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1081 - Die Mutprobe

1081 - Die Mutprobe

Titel: 1081 - Die Mutprobe
Autoren: Jason Dark
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Ihnen die Nacht um die Ohren, ohne zu wissen, was passieren könnte. Jeder fürchtet sich irgendwie vor dem Bösen. Ich habe meinem Bekannten versprochen, daß wir uns um Sie kümmern, aber Sie sollten auch kooperativer sein.«
    Milena trank einen Schluck Tee und sagte dann: »Machen Sie doch einen Vorschlag, bitte.«
    »Gern, wenn Sie wollen. Ich könnte mir vorstellen, daß jeder Mensch, der eine gewisse Angst verspürt, auch weiß, wovor er Angst hat. Zumeist vor etwas Bestimmten. Errechnet damit, daß dies oder jenes passieren könnte. Er wird es dann auch zugeben, doch von Ihnen habe ich nichts in dieser Richtung erfahren. Genau das ist es, was uns beide beunruhigt. Es ist wirklich zu wenig, wenn Sie nur vom Bösen sprechen. Da müssen Sie uns auch verstehen, Milena.«
    Die Frau hatte zugehört und setzte sich kerzengerade hin. Sie verdrehte die Augen, um zur Decke zu schauen. Die Hände hatte sie gefaltet, und sie zuckte schließlich mit den Schultern.
    »Im Prinzip haben Sie ja recht, Suko und John. Mir selbst würde es nicht anders ergehen, stünde ich auf Ihrer Seite. Ich bin zudem die letzte, die sich Ihnen gegenüber nicht erklären würde, aber ich komme selbst nicht damit zurecht. Es ist etwas Böses, und es ist zu mir unterwegs.«
    Diesmal übernahm ich das Wort. »Warum gerade zu Ihnen und nicht zu uns oder einem anderen Menschen? Haben Sie dem Bösen, um es mal locker auszudrücken, vielleicht einen Grund gegeben?«
    Ihr Gesicht bekam einen nachdenklichen Ausdruck. »Das kann durchaus sein, Mr. Sinclair.«
    »Welchen?«
    »Da muß ich raten.«
    »Das macht nichts. Wir hören zu.«
    Wieder mußte sie einen Schluck Tee trinken. Danach konnte sie das Seufzen nicht unterdrücken.
    »Ich habe den Eindruck, daß ich einer anderen Kraft oder Gewalt in die Quere gekommen bin.«
    »Oh - wie das?«
    »Sie wissen, wer ich bin und welchen Beruf ich ausübe, Mr. Sinclair?«
    »Ja…«, gab ich zögernd zu. »Zumindest weiß ich das, was Sie uns gesagt haben. Man geht zu Ihnen, um sich aus den Karten lesen zu lassen, oder wie auch immer. Sie sind das, was man als Wahrsagerin bezeichnen kann.«
    »Und noch etwas mehr.«
    »Das überrascht mich nicht.«
    »Ich bin ein Medium«, sagte sie uns schaute uns dabei an. »Ja, ein Medium. In dieser Eigenschaft, die bei mir sehr ausgeprägt ist, habe ich einige Dinge erlebt, die unglaublich erscheinen. Es gibt Menschen, die ihren Astralkörper entstehen lassen können, um ihn auf die Reise zu schicken, damit ihr normaler Geist die Eindrücke empfängt, die dem Astralkörper in den Weg kommen. Das ist bei mir nicht der Fall.« Sie lachte etwas scharf. »Ich wollte, ich könnte es. Bei mir geht es um andere Dinge. Ich kann mich sehr konzentrieren oder in mich selbst versenken. In einen Zustand der Trance versetzen. Dann wird bei mir vieles anders. So ist es mir möglich, gewisse Stimmungen zu empfangen, die sich mir in den Weg stellen. Ich spüre, ob eine Aura böse und gut ist. Leider bin ich in eine fürchterliche Aura hineingeraten. Nicht nur das. Ich habe sie durch meine Aktion gestört und damit auch denjenigen, dem diese Aura gehört. Er wollte es nicht. Er muß etwas unternehmen, weil er weiß, daß ich ihn aufgespürt habe. Deshalb will er mich aus dem Weg schaffen. Daß er Möglichkeiten genug findet, ist mir klar. Ich weiß auch, daß er nicht allein ist. Er hat Helfer oder sich Helfer gesucht. Deshalb habe ich Sie ja auch um Hilfe gebeten, meine Herren. Das ist meine Geschichte. Jetzt wissen Sie alles.«
    »Nicht ganz«, sagte Suko. »Wie heißt dieser andere, in dessen Aura Sie eingedrungen sind?«
    »Wenn ich das wüßte, ginge es mir besser. Er ist mir unbekannt. Ich weiß nur, daß er da ist.«
    Viel weiter waren wir nicht gekommen. Es gab keinen Namen und keinen Hinweis darauf, was noch hinter diesem Unbekannten stecken könnte. Ich ging davon aus, daß es die Macht der Hölle war, in die Milena hineingeraten war.
    »Gab es denn sonst noch eine Verbindung zwischen Ihnen und ihm?« wollte Suko wissen.
    Sie seufzte und wischte über ihre Augen. »Nein, das sehe ich nicht. Es gab keine Gemeinsamkeit zwischen uns. Keine Verbindung, wie Sie meinten. Ich rechne damit, daß es ein Zufall gewesen ist.«
    »Einen Verdacht haben Sie nicht?«
    »Wie sollte ich den haben können? Nein, gar nichts. Es gibt keinen Hinweis, tut mir leid. Ich weiß nur, daß er oder daß es zu mir unterwegs ist. Und ich rechne auch mit einem Helfer.«
    »Das heißt«, sagte ich, »daß er nicht
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