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1081 - Die Mutprobe

1081 - Die Mutprobe

Titel: 1081 - Die Mutprobe
Autoren: Jason Dark
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der Mutprobe war, wußte ich nicht, aber die Aktion des Studenten hinderte mich, denn Pretorius konnte sich keine bessere Geisel vorstellen.
    Es gab ihn noch, obwohl er von meinen beiden Silberkugeln getroffen worden war. Wenn er tatsächlich auch weiterhin existierte, dann gehörte er zu den mächtigen Wesen in der teuflischen Hierarchie. Und ich mußte mir etwas anderes einfallen lassen, um ihn zu vernichten.
    Er hielt Mike Warner fest, der gar nicht von ihm wegwollte und die Hände auf die Schultern des Hexenjägers gelegt hatte. »Ich weiß, zu wem ich gehöre. Ich will bei dir bleiben. Wir beide, wir werden in der Zukunft…«
    »Weg, Mike!«
    Warner hörte nicht. Er war wie von Sinnen. Er hatte seinen Herrn und Meister gefunden. Er ließ ihn nicht im Stich. Mochte der Teufel wissen, was ihm Pretorius alles versprochen hatte, freiwillig würde er nicht gehen.
    Ich mußte hin.
    Nach zwei Schritten hatte ich das Grab erreicht. Mit der linken Hand bekam ich Warners Schulter zu packen. Ich wollte ihn von diesem Wesen wegreißen.
    Er stemmte sich dagegen. Er schrie. Er klammerte sich fest. Er trat nach hinten aus. Ich hatte zweimal Pech und wurde in Höhe der Schienbeine erwischt.
    »Hau ab…!« brüllte er röhrend. »Hau ab… ich gehöre zu ihm! Ich habe ihn gespürt. Er hat mich geleitet.«
    Manche Menschen muß man zu ihrem Glück zwingen. So war es auch bei Mike Warner.
    Diesmal machte ich kurzen Prozeß. Der Schlag mit der Waffe traf seinen Hinterkopf und auch einen Teil des Nackens. Ich hatte nicht zu hart zugeschlagen. Die Dosierung reichte auch.
    Mike Warner zuckte zusammen, erschlaffte, sank in die Knie. Ich ließ ihn nicht auf das Grab fallen, sondern fing ihn zuvor ab. Wie eine Puppe zerrte ich den Studenten vom Grab weg und hatte nun freie Bahn.
    Pretorius stand vor mir. Zwei geweihte Silberkugeln steckten in seinem untoten Körper, und er war noch nicht vernichtet. Ich hätte mir Sukos Dämonenpeitsche holen können, doch darauf verzichtete ich. Das Kreuz würde ihn auch zur Hölle schicken.
    Ich ließ es in der Tasche, denn Pretorius, der auf seinem eigenen Grab stand, begann sich zu bewegen. Er mußte mich und die anderen vergessen haben, denn er dachte nicht daran, uns anzugreifen.
    Dazu war er viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt.
    Es passierte etwas, das ich noch nie erlebt hatte und Suko sicherlich auch nicht. Der Wiedergänger, der sich möglicherweise in einem scheintoten Zustand befunden hatte, hob den rechten Fuß, danach den linken und stampfte sie jedesmal zurück auf das Grab.
    Er verwandelte sich tatsächlich in einen Tänzer, der sich zuckend auf der Stelle bewegte. Seine Kutte schwang immer mit, und in seinem Gesicht wackelten die Augen hin und her, aber sie rutschten nicht aus der Masse hervor.
    Ein wilder, stampfender Tanz wurde uns vorgeführt. Jedesmal, wenn er auf den weichen Boden trat, gab es klatschende Geräusche, als wollte er selbst Löcher in sein eigenes Grab treten.
    Aus den Augenwinkeln nahm ich wahr, daß es auch Suko geschafft hatte, sich wieder zu erheben.
    Leicht schwankend kam er auf mich zu und wollte mir auch seine mittlerweile ausgefahrene Dämonenpeitsche übergeben. Ich lehnte ab.
    Suko verstand den Grund. Wie auch die anderen beiden. Da brauchten sie nur einen Blick auf das Grab zu werfen, auf dem das Drama seinen Fortgang nahm.
    Der Hexenjäger »tanzte« noch immer. Aber jetzt anders. Wenn ich es vergleichen sollte, so waren es bei ihm schon die letzten Zuckungen, die nun begannen.
    Auch an seinem Körper hatte es eine Veränderung gegeben. Besonders deutlich war es am Gesicht und an den Händen zu erkennen. Alle, die ihm zuschauten, stellten fest, daß sich auf dem hornigen Gebilde dicke Blasen zeigten, die aber noch nicht zerplatzten. Irgend etwas passierte mit der Haut, doch es war keine Luft, die von innen hochdrang und die Blasen geschaffen hatte.
    Im Gesicht beulten sie sich ebenfalls aus. Sie sahen dünn, hell, leicht gelblich aus. Vergleichbar mit Eiter, aber sie waren nicht gefüllt.
    Dann platzten die ersten.
    Es waren die, sie sich auf seinen Handrücken abgezeichnet hatten. Doch keine Flüssigkeit spritzte daraus hervor, sondern etwas anderes. Und damit hatte auch keiner von uns gerechnet.
    Es waren Flammen!
    Feuer, das an verschiedenen Stellen auf seinen Händen und auf dem Gesicht tanzte. Urplötzlich brannte sein gesamter Körper, denn auch durch die Ritzen seiner Kutte schimmerte der Widerschein dieser zuckenden, kleinen Teufel.
    Was
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