstob.
    Diese Hölle halten die Kardec-Schilde nicht aus! dachte Josuar wie betäubt. Der Handschuh setzt sich durch!
    Und plötzlich, von einer Sekunde zur anderen, war alles zu Ende...
    Die Leuchterscheinungen verblaßten und machten düsterer Abenddämmerung Platz, das Donnern energetischer Entladungen verstummte und erzeugte nachhallendes Rauschen in der einsetzenden Stille.
    Vorbei! triumphierte Josuar. Endlich vorbei! Die Macht der Kardec-Auren war gebrochen!
    Er hob das Glas an die Augen und verfolgte die Geschehnisse, die sich in der Schlucht abspielten. Greifbar nah holte das elektronische Instrument die Szene heran.
    Da standen die Porleyter in ihren gepanzerten Körpern - ruhig, abwartend und, wie es schien, demütig. Weiterhin trugen sie die silbernen Kardec-Gürtel, aber die Aura existierte nicht mehr. Vor ihnen schwebte der Handschuh und bewegte sich träge wie in leichtem Wind.
    „Sie sind geschlagen!" schrie Josuar überschwänglich. „Hörst du, Pierre, die Porleyter sind geschlagen!"
    Der Raumfahrer hatte, nachdem die Phänomene abgeklungen waren, den Gleiter verlassen und trat jetzt neben Josuar. In der Hand hielt er ebenfalls einen Feldstecher. Nur kurz blickte er durch, dann setzte er ihn wieder ab.
    „Es gibt zwei Möglichkeiten", meinte er skeptisch. „Die eine ist, daß der Handschuh die Aura neutralisiert hat..."
    Josuar lachte, noch immer siegesbewußt. Etwas anderes hatte er nicht einkalkuliert.
    „Welche noch?"
    „Daß die Porleyter die Schilde freiwillig ausgeschaltet haben."
    „Schon möglich. Einen Unterschied macht es nicht."
    „Vielleicht doch. Beispielsweise könnten sie die Aura jederzeit wieder aktivieren."
    Josuar wußte nicht, warum er sich von den Zweifeln des Raumfahrers anstecken ließ.
    Plötzlich wurde er unsicher und nervös. Mit zunehmender Unruhe beobachtete er die Vorgänge am Grund der Schlucht.
    Warum vollendete der Handschuh seine Aufgabe nicht? Warum entriß er den Porleytern die Kardec-Gürtel nicht oder sorgte dafür, daß sie sie ablegten?
    Der Hyperphysiker erhob sich umständlich, ohne das Glas von den Augen zu nehmen.
    Es drängte ihn, mit dem Gleiter nach unten zu fliegen, dem porleytischen Instrument neue Instruktionen zu geben oder die Fremden im Auftrag der Hanse zu verhaften. Er beherrschte sich jedoch. Nicht nur, daß er dabei frühzeitig erkannt und womöglich angegriffen würde, hätte auch Pierre ein solches Unternehmen mit Sicherheit tatkräftig unterbunden. Nein, er mußte weiter mit der Rolle eines Beobachters Vorlieb nehmen.
    Immer noch pendelte der Handschuh vor den Porleytern hin und her, gerade so, als sei er sich über den nächsten Schritt nicht im klaren. Die Fingerkuppen hingen wie unterwürfig schlaff herab. Am Pulsieren der Sprechblase erkannte Josuar, daß einer der Fremden etwas sagte - und dann geschah das, womit in keiner Planung und keiner Kalkulation gerechnet worden war.
    Der Handschuh begann nach oben zu steigen, beschleunigte, wurde schneller und schneller... und raste, die Luft pfeifend verdrängend, mit wahnsinniger Geschwindigkeit aus der Schlucht.
    Josuar setzte das Glas ab und legte den Kopf in den Nacken, um die Flugbahn zu verfolgen. Das wertvolle Gerät verschwand im Dunkel der beginnenden Nacht. Unten, in der Schlucht, flammten kurz die Kardec-Auren auf - dann versetzten sich die Porleyter an einen anderen Ort...
    Für Josuar brach die Welt zusammen. Er faßte es nicht. Mit hängenden Schultern stand er da, blickte ins Leere.
    „Wir haben verloren", sagte Pierre rau. „Das Experiment ist gescheitert."
    „Warum nur?" stammelte der Hyperphysiker niedergeschlagen. „Es sah doch alles so gut für uns aus."
    „Ich kann es nur vermuten", antwortete Pierre. „Nachdem die Porleyter die Schilde ausgeschaltet hatten, erkannte der Handschuh erst, mit wem er es überhaupt zu tun hatte - mit seinen Erbauern, mit denen, die allein berechtigt sind, ihn zu steuern. Er unterwarf sich ihnen."
    Langsam gingen die Männer zum Gleiter zurück. Josuar fing sich allmählich.
    „Es wird Ärger geben", befürchtete er. „Die Porleyter werden Ermittlungen und Nachforschungen anstellen. Letztlich muß das dazu führen, daß sie die wahre Mission der DRUDEL herausfinden und Perry Rhodan und die Menschheit bestrafen..."
    „Wir waren alle sehr
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